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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Darians amüsierte Stimme und fühlte, wie er seinen Arm um meine Taille legte. Sachte drehte er mich zu sich herum, blickte auf mich herab und fuhr mir mit einem Finger sanft über die gefurchte Stirn, um meine Denkfalten zu glätten. »Sei versichert, mein Augenstern, dass ich dich nicht eine Sekunde aus den Augen lassen werde.«
    Ich erschauderte leicht unter seinem Blick und rang mir ein leicht zittriges Lächeln ab. »Versprechen oder Drohung?«
    Er erwiderte mein Lächeln, doch war es keineswegs so zärtlich gemeint, wie ein Außenstehender es vermutlich empfunden hätte. Nur ich sah das leichte Aufblitzen seiner scharfen Reißzähne und das zeitgleiche Flackern seiner Augen, als er sagte: »Beides, Liebes.«
    Natürlich hatte ich mit dieser Antwort gerechnet, hatte er sie mir doch in einer ähnlichen Situation schon einmal gegeben. Eigentlich hätte ich mir die Frage auch verkneifen können – wäre da nicht die innere Hoffnung, dass sich etwas geändert haben könnte.
    Ich war mir nicht sicher, ob mir diese Aussichten wirklich gefielen. Allein der Gedanke, nicht einmal ungestört eine geflieste Abteilung frequentieren zu können, war wenig erquickend. Ich hörte ihn leise lachen und legte den Kopf schief, sah ihn zweifelnd an. »Lässt die Wirkung der Dattel etwa nach?«
    »Die Wirkung dieser hier nicht«, meinte er mit amüsiertem Unterton und hielt sie in ausgestreckter Hand unter meine Nase. Ein leichtes Lächeln zuckte um seine Mundwinkel und wurde wegen meiner finsteren Miene noch eine Spur breiter. Jetzt erst ging mir auf, dass auch Thalion in aller Ruhe meine Gedanken hatte lesen können. Diese Art der Gesprächsführung war mir inzwischen dermaßen vertraut, dass ich kaum mehr darüber nachdachte. Doch mir wurde bewusst, dass es so normalerweise gar nicht hätte funktionieren dürfen.
    Ich spürte, wie es sehr langsam in mir hochkochte. Da beugte Darian sich zu mir herunter, küsste mich und legte mir die richtige Dattel in die Hand. »Entschuldige, ich konnte nicht anders.«
    Verärgert starrte ich auf das Trockenobst. »Du Lump hast die Dattel ausgetauscht?«
    »Vor längerem schon, ja.« Er sah meinem Ärger gelassen entgegen und lächelte besänftigend. »In diesem Haus, Faye, und im Besonderen bei mir, ist dieser Schutz unnötig. Du hast sie getragen, weil du dein Geheimnis vor mir bewahren wolltest. Ein Geheimnis, das mich genauso betrifft wie dich und das ich längst kenne. Ich wollte dir die Chance einräumen, es mir zu erzählen, habe jeden Tag darauf gewartet und jeden Tag deinen inneren Zwist erlebt. Und ich habe mich immer wieder gefragt, warum du mir nicht vertraust.«
    Mein Ärger war wie eine Seifenblase zerplatzt und tiefer Verlegenheit gewichen. Ich blickte zu Boden und kämpfte mit den Tränen, die langsam in mir aufstiegen. Schließlich brachte ich heraus: »Ich war zu feige, Darian.«
    »Ich weiß.«
    »Trotzdem ist es ziemlich unfair, dass du die Dattel ausgetauscht hast«, begehrte ich auf, verletzt und zudem etwas eingeschnappt.
    Sichtlich erstaunt wanderte eine Braue in die Höhe. »Du misstraust mir und vertraust gleichzeitig darauf, dass ich dir vertraue?«
    Na toll, so betrachtet war das ein Widerspruch in sich. Abermals senkte ich ertappt den Kopf. Nicht sehr geschickt von dir, Faye!
    »Fürwahr nicht«, sagte er leise, legte einen Finger unter mein Kinn und zwang mich, ihn anzusehen. »Frieden?«
    »Waffenstillstand«, gab ich mürrisch zurück und erntete ein leises Lachen. Ihm war klar, dass ich mir eine geeignete Retourkutsche überlegen würde.
    »Hast du alles gepackt, was du mitnehmen möchtest?«, wechselte Darian das Thema und brachte mich zurück zu unserem Anliegen. So nickte ich.
    Da ich es mir in meiner Zeit als freie Fotografin angewöhnt hatte, nur mit kleinem Gepäck zu reisen, falls es mich in den Dschungel oder ein Kriegsgebiet verschlagen würde, hatte ich auch heute lediglich eine Sporttasche voll mit dem Nötigsten an Unterwäsche, Ober- und Unterbekleidung, einer Kombination für elegantere Anlässe sowie festem Schuhwerk gepackt. Einzig und allein mein geliebter hellgrauer Jogginganzug nebst Laufschuhen durfte nicht fehlen. Wobei ich mir inzwischen ernsthaft die Frage stellte, wie lange ich ihn noch nutzen konnte und ab wann ich mich, einer dicken Murmel gleich, darin einrollen und der Unbeweglichkeit frönen würde. Allein der Gedanke daran verursachte mir Sodbrennen.
    »Woran denkst du?«, vernahm ich Darians Frage.
    Erstaunt zog ich eine Braue

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