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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Dunkelheit einer unheilvollen Existenz zurück in das Licht meines wahren Seins gebracht. Du warst mein Schicksal und meine Bestimmung, Faye.“ Eine Berührung, sanft wie ein Hauch, überzog meine Lippen, bevor er fortfuhr: „Du hast mir weitaus mehr gegeben als das. Durch dich durfte ich erfahren, wie sich Liebe zwischen zwei Menschen anfühlt. Was sie vermag, welche Bedeutung sie hat und was daraus entstehen kann. Ich durfte erfahren, wie sich Schmerz anfühlt, was Angst ist und was den Verlust so leidvoll macht. All das wäre einem Wesen wie mir unmöglich gewesen, wenn ich nicht verwandelt worden und dir dadurch nicht begegnet wäre. Diese Erfahrung möchte ich nicht missen und sie macht jede Sekunde an deiner Seite unendlich wertvoll. Es ist ein unbeschreibliches Geschenk.“ Zusammen mit diesen Worten verspürte ich eine machtvolle Welle an Liebe von ihm ausgehen, die mich einhüllte und alle unschönen Empfindungen wie schmutziges Spülwasser aus mir herausschwemmte, bis mich nichts weiter ausfüllte als Ruhe, Wärme und Wohlempfinden.
    „Dann ist das ein Abschied für immer?“ Ich glaubte nicht, dass ich das fragte. Noch weniger glaubte ich, dass ich es mit solcher Gelassenheit tat. Normalerweise würde ich ihm für eine derartige Zukunftsaussicht eher den Hals umdrehen. Was hatte er getan, dass ich es unterließ?
    „Es ist ein Abschied, ja. Und gleichzeitig auch nein.“ Er verwirrte mich und ich hörte ihn leise lachen. „Ein einziges Mal wird mir gestattet sein, dich aufzusuchen. Diese Bedingung konnte ich ihnen abringen. Ich werde den Zeitpunkt weise auswählen müssen, Faye. Weder darf ich dich beeinflussten noch dich von deinem vorgezeichneten Weg abbringen. Das aber würde geschehen, wenn ich in dieser Gestalt weiterhin an deiner Seite wäre. Du wirst verstehen, dass selbst wenn die Möglichkeiten unendlich erscheinen, Wesen wie mir, in einigen Belangen die Hände gebunden sind.“
    Das waren ja rosige Aussichten. „Und was geschieht, wenn ich irgendwann das Zeitliche segne? Sehe ich dich dann wieder?“
    „Ich werde da sein, Faye. Ich werde auf dich warten, unabhängig davon, wie lange es dauert. Nichts und niemand wird mich dann von dir fernhalten können.“
    Hoffnungsvoll sah ich ihm ins Gesicht. „Selbst wenn du dich dafür mit dem Boss persönlich anlegen musst?“
    „Selbst dann.“ In seiner Stimme schwang eine Zuversicht mit, die mich zum Lachen brachte. Und ich lächelte noch ein wenig breiter, als ich missgestimmtes Gemurmel aus den hinteren Reihen vernahm.
    Ha! Sollten die Leuchtkäfer doch murren und sich über Darians Versprechen dunkel ärgern. Wenn es nötig werden sollte, würde ich persönlich an das Himmelstor klopfen und gegebenenfalls die Tür eintreten.
    Alles, was mir jemals wichtig gewesen war, stand in leuchtender Rüstung vor mir und offenbarte mir, dass eine gemeinsame Zukunft zumindest im Hier und Jetzt nicht möglich war. Das war die bittere Pille an der ganzen, verflixten Angelegenheit. Die verbleibende Zeit meines menschlichen Daseins jedoch würde ich sinnvoll nutzen. Ich hatte ein Kind großzuziehen. Allein und ohne irdischen Vater. Das war Aufgabe genug in diesem Leben. Dafür war doch wohl ein glückliches Nachleben nicht zu viel verlangt, oder?
    „Wird sie sich jemals ändern?“, tönte Michaels gedehnte Stimme aus dem Hintergrund.
    „Ich hoffe nicht“, antwortete Darian und zwinkerte mir zu. Dann verlagerte er seine Worte auf eine Ebene, die vor fremden Ohren geschützt war. Das ist auch einer der Gründe, warum ich nicht umhin kam, mich in dich zu verlieben.
    Ich hätte gern noch mehr in dieser Art gehört und sei es nur aus dem Antrieb heraus, das Unaufschiebbare aufzuschieben. Trotzdem merkte ich, dass sich unsere Zeit dem Ende zuneigte.
    „Du musst fort, richtig?“, sprach ich aus, was ich ahnte.
    Er nickte und ich spürte abermals diesen Stich im Herzen. Vermutlich kam er von uns beiden. Letztendlich war es müßig, darüber nachzudenken. Ich wusste, dass wir gleich fühlten. Ich wollte nicht, dass er ging, und würde es gleichwohl nicht verhindern können, und er wollte bleiben und musste sich doch dem höheren Wohl fügen - was immer das für ihn bedeutete. Eines jedoch war endgültig geklärt: Unsere gemeinsame Zeit war abgelaufen.
    „Ich liebe dich“, waren seine letzten Worte. Schon sah ich gleißendes Licht mich einhüllen.
    „Moment noch!“, rief ich aus. „Wenn ich dich irgendwie erreichen will, muss ich dann in die Wüste kommen

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