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Blutberg - Kriminalroman

Blutberg - Kriminalroman

Titel: Blutberg - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Ich weiß sehr genau, dass ich über Fakten gesprochen habe und nicht über Spekulationen und Gerüchte!«
    »Du weißt ebenso gut wie ich, dass hier massiv Drogen im Umlauf sind, Matthías.« Lárus trank einen Schluck Kaffee und verzog das Gesicht. »Und das ist kein Gerücht.«
    Matthías platzierte seine Faust ein weiteres Mal auf Lárus’ Schreibtisch, diesmal aber etwas beherrschter als zuvor. »Selbstverständlich ist das ein Gerücht!«, fauchte er leise. »Und das bleibt es auch so lange, bis die Polizei das Gegenteil nachgewiesen hat, verstanden?«
    Lárus war zwar etwas verunsichert, bewahrte aber immer noch seine Ruhe. »Nein, das verstehe ich absolut nicht«, erklärte er mit einer resignierenden Handbewegung. »Aber wenn du es so willst, dann werde ich mich daran halten. Ich nehme alles zurück und halte von jetzt an die Schnauze. Okay?« Ein schwaches Lächeln umspielte seine Lippen, als er aufstand und mit zwei Schritten direkt vor Matthías stand.
»Ich glaube aber, dass es ein Fehler wäre«, sagte er. »Diese sensationsgeilen Reporter müssen irgendetwas vorgesetzt bekommen, worüber sie sich auslassen können, denn herumschnüffeln werden sie hier allemal. Hör zu, es gibt zwei Gründe, weshalb ich gesagt habe, was ich gesagt habe. Zum einen halte ich das so ganz privat und persönlich einfach für die wahrscheinlichste Erklärung - das heißt, wenn es denn tatsächlich kein natürlicher Erdrutsch war, ganz gleich was Ásmundur über diesen verdammten Berggrat geschrieben hat. Wir haben ihn nämlich nicht genau genug untersucht, um das ausschließen zu können, wie du weißt. Zum anderen glaube ich, dass es nicht schlecht wäre, wenn die Medien die Spekulationen über Drogen auswalzen, so lange knien sie sich nicht in etwas anderes hinein. Oder hättest du lieber gewollt, dass ich ihnen etwas über die Grüne Armee erzähle?«
    Es fehlte nicht viel, und Matthías wäre mitsamt dem Schreibtisch umgekippt, als er zurückwich, aber er fing sich rasch wieder. »Was weißt du darüber?«, fragte er scharf, »und wie hast du davon erfahren?«
    Lárus schnalzte leise mit der Zunge und trank einen Schluck aus der Tasse, die er immer noch in der Hand hielt. »Das, was ich wissen soll.« Er stellte die Tasse ab und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ásmundur hat Halldór und mich darüber informiert, sobald er selber davon erfahren hatte. Er hatte auch schon zusammen mit den Sicherheitsbeauftragten von Impregilo einen Krisenplan für den Fall der Fälle entwickelt, falls sich wider Erwarten herausstellen würde, dass etwas hinter diesem Blödsinn steckt. Und Björn und ich waren von Anfang an mit dabei, was ja wohl auch normal ist. Wann hättest du mich denn eingeweiht?«
    »Ich …«
    »Ásmundur und Björn sind beide tot«, fuhr Lárus fort, »und infolgedessen bin ich bis auf weiteres der einzige Sicherheitsbeauftragte
hier am Ort. Ich weiß, dass das kaum lange so bleiben wird, und ich rechne auch nicht damit, die Stelle von Ásmundur zu bekommen. Aber falls wirklich etwas hinter diesen E-Mails steckt, dann soll heute etwas geschehen. Heute , Matthías. Hast du vielleicht vorgehabt, mir morgen davon zu erzählen? Oder bist du der Meinung, dass mich das gar nichts angeht?« Er nahm seine Mappe vom Schreibtisch, schloss sie und öffnete die Tür. »Mach dir keine Gedanken. Wie ich sagte, Ásmundur hat mir vertraut, auch wenn du das nicht tust, und deswegen bin ich ziemlich gut im Bild. Und sofort, nachdem das am Samstag passiert war, kam der Krisenplan zum Tragen, auch wenn das Datum nicht mit den Drohbriefen übereinstimmte.«
    Es hatte ganz den Anschein, als sei plötzlich sämtliche Luft bei Matthías heraus. Er stützte sich krumm und müde auf den Schreibtisch und erinnerte eher an einen gerügten Schuljungen als an den entschlossenen und wütenden Vorgesetzten, der dort noch vor einigen Minuten gestanden hatte.
    »Und was bedeutet das?«, fragte er leise.
    Fehlt bloß, dass er die Nase hochzieht und sie am Ärmel abwischt, dachte Lárus. »Es bedeutet, dass ich zu spät zu der Besprechung mit den Jungs von Impregilo komme, wenn ich mich nicht beeile«, sagte er. »Ich melde mich bei dir, wenn ich zurückkomme.«
     
    Árni fand, dass Katrín die scharfen Kurven auf der eisglatten Straße viel zu schnell nahm, und schätzte sich glücklich, dass es noch nicht richtig hell war. Zweimal hatte er in einem ungünstigen Augenblick an einem Steilhang durch das Seitenfenster nach unten geblickt, und

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