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Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Schuss knallte. Pukui wirbelte herum. Fiel auf den Rücken. Blut schäumte ihm aus dem Mund und quoll aus seiner Brust.
    Ein Bein zuckte. Die Hüften bäumten sich auf. Bevor Ryan reagieren konnte, rollte Pukui zur Seite und fiel über die Klippe.

40
    Hoch über unseren Köpfen zog ein Jet einen weißen Zuckerwattestreifen hinter sich her. In heißen Windstößen schwankten die Wipfel der Weihrauchkiefern, das Gras wogte wie ein leuchtend grünes Meer.
    Das Grab zu unseren Füßen roch nach frisch umgegrabener Erde. Ein Blumengebinde lag auf den Rasensoden, die Nelken aus dem Supermarkt waren bräunlich und verwelkt. Daneben hing eine winzige amerikanische Flagge schlaff an ihrem Balsaholzstecken.
    Der alte Grabstein war verschwunden. Sein Nachfolger glänzte gesprenkelt rosa im Sonnenlicht. Die Inschrift war gestochen scharf und knochenweiß, eine offene Wunde im Granit.
Spec 2 Luis Alvarez, United States Army
28. Februar 1948 – 23. Januar 1968
Er starb als Held.
    Als es dem JPAC nicht gelang, ein Mitglied der Familie Alvarez ausfindig zu machen, bot Plato das Grab im Gardens of Faith Cemetery an. Er meinte, die Stelle gehöre Alvarez und dass er in vertrauter Erde eher Frieden finden würde als woanders. Und er kaufte auch den Grabstein.
    Hinter uns warfen neben einer kleineren Kieferngruppe zwei weitere Grabsteine Schatten auf den Rasen. Katy und ich hatten Blumen auf denjenigen gelegt, der ein zweites neues Grab markierte.
John Charles »Spider« Lowery
15. August 1950 – 5. Mai 2010
Er liebte alles Lebende.
    Der andere Stein erhob sich über unversehrtem Rasen.
Plato Maximus Lowery
Liebender Ehemann von Harriet Cumbo Lowery
Vater von John und Thomas 14. Dezember 1928-
    Sheriff Beasley hatte recht. Plato Lowery war ein guter Mann.
    Ironischerweise war es die Wissenschaft, die Plato so abgrundtief verachtete, die seinen Glauben an seine Frau und seine Familie wiederherstellte. DNS hatte meinen Verdacht bestätigt, dass Harriet eine Chimäre war.
    Auf meine Bitte hin hatte Reggie Cumbo uns Briefe ausgehändigt, die Harriet ihrem Sohn nach seinem Weggang zur Armee geschickt hatte. Aus Speichelresten auf Briefmarken und Umschlägen ließ sich eine testfähige Probe entnehmen. Die DNS-Sequenzierung unterschied sich von der DNS, die wir Harriets Pathologieproben entnommen hatten, und passte zu der Sequenzierung des Opfers aus dem Teich in Hemmingford, Spider Lowery.
    Die Herausgabe der Briefe war Reggie Cumbos vielleicht letzte Wiedergutmachung gewesen. Kurze Zeit später kam er in ein Hospiz.
    Pinky Atoa hatte die Sache mit Cumbos Status bei den Sons of Samoa falsch verstanden. Cumbo war ein OG,ja, aber kein original gangsta, sonder ein old guy, ein alter Knacker, dem ein SOS-Stammlokal gehörte.
    Cumbo hatte im Savaii vermutlich beide Augen zugedrückt, war vielleicht sogar geschmiert worden, aber es war unwahrscheinlich, dass er Kealoha und Faalogo nach Hawaii geschickt hatte. Die Expansion auf die Inseln war offensichtlich allein die Idee der SOS.
    Cumbo würde keines Verbrechens angeklagt werden. Er würde bald tot sein. Das wahre Ausmaß seiner Schuld würden wir wahrscheinlich nie herausfinden.
    Ich fragte mich noch immer, was für ein Motiv Cumbo gehabt hatte, nach so vielen Jahren freiwillig aus seiner Deckung zu kommen. War es späte Einsicht in ein falsches Leben? Ein Gesinnungs- und Prioritätenwechseln kurz vor dem Ende seines Lebens? Reue über den Mord an Xander Lapasa, wie er behauptete? Oder die Aussicht auf neue Geschäftsmöglichkeiten, auf einen Anteil an Theresa-Sophias Erbe? Auch das würden wir wahrscheinlich nie erfahren.
    Nie so richtig verstanden hatte ich Cumbos Ansprache an einen unsichtbaren Nickie Lapasa in Schoons Konferenzzimmer. Es gab kein Indiz dafür, dass sie sich je getroffen hatten. Vielleicht fand Cumbo es wichtig, kurz vor seinem Tod vor Xanders Bruder ein Geständnis abzulegen. Er hatte sich im Internet über die Lapasas informiert und die Gelegenheit ergriffen, nach Hawaii zu kommen, weil er wahrscheinlich erwartete, Nickie dort zu sehen.
    Nickie Lapasa hatte seiner Schwester letztendlich doch gestattet, eine DNS-Probe abzugeben. Ich hatte keinen Zweifel, dass man Xander sehr bald seiner Familie würde zurückgeben können.
    Ich vermutete, meine erste Annahme über Nickies anfänglichen Widerstand war korrekt. Auch wenn er jetzt nur noch saubere Geschäfte betrieb, war Nickie doch auf Alexanders Knie groß geworden, hatte die Probleme seines Vaters gesehen und dessen

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