Blut soll fließen
'51 und '53. Sie wurde bei Großfahndungen erwischt. Jack holte sie raus und entsorgte die Aktenberichte. Joan organisierte einen Überfall in Dayton, Ohio. Jack bestach die führenden Untersuchungsbeamten und konnte die meisten Akten löschen.
Joan trieb sich rum und bereiste revolutionäre Gefahrenherde.
Eine atemberaubende Aufgabe und eine ebenso blutige wie dringliche Pflicht. Der Dialog mit Karen Sifakis hielt sie von ihren schlimmsten Impulsen ab. Sie verlor blutgierig die Beherrschung und stellte Schreckliches an: '51, '56, '61. Nur Karen kannte die Einzelheiten. Nur Karen wusste, was es sie kostete, ihr wahnsinniges Tempo durchzuhalten.
Sie schmuggelte Heroin, um linke Putsche zu finanzieren. Sie stachelte Revolten in Algerien und Kuba an. Sie war rücksichtslos, ruchlos, rachsüchtig und auf vielfältige Weise ideologisch anfechtbar. Der Tod von Dwight Holly, ihrer großen Liebe, vermittelte ihr neue Einsichten. In Sachen Hass und trügerischer Strenge entsprach ihr linker Lebenslauf seinem rechten. Das hätte sie ihm sagen sollen, bevor sie ihm davonlief.
Sie trieb sich rum. Sie rannte von und zu J. Edgar Hoover. Sie musste so gut wie immer an die Smaragde denken. Sie hörte Gerüchte und glich sie mit Sagen und Aberglauben ab. Sie benutzte ihren gesunden Menschenverstand und folgte der Spur.
Jack hielt sich an sie. Sie teilten ihre Informationen und kamen zu folgendem Schluss:
Hoover hatte die Steine nach dem Krieg einem paraguayanischen Faschisten verkauft. Aus Gier und weil er ihm politisch verpflichtet war. El Jefe versteckte Nazi-Wissenschaftler, an denen die USA interessiert waren. El Jefe kannte vorzügliche Juwelenspezialisten. Die von diesen Steinen wussten und ihre eigenen Absichten hatten.
Sie untersuchten die Smaragde. Ihre Entdeckungen bildeten die Grundlage einer Studie über hocheffektive Minentechniken. Bei der direkt durch den Fels gebohrt wurde. Mit ihrem erfolgreichen Einsatz fanden die Quaquero-lJberiäWe ein Ende. El Jefe befürchtete Quaquero-Rache und befahl Massaker. Zahllose Quaqueros wurden ermordet.
Die Felsenbohr-Technologie führte zur Entlassung zahlreicher Arbeiter. Die gesteigerten Smaragdprofite finanzierten rechte Putsche in ganz Südamerika und in der Karibik.
Das Grüne Feuer hielt Rafael Trujillo an der Macht. Der Ziegenbock war davon besessen. Er wollte die ursprünglichen Muzo-
Steine von Klein besitzen. Deren Ursprung setzte ihm zu. Er wollte, dass deren Geschichte bei ihm endete.
Trujillo hortete dominikanisches Geld und schnappte sich Land aus haitianischem Besitz. Papa Doc Duvalier war mit Smaragden finanziert worden und wollte die Steine selber besitzen. Trujillo und Duvalier hassten sich. Die beiden Jefes entdeckten eine gemeinsame Sehnsucht. Sie beschlossen, sich gegenseitig bei der Ak-quise der Steine zu trauen - und sonst bei nichts. Joan konnte die Spur der Steine bis dahin verfolgen und blieb dann stecken. Anfang '59 kam sie in die DOM.
Sie fand ein Land, das reif für die Revolte war. Sie fand Celia.
Sie begegneten sich in einem linken Netzwerk. Celia war eine United-Fruit-Erbin ohne Vermögen. Sie war halb amerikanisch, halb dominikanisch, auf beiden Seiten von Geldadel abstammend. Sie benutzte abwechselnd den Nachnamen ihres Vaters Farr und den Mädchennamen ihrer Mutter Reyes. Sie nannte sich sowohl Gretchen wie Celia. Joan zog Letzteres vor. Celia war ein Opfer der Revolution, einer linken und einer rechten. Castro hatte die Zuckerrohrfelder verstaatlicht und ihren Vater in den Bankrott getrieben. Der Ziegenbock hatte ihre Mutter im Rahmen einer neuerlichen Zwangsenteignung beraubt. Celia war eine Polospielerin in der Nationalmannschaft und eine äußerst geschickte Betrügerin. Sie war hochintelligent und wissbegierig, aber nicht brillant. Joan hielt sie reif für die Konversion. Und das hatte seinen Grund.
Die Smaragde. Celia war besessen von ihnen.
Sie wurden Genossinnen und Liebhaberinnen. Celia war eigensinnig und umgänglich, unabhängig und durchaus bereit, sich dem Konzept der Revolution zu unterwerfen. Celia war eine Mystikerin. Joan nicht. Celia versuchte sich an östlicher Philosophie und beschäftigte sich eingehend mit Voodoo. Celia glaubte an die geistige Kraft der Smaragde. Joan nicht. Sie überbrückten ihre Differenzen und reisten nach Castros Kuba. Sie begannen, die Invasion vom 14. Juni zu planen.
Die Invasion schlug fehl. Von einer Rebellin namens Maria Rodriguez Fontonette verraten. Von einem Tonton-Macoute-
Mann
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