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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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er sichtlich amüsiert. »Und woher willst du wissen, dass ich mich die ganze Zeit hier unten aufhalten werde?«
    Vergessen hatte ich diese typische Vampirfähigkeit nicht, aber ich dachte nicht immer daran. Auch hätte ich damit rechnen können, dass Thalion nicht die ganze Zeit in diesem Gemäuer hocken würde. Hier bekam jeder auf Dauer Depressionen.
    Thalion lächelte wissend, erhob sich aus seinem typischen Lotussitz am Boden und trat auf mich zu. Seine Hand fuhr mir kurz über die Wange, dann küsste er mich überraschenderweise sanft aufs Haar. »Geh nun, Kind. Er sucht dich bereits. Und Faye ...« Er sah mich mit sehr weichem Blick an. »Es ist gut, dass du es ihm gesagt hast.«
    Instinktiv fasste ich nach meinen Bauch, und ich hörte Thalion leise lachen. Hast du geglaubt, es ihm lange verheimlichen zu können, Kind?
    »Diese Fähigkeit«, brummte ich missmutig, »finde ich von allen am unfairsten.«
    »Diese Fähigkeit«, erwiderte Thalion lächelnd, »kann dich vor Schaden bewahren.«
    »Ich vermute fast, sie wird mich vor noch viel mehr bewahren. Vermutlich auch davor, meinem Bruder zu helfen.«
    Wieder lachte er leise. »Darian ist besorgt um dich und das Ungeborene, Faye. Aber er ist nicht dumm. Du wirst ihm vertrauen müssen.«
    Mein verdrossener Blick streifte sein Gesicht, und für einen Moment blieb er an Thalions beinahe unsichtbarem, drittem Auge auf seiner Stirn hängen. »Ich liebe es, wenn du in Rätseln sprichst, Thalion. Wäre es zuviel verlangt, mich an deiner Weitsicht teilhaben zu lassen?«
    »Ja.«
    Ich knirschte mit den Zähnen. Das war doch wieder klar. Frage
    nie, wenn du die Antwort ohnehin schon kennst.
    »So ist es«, hörte ich ihn sagen und betrachtete ihn zerknirscht. »Schon gut, doch bevor ich gehe, um Darian die Suche nach mir zu verkürzen, möchte ich dir das hier geben. Ich vermute, es ist deins.« Mit diesen Worten ließ ich dem verblüfften Vampir das Medaillon in die offene Hand fallen.
    »Du hast es geöffnet?«, fragte er und wandte dabei den Blick nicht einmal von dem Kleinod ab.
    »Ja. Sonst hätte ich niemals gewusst, dass du es meiner Großmutter gegeben hast, als sie dich verließ. Schade nur, dass du dein Versprechen ihr gegenüber nicht eingehalten hast, Thalion.« Meine Stimme war eine Spur härter als beabsichtigt.
    Nun blickte er auf, mich direkt an, und in seinen Augen spiegelte sich eine Trauer, die ich zuvor nur einmal bei ihm bemerkt hatte. Schon bereute ich meine Worte, da nickte er zustimmend. »Du hast Recht, Faye. Ich habe Brianna darum betrogen. Ich konnte nicht anders.« Er stockte, schaute zu Boden und dann wieder mich an. »Ich konnte es nicht ertragen, sie in den Armen eines anderen Mannes zu sehen.«
    »Warum hast du nicht um sie gekämpft, Thalion?« Milde sah ich ihn an. Ich verstand, was in ihm vorging, denn er hatte es mir schon einmal erklärt. Und doch war es für mich unbegreiflich, jemanden gehen zu lassen, den man liebt. Kampflos.
    Er schüttelte langsam den Kopf, nahm das Medaillon in die Faust und hielt es sich vor die Brust. »Sie hatte etwas Besseres als mich verdient, Faye. Wäre sie bei mir geblieben, gäbe es weder deinen Vater noch dich. Es war notwendig, dass sie ging. Die Reihe durfte nicht unterbrochen werden.«
    Ich schnaufte undamenhaft. »Wie selbstlos, Thalion. Und so idiotisch obendrein. Nachdem mein Großvater gestorben war, hättest du jederzeit meine Großmutter umwerben können. Die Kinder waren auf der Welt, sie war frei und hat nur darauf gewartet, dass du kommst.«
    »Ich war da«, vernahm ich leise.
    »Was?«
    »Ich war bei ihr, Faye.« Er sah mich traurig an. »Jede Nacht stand ich im Garten und beobachtete sie durch die Fenster. Und ich weiß, dass sie mich suchte.« »Und du Trottel hast dich ihr nicht gezeigt?«, rutschte es mir etwas zu laut heraus.
    »Vermutlich habe ich diesen Titel verdient, Kind.« Sein Blick wurde härter, und er sah mich fest an. »Lass dir nicht nehmen, was du in den Händen hältst, egal welcher Wind dir auch entgegenweht. Es ist kostbarer, als du glaubst.«
    Ich fragte Thalion nicht, ob diese Antwort einen tieferen Sinn beinhaltete und ob er etwas ahnte. Ich wollte es nicht wissen. So nickte ich ihm nur knapp zu. Mit einem letzten Blick auf ihn verließ ich das Gewölbe.

- Kapitel Zwei -
    S ir, ich möchte ungern zur Eile antreiben, doch in zwei Stunden spätestens sollten wir in Heathrow sein, damit wir anschließend nicht in unnötige Hektik verfallen müssen.«
    »Danke,

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