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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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York?« Er kratzte sich an seinem dunkelbraunen Lockenkopf. Für einen Moment sah er mich nachdenklich an und zuckte dann mit den Achseln. »Klar, warum eigentlich nicht. Nachdem die Naridatha-Brut hier einen auf den Deckel bekommen hat, ist es langweilig geworden. Und in die Staaten wollte ich immer schon mal.« Steven war schon wieder halb im Raum, als er innehielt. »Wann soll's überhaupt losgehen?«
    »Darian wollte schnellstmöglich einen Flug organisieren.«
    Steven nickte lapidar. »Okay, ich bin in ein paar Minuten fertig. Kann echt froh sein, dass meine Verabredung mit der Dominabraut geplatzt ist.« Mit diesen letzen, gemurmelten Worten fiel hinter ihm die Tür ins Schloss.
    Dominabraut? Mit großen Augen starrte ich die verschlossene Tür an. War die Erwähnte eventuell jene Dame gewesen, die Steven vor drei Nächten dezent lädiert vor unserer Tür abgeladen hatte? Nun verstand ich, warum Thalion während der Behandlung von Stevens Nahkampfverwundungen etwas von Liebes- und Straßenverkehr sowie der Kollision von einem Fahrrad mit einem Panzer gemurmelt hatte.
    In mich hineinlächelnd wandte ich mich um, eilte hinauf und in die Kapelle. Bestimmt war noch keiner der Herren auf die Idee gekommen, Thalion zu informieren, der vor vielen Jahren in einer kleinen Höhle unter der Kapelle Zuflucht gesucht hatte. Abgesehen davon machte das Medaillon diesen Besuch äußerst dringlich. So war er von meinem Besuch, obwohl er mich schon von weitem gefühlt hatte, recht überrascht.
    »New York?«, echote Thalion, nachdem ich auch ihm einen kurzen Bericht abgeliefert hatte. Dann klappte er die Kapuze seiner dunkelbraunen Mönchskutte zurück und schüttelte den Kopf. »Nein, ich wäre euch in einer gewalttätigen Stadt wie dieser kaum von Nutzen, Kind.«
    Da sich sein Clan der Gewaltlosigkeit verschrieben hatte, um den Zustand des Gleichgewichts zwischen der dunklen und hellen Seite in sich selbst zu erreichen, unternahmen sie auch nichts, um sich selbst zu schützen. Diese Philosophie hatte Thalion vor Wochen in die Hände eines verfeindeten Clans geführt, der ihn wiederum als Druckmittel gegen Darian eingesetzt hatte. Auch wenn Thalions Clan keinerlei Gewalt anwendete, war es ihm doch möglich, seine Fähigkeiten und Kenntnisse als Heiler zum Guten einzusetzen. So hatte Thalion mich gelehrt, meine Gedanken gegen fremde Übergriffe abzuschirmen und diese Fähigkeit umzukehren. Er hatte mir die magisch veränderten Federn zukommen lassen, die zum einen wie der Schlüssel für ein Portal wirkten und mich dort hinbringen konnten, woran ich intensiv dachte, und mir zum anderen Bilder und Personen zeigten, ohne dass ich dabei selbst entdeckt wurde. Diese beiden Federn waren es – eine schwarze und eine weiße – die bei Thalions Rettung den entscheidenden Ausschlag gegeben hatten. Ferner hatte er mir zwei Rosen geschickt, ebenfalls eine fast schwarze und eine weiße, die für beinahe jeden Vampir eine tödliche Wirkung hatten, wenn er mit ihnen in Berührung kam. Diese Rosen geruhten der Existenz des damaligen Prinzen Naridatha ein abruptes Ende zu setzten. Das Erstaunliche an diesen Rosen war, dass sie trotz all der langen Zeit, die sie in der schmalen Schachtel lagen, weiterhin frisch blieben und nicht verwelkten.
    Wie unschwer festzustellen ist, gehört Thalion zu einer Gruppe von Vampiren, die keiner Fliege etwas zuleide tun – jedenfalls nicht direkt. Sie setzen ihre Fähigkeiten indirekt ein, indem sie über Dritte oder gar Vierte ihr Ziel dennoch erreichen. Wird einer von ihnen geschlagen, steckt er diesen Schlag ohne zu zögern ein, hat aber auch nichts dagegen einzuwenden, wenn ein anderer für ihn den Schläger anschließend ordentlich verdrischt. Das ist doch eine recht interessante Variante von Neutralität, nicht wahr?
    »Bist du sicher, dass du hierbleiben möchtest?«, fragte ich abermals und erhielt ein Nicken. »Ja, Faye. Darian wird in der Zeit seiner Abwesenheit jemanden brauchen, der das Anwesen überwacht, da er sicherlich gedenkt, Jason mitzunehmen.« Als ich ihn bestätigend ansah, fügte er hinzu: »Unter den gegebenen Umständen ist es sinnvoller, wenn das Haus nicht leer steht.«
    »Und wie willst du das aus deinem Kellergewölbe heraus anstellen?«, hakte ich verwundert nach. »Wenn du hier hockst, bemerkst du kaum, wenn jemand zur Vordertür reinkommt. Immerhin liegt diese Kapelle im hinteren Teil des Hauses.«
    »Du vergisst, dass wir die Anwesenheit anderer fühlen können, Faye«, meinte

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