John Corey 04 - Operation Wildfire
Anmerkung des Autors
Wenn Tatsachen und frei Erfundenes in einem Roman verknüpft werden, ist es für den Leser nicht immer ersichtlich, womit er es zu tun hat. Die ersten Leser des Manuskripts von Wild Fire haben mich gefragt, was wahr und was ein Produkt meiner Phantasie sei, daher dachte ich, ich sollte das an dieser Stelle ansprechen.
Zunächst einmal basiert die Antiterror-Task Force (ATTF), die in diesem und anderen Romanen um John Corey vorkommt, auf der tatsächlichen Joint Terrorist Task Force (JTTF), wobei ich mir ein paar literarische Freiheiten herausgenommen habe.
Dieses Buch enthält insbesondere eine Menge Informationen über ELF, ein Akronym für etwas, auf das Sie in der Geschichte stoßen werden. Alle Auskünfte über ELF sind zutreffend, soweit ich das nach bestem Wissen und Gewissen sagen kann.
Was den geheimen Plan der Regierung mit der Bezeichnung Wild Fire angeht, so basiert dieser auf einigen Informationen, auf die ich hauptsächlich im Internet gestoßen bin, und kann als Gerücht, Tatsache, reine Erfindung oder eine Mischung aus allen dreien aufgefasst werden. Ich persönlich glaube, dass es tatsächlich ein paar Spielarten von Wild Fire (unter einem anderen Codenamen) gibt, und wenn nicht, sollte es sie geben.
Andere Themen in diesem Buch, zu denen mich die Leute gefragt haben, wie zum Beispiel NEST, Kneecap und andere Akronyme, entsprechen den Tatsachen. Wenn das, was Sie lesen, echt klingt, dann ist es vermutlich auch so. Die Wahrheit ist stärker als jede Erfindung und oft auch beängstigender.
Die Frage, die mir am häufigsten gestellt wurde, lautet: »Gibt es wirklich Bärenschrecks?« Ja, die gibt es.
Der Zeitraum, in dem diese Geschichte spielt, ist der Oktober 2002, ein Jahr und ein Monat nach dem 11. September 2001, und die von mir verwendeten Schlagzeilen und Artikel aus der New York Times stimmen so. Auch die von mir angeführten Sicherheitsmaßnahmen der Regierung - bzw. deren Mängel - entsprachen zu dem Zeitpunkt, in dem die Geschichte angesiedelt ist, den Tatsachen.
Ein paar Leser, die bei der Polizei und in der Strafverfolgung tätig sind, glauben, dass Detective John Corey gewisse Schwierigkeiten hat, was die Grenzen seiner Macht und Zuständigkeit angeht. Ich gebe zu, dass ich mir um der Unterhaltung willen einige dramatische Freiheiten erlaubt habe. Einen John Corey, der sich an die Vorschriften hält und strikt nach den Buchstaben des Gesetzes handelt, möchte keiner von uns als Helden haben.
Die Leute, die eine frühe Fassung des Romans lasen, haben mir erzählt, dass Wild Fire sie noch lange wach hielt, nachdem sie das Buch weggelegt hatten. Dies ist in der Tat eine beängstigende Geschichte für furchterregende Zeiten, aber es ist zugleich auch eine Warnung für die Welt nach dem 11. September 2001.
ERSTER TEIL
Freitag
NEW YORK CITY
Das FBI ermittelt in allen Angelegenheiten, die mit Terrorismus in Verbindung stehen, ohne R ücksicht auf nationale Herkunft, Rassen-, Religions- oder Geschlechtszugeh örigkeit.
- Terrorism in the United States FBI Publications, 1997
1
Ich bin John Corey, ehemals Detective bei der Mordkommission in New York, in Ausübung des Dienstes verwundet, mit fünfundsiebzigprozentiger Erwerbsunfähigkeit (was nur eine Zahl für Besoldungszwecke ist; etwa achtundneunzig Prozent von mir funktionieren noch) in den Ruhestand getreten und jetzt als Special Contract Agent bei der Antiterror-Task Force der Bundespolizei tätig.
»Hast du schon mal was vom Custer Hill Club gehört?«, fragte mich Harry Muller, der Typ, der mir in dem Kabuff gegenübersaß.
»Nein. Warum?«
»Weil ich am Wochenende dort hinfahre.«
»Viel Vergnügen«, sagte ich.
»Das ist ein Haufen reicher, rechtslastiger Spinner, die da oben im Norden des Staates eine Jagdhütte haben.«
»Bring mir kein Wild mit, Harry. Auch keine toten Vögel.«
Ich stand von meinem Schreibtisch auf und ging zur Kaffeebar. An der Wand über den Kaffeemaschinen hingen Fahndungsplakate des Justizministeriums, auf denen hauptsächlich Herrschaften aus dem Morgenland abgebildet waren, darunter auch der Drecksack Nummer eins, Osama Bin Laden.
Inmitten der nahezu zwei Dutzend Poster hing auch ein Libyer namens Asad Khalil, alias der Löwe. Ich musste mir das Foto des Mannes nicht einprägen; ich kannte sein Gesicht so gut wie mein eigenes, auch wenn ich ihn offiziell nie kennengelernt habe.
Meine kurze Begegnung mit Mr. Khalil trug sich vor rund zwei Jahren zu, als ich hinter ihm her
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