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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Rausfinden, was hier los ist.« Meinen Beschwörungsnamen zurückbekommen. Ich werde das nicht nochmal mitmachen .
    Ich schaute zu Pierce, sah aber keine Angst, nur selbstbewusste Befriedigung. Eigentlich sollte ich froh sein, dass er Al entkommen war, aber es hatte nur geklappt, weil ich angeblich nicht fähig war, auf mich selbst aufzupassen. Mit einem Seufzen starrte ich auf meine geschwollenen Knie unter dem orangefarbenen Overall. Vielleicht hatten sie Recht.
    »Ich bin gesonnen, Al nicht zu erzählen, dass du im Gefängnis warst«, sagte Pierce, als er sich gegen die Wand lehnte und die Arme verschränkte. Er wirkte zu selbstgefällig, und das gefiel mir nicht.
    »Warum?«, fragte ich und hatte sofort das Bedürfnis, exakt das Gegenteil zu tun. »Hast du Angst, dass du schlecht aussehen könntest?«
    Pierce verlagerte sein Gewicht auf den anderen Fuß. »Wenn du zu viel Ärger bekommst, ruft Newt vielleicht deine Realitätsprivilegien zurück, egal, ob ich hier bin oder nicht.«
    »Oh, und das würde dir gefallen, oder?«, rief Jenks mit sirrenden Flügeln.
    Ich nieste wieder. Al von Alcatraz erzählen, um meinen Namen zurückzubekommen, und riskieren, dass ich für immer ins Jenseits gezogen wurde – oder schweigen und riskieren, dass der Zirkel mich wieder beschwor und mir eine Lobotomie verpasste. Keine schwere Entscheidung. Pierce mochte ja seine Magie gut kennen, aber ich kannte Al, und Al würde Newt gar nichts erzählen.
    Der ehemalige Geist zog die Augenbrauen hoch, als ich ihn einfältig anlächelte. Er wusste offensichtlich nicht, in
welche Richtung meine Gedanken gingen. Ich fühlte mich schon besser, als ich auf die komplizierte Glyphe vor mir schaute. Die Symbole, die ich auf den Spiegel geätzt hatte, glitzerten wie blutige Diamanten. Sosehr ich diese Erkenntnis auch hasste, das Ding war schön. Es ließ mich mit Dämonen reden und ich fand es schön. Ich bin so verkorkst .
    Schicksalsergeben streckte ich meinen Geist und berührte mit einem Gedanken die kleine Kraftlinie, die durch den Kirchhof lief. Ich hielt die Verbindung eng und erlaubte nur einem Hauch von Energie in mich zu gleiten, weil ich nicht wollte, dass Al mehr als einen winzigen Teil meiner Gefühle mitbekam. Als die Verbindung vollendet war, konzentrierte ich mich auf Al und schauderte, als seine überwältigende, fremde Gegenwart in mich glitt und unser beider Bewusstsein mit einem seltsamen Gefühl der Erkenntnis erweiterte. Ich konnte seine Gedanken nicht lesen, und er konnte meine nicht sehen, aber konzentrierte Gedanken konnten ausgetauscht werden. Das und Gefühle.
    »Warum ist Pierce hier?«, sagte ich laut, damit Ivy zumindest eine Hälfte des Gesprächs hören konnte.
    Nicht meine Idee , erklärte Al und ich konnte vor meinem inneren Auge förmlich sehen, wie er seine weiß gekleideten Hände zu Fäusten ballte. Deswegen rufe ich an. Dieser Kümmerling von einer Hexe ist gefährlich. Er hat Newt manipuliert wie ein verdammter Dämonen-Galan. Ich hatte nur noch die Wahl, ihn zu schicken oder dich ihr zu überlassen. Was ist dir lieber?
    Der Gedanke war spöttisch gewesen, und irritiert ließ ich meinen Blick über die Gesichter um mich herum gleiten. Dass Al nicht glücklich war, sorgte trotzdem dafür, dass ich mich irgendwie besser fühlte. »Dann hol ihn zurück. Ich werde es niemandem erzählen«, versprach ich,
und Al schnaubte im selben Moment, als Pierce entrüstet das Gesicht verzog.
    Vielleicht wirst du als klug genug angesehen, um allein zu sein, wenn du mal eine Woche rumbringst, ohne gebannt zu werden oder mit einer Todesdrohung belegt zu werden , murmelte der Dämon. Aber ne-e-ei-i-n, du musstest es ja allein versuchen. Ich habe dir gesagt, du sollst warten .
    »Hey! Ich war es nicht, die versucht hat, Krakatoa in meine Seele zu setzen!«, sagte ich empört.
    Nicht Krakatoa, Krathion. Und ich werde nicht die Schuld dafür übernehmen, dass du verfrüht einen Fluch entzündet hast, obwohl ich dir gesagt hatte, dass du auf mich warten sollst! Ich schwieg, wütend. Ich versuche die ganze Situation herunterzuspielen , dachte Al und seine Gefühle beruhigten sich etwas. In der Zwischenzeit: Wenn er dir etwas beibringt, irgendetwas beibringt, Rachel, trägst du demnächst seine Gedärme als Haargummi. Verstanden?
    Ich schaute zu Pierce und er blinzelte, als er mein plötzliches Interesse bemerkte. Pierce konnte mir etwas beibringen? »Sicher …«, sagte ich, während mir gleichzeitig die Möglichkeiten aufgingen.

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