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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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plündern, um Ihnen fünf weitere Millionen in bar zu verschaffen.«
    Der Togen-Knilch erschien. Er hatte einen Schwamm dabei und wischte die Sauerei presto-subito auf. Carlos schnipste mit den Fingern. Der Togen-Knilch verschwand.
    »Ich komme noch mal auf deinen Vater zurück. Was sagt Wayne Tedrow Senior dazu, wenn Wayne Tedrow Junior ihm ans Eingemachte will?«
    Wayne wies auf die Puppen und in den Himmel. Carlos ließ die Knöchel knacken.
    »OK, gebongt.«
    Wayne erhob das Glas. »Danke.«
    Carlos erhob das Glas. »Du kriegst zweifünfzig im Jahr und Anteile und fängst gleich mit Wards altem Job an. Du überwachst den Abverkauf der legalen Unternehmen, die wir mit Darlehen aus der Teamster-Pensionskasse gestartet haben, damit wir das Geld waschen und in eine Sonderkasse einzahlen können, mit der wir dann Hotelkasinos irgendwo in Zentralamerika und der Karibik aufbauen. Du weißt, was wir wollen. Wir wollen einen gefügigen, antikommunistischen El-Jefe, der nach unserer Pfeife tanzt und das dissidente Hippie-Protestgeschrei auf ein klägliches Jammern runterschraubt. Sam G. ist unser Kundschafter. Die Auswahl ist bereits auf Panama, Nicaragua und die Dominikanische Republik beschränkt. Das ist dein scheiß-wichtigster Job. Du sorgst dafür, dass alles glatt über die Bühne geht und dass dein zugeknallter Kamerad weiterhin unsere Hotels aufkauft, wobei du sicherstellst, dass wir unsere Insider drin behalten, damit die uns weiterhin beim Absahnen zur Hand gehen.« »Wird gemacht«, sagte Wayne.
    »Daddy wird dich nicht kommen sehen«, sagte Carlos.
    Wayne stand überhastet auf. Die möchtegern-römische Welt schwankte. Carlos stand auf. Das Hemd war voller Flecken, praktisch durchnässt.
    »Ich gebe dir die nötige Deckung.«
    Janice wohnte in einer Möchtegern-Kasbah-Suite im Dunes. Wayne hatte eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung durch Krankenschwestern organisiert. Janice blieb nun ständig im Hotel.
    Die Nachmittags-Schwester stand auf der Terrasse und rauchte. Die Aussicht bestand zur einen Hälfte aus Lichtershow, zur anderen aus Wüstenglast. Janice lag zugedeckt im Bett, während die Klimaanlage auf Volllast lief. Ihr System spielte verrückt. Entweder sie erfror fast oder sie kochte.
    Wayne hatte sich zu ihr gesetzt. »Im Fernsehen läuft gerade Golf.«
    »Mit Golf bin ich bis auf weiteres bedient.« Wayne lächelte. »Gut gegeben.«
    »Das Treffen wegen Hughes. Steht das nicht demnächst an?« »In ein paar Tagen.«
    »Der nimmt dich. Der geht davon aus, dass du ein Mormone bist und dass dir dein Vater einiges beigebracht hat.« »Hat er ja auch.«
    Janice lächelte. »Mit wem triffst du dich? Will sagen, mit wem von Hughes' Leuten?« »Er heißt Farlan Brown.«
    »Den kenn ich. Seine Frau war Club Champion im Frontier, aber ich habe sie neun auf acht erledigt.« Wayne lachte. »Sonst was?«
    Janice lachte. Sie musste husten und schwitzte. Sie warf die Decken ab. Das Nachthemd rutschte hoch. Wayne sah neue Erschlaffungen und Dellen.
    Er wischte ihr die Stirn mit seinem Hemdsärmel ab. Sie tätschelte seinen Arm und biss wie zum Spaß hinein. Wayne verzog wie zum Spaß sein Gesicht vor Schmerz.
    »Ich wollte sagen, dass er ein Säufer und Schürzenjäger ist wie alle guten Mormonen. Männer wie er haben eine besondere Dreifaltigkeit. Showgirls, Cocktail-Kellnerinnen und Nutten.«
    Das Zimmer war eiskalt. Das kurze Gespräch hatte Janice schweißgebadet zurückgelassen. Sie biss sich auf die Lippen. Ihre Schläfen pochten. Sie fasste sich an den Magen. Wayne konnte sehen, wie sie litt.
    »Scheiße«, sagte Janice.
    Wayne öffnete die Aktentasche und zog eine Spritze auf. Janice streckte ihren Arm aus. Wayne fand eine Vene, desinfizierte sie, Nadel und Kolben, schon passiert.
    In einem Atemzug -
    Sie krampfte zusammen und entspannte. Die Lider flatterten. Ein Gähnen und sie war weg.
    Wayne fühlte ihren Puls. Zart und regelmäßig. Der Arm hatte so gut wie gar kein Gewicht mehr.
    Die L.A. Times lag offen auf dem Nachttisch. Mit einem Foto-Tryptichon: JFK, RFK, Dr. King. Wayne faltete die Zeitung zusammen und schaute Janice beim Schlafen zu.
    Don Crutchfield ( Los Angeles, 15.06.68 )
    FRAUEN:
    Zwei Gruppen gingen am Parkplatz vorbei. Die erste Gruppe wahrscheinlich Verkäuferinnen. Mit konservativen Klamotten und Dauerwellen. Die zweite Gruppe reine Hippies. Mit geflickten Jeans, Friedens-Schwachsinn und langen glatten Haaren, die hin- und herwehten.
    Sie kamen und gingen. Die Wheelmen, die Männer-am-Steuer,

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