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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Rascheln der Zeitung kündigte an, dass Dad sich nun aktiv ins Gespräch einbringen wollte: »Ich bleibe, überwache den Ausbau zusammen mit Alistair und gehe den jungen Burschen ein wenig zur Hand, falls sie mit dem Aufräumen überfordert sein sollten. Und wo ich bin, da hat auch meine Frau zu sein.« Und schon war er wieder hinter seiner Zeitung verschwunden.
    Amüsiert beugte Ernestine sich vor, wies mit dem Daumen auf ihn und flüsterte: »Kleiner Anflug von männlichem Größenwahn. Den hol' ich da schon wieder runter.«
    Abermals raschelte die Zeitung, und Dads vergnügt blitzende Augen wanderten am Körper seiner Auserwählten auf und ab. »Und wie gedenkst du das zu tun?«
    Sie lächelte nur mit aufblitzenden Zähnen, und mein Vater lachte schallend auf. »Ich muss erst meine Knoblauchgedächtnispillen finden, damit mir wieder einfällt, wo ich mein Viagra hingelegt habe. Dann können wir reden.«
    »Oh, du ...« Ihr Klaps ging ins Leere, und sie landete schwungvoll auf seinem Schoß.
    Darian und ich wechselten einen langen Blick. Um die beiden brauchten wir uns keine Gedanken zu machen. Und was Steven betraf, so hatte Kimberly trotz des gestrengen Blickes ihres Herrn Vaters ein lautstarkes Veto eingelegt. Das und das Argument, jemand müsse für die anstehende Vernichtung der Restbestände sorgen, gaben am Ende den Ausschlag. Irgendwie beschlich mich das Gefühl, dass Dad nicht ganz unglücklich darüber war, in Rente gegangen zu sein und seinen Platz am Pflock einem Jüngeren überlassen zu haben. Ich wusste, dass wir jederzeit auf ihn zählen konnten, wenn es die Gegebenheiten erforderten. Er hatte es mit seinen Worten selbst verdeutlicht.
    »Bevor ihr fliegt, lasst euch vorher bitte bei Maja sehen«, meinte Alistair ernst. »Ich will meine Nichte gesund wissen.«
    Darian lachte leise und klopfte ihm auf die Schulter. »Wir wären niemals abgeflogen, ohne sie aufzusuchen und ihr ärztliches Einverständnis einzuholen.«
    Ein lautes Hupen vom Hof her ließ meinen Bruder aufsehen. »Pause beendet. Ich muss runter. Bis später.« Er drückte mir die Tasse in die Hand und eilte aus dem Raum.
    D rei Tage später brachten Kimberly und Alistair uns zum Flughafen Newark. Im Gepäck befanden sich neben dem unheiligen Buch, in den Tüchern mit den Schutzsymbolen sicher verpackt, diverse Babyutensilien von der Shoppingtour, die ich vorgestern zusammen mit Kimberly und Ernestine noch einmal hatte bewältigen müssen. Obwohl Darian schon gut vorgelegt hatte, mussten die beiden Frauen noch einige absolut notwendige Dinge beisteuern. Ich war wieder einmal erstaunt, was für die Erstausstattung alles benötigt wurde. Wobei ich mich aufs Wesentliche beschränkt hatte, denn viele der angebotenen Dinge hielt ich schlichtweg für überflüssig. Was sollte ich mit einer musikalischen Standbadewanne anfangen, wenn ein riesiges Waschbecken nebst Radio zur Verfügung stand? Und wozu sollte ein beleuchteter Betthimmel dienen, wenn das Kind beim Schlafen eh die Augen geschlossen hielt?
    Die Vorsorgeuntersuchung war problemlos verlaufen, und Maja sah aus medizinischer Sicht keinen Grund, mir das Fliegen zu untersagen. Sie wies lediglich darauf hin, dass ich mit dem Geburtstermin um einiges früher rechnen durfte, als vorher angenommen. Ich nahm mir vor, die Tasche für die Klinik zu packen, sobald wir zu Hause eingetroffen waren.
    Den Abend zuvor hatten wir mit der kompletten Familie, was auch Maja mit einschloss, ein feudales Fünf-Gänge-Menü in einem der angesagten New Yorker Restaurants eingenommen. Anschließend hatten wir, in warme Jacken und Mäntel gehüllt, einen längeren Spaziergang durch den kalten, spätherbstlich kahlen Central Park unternommen und nur gelegentlich einen kleineren Funkenschlag beobachtet. Kimberly und Steven hatten hervorragend für unsere Sicherheit gesorgt, und ich hatte feststellen dürfen, dass Stevens Unterricht von bestechendem Erfolg war. Er tat Kimberly gut, das war offensichtlich, und ich befürwortete sein Bleiben daher umso energischer.
    Der Flughafen tauchte vor uns auf, und kurz darauf lenkte Alistair den Van vor die Abflughalle. »Wir sollen euch wirklich nicht begleiten?«
    »Ich mag keine rührigen Verabschiedungen, Bruderherz. Wir haben uns in deiner Küche genug in den Armen gelegen und literweise Tränen vergossen. Noch mehr davon, und ich kann mir auf dem Atlantikflug zumindest sämtliche Toilettengänge ersparen.«
    »Wie du möchtest.« Er stieg aus und half Jason mit dem

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