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Bluteis: Thriller (German Edition)

Bluteis: Thriller (German Edition)

Titel: Bluteis: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Ritter
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ein vierzehnjähriges Mädchen. Sie sind weiß. Und sie ist schwarz. Was kann sie ausrichten? Solange sie denken kann, hat nie irgendein Schwarzer gegen irgendeinen Weißen etwas ausrichten können. Darum haben sie sich immer von ihnen ferngehalten, so gut es ging.
    Der Anführer schreit noch einmal etwas auf Ebo hinab. Dann holt er mit dem schweren Metallkanister aus und lässt ihn auf Ebos Schädel krachen. Kisi hofft für ihren Großvater, dass seine Seele die Reise aus seinem Körper hinaus bereits angetreten hat. Der Mann links lässt den Arm los. Ebo rührt sich nicht mehr. Jetzt nimmt der Mann, der rechts von dem reglos daliegenden Ebo steht, aus der Beintasche seiner Khaki ein Stempelkissen. Er nimmt Ebos rechten Arm und macht mit der Farbe die Fingerkuppen schwarz. Dann nimmt er das Blatt Papier, das immer noch zusammen mit dem Geld auf dem Boden liegt, und drückt die Fingerspitzen darauf. Er besieht sich sein Werk, nickt zufrieden, faltet das Papier zusammen und steckt es in die Brusttasche des Jeanshemdes.
    Der Anführer gibt den anderen Befehl, weitere Kanister aus den Autos zu holen. Sie gehen damit ringsum durch das Dorf und zünden eine Hütte nach der anderen an. Zum Schluss schütten sie den Rest des Benzins über den toten Ebo. Den Leichnam in Flammen zu setzen, behält sich der Wortführer vor. Er ist ein großer Mann mit milchig weißer Haut und rotem Haar, dessen Gesicht sich Kisi für den Rest ihres Lebens merken wird. Er beugt sich zu Ebo hinunter und tätschelt ihm noch einmal die Schulter, bevor er sein Feuerzeug entzündet und an Ebos Kopf hält.
    Kisi sitzt die ganze Zeit über versteinert hinter der Tonne und wagt kaum zu atmen. Doch das Bild ihres brennenden Großvaters raubt ihr beinahe den Verstand. Sie heult laut auf.
    Mit zwei Sätzen ist einer der Kerle bei ihr. Er bleibt breitbeinig über ihr stehen. Was er sagt, kann sie nicht verstehen. Das Blut rauscht ihr in den Ohren. Sie ist beinahe ohnmächtig vor Wut, Trauer und Zorn. Dann kommt der zweite Mann zu ihr. Sie reißen sie an den Armen hoch. Sie wehrt sich mit aller Kraft.
    Sie strampelt.
    Sie tritt.
    Sie beißt.
    Sie spuckt.
    Sie lachten nur. Sie sind groß und stark. Sie sind zu viert. Der fünfte steht immer noch neben Ebo und schaut den anderen zu.
    Sie zerren sie zu ihm. Es riecht nach verbranntem Fleisch. Nach dem Fleisch ihres Großvaters.
    Der Boss der Weißen grinst Kisi an. Sein Gesicht ist rot wie die Sonne, wenn sie am Abend über ihrem Baum untergeht. Ein Eckzahn fehlt. Seine Ohrläppchen sind angewachsen, daran kann sie sich später erinnern.
    Nein, daran muss sie sich später erinnern.
    Ihr ganzes Leben lang, jeden Tag und jede Nacht.
    Der Anführer nickt mit dem Kinn in Richtung eines der Landrover. Sie schleppen sie dorthin und werfen sie auf die Ladefläche. Der Mann mit den angewachsenen Ohrläppchen steigt ihr hinterher, während die anderen sie festhalten. Sie reißen ihr die Shorts nach unten und ziehen ihr das T-Shirt über den Kopf.
    Der Mann mit den angewachsenen Ohrläppchen hat schon die Hose heruntergelassen. Er umfasst mit seinen großen Händen ihre Oberschenkel, hebt das ganze Mädchen kurz in die Höhe und legt sie sich zurecht.
    Dann stößt er zu. Es tut furchtbar weh.
    Der Mann grunzt. Er stößt und grunzt und grunzt und stößt.
    Es riecht nach verbranntem Fleisch. Es wird nass zwischen ihren Beinen.
    Jetzt kommt der Nächste dran.
    Er grunzt. Und stößt.
    Jetzt der Dritte.
    Er stößt. Er grunzt.
    Dann der Vierte.
    Er grunzt leise. Und stößt schnell.
    Dann der Fünfte.
    Er stößt. Kisi hört das Grunzen nicht mehr. Sie hat das Bewusstsein nach dem Vierten verloren.
    Erst nach dem Vierten.
    Als alle fünf mit ihr fertig sind, zerren sie sie von der Ladefläche und werfen sie nackt in den Staub. Der schwere Allradwagen, auf dessen Ladefläche sie gerade lag, fährt rückwärts.
    Kisi kommt zu sich, sieht die Schrift auf der Heckklappe. PalmCorp steht da in großen, silbrig glänzenden Lettern. Der Schriftzug brennt sich in ihre Netzhaut ein. Der Wagen kommt näher, bis das rechte Hinterrad über ihren geschundenen nackten Körper rollt. Das Getriebe knirscht, als der Fahrer den ersten Gang einlegt. Er gibt Gas, und die zwei Tonnen Metall überrollen Kisi noch einmal.
    Endlich nehmen ihr die Schmerzen erneut das Bewusstsein.
    Die Fremden rauschen in ihren Geländewagen durch den Rauch und über die Sandpiste davon. Sie machen sich nicht einmal die Mühe nachzusehen, ob sie tot

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