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Blutflecken (Ein Lucy-Guardino-Thriller) (German Edition)

Blutflecken (Ein Lucy-Guardino-Thriller) (German Edition)

Titel: Blutflecken (Ein Lucy-Guardino-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CJ Lyons
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besagte, dass er stolz auf seinen Sohn war. Um nur einen flüchtigen Schimmer dieses Lächelns zu erhaschen, würde Adam alles tun. Vielleicht sogar töten. Als er sich den stolzen Ausdruck auf dem Gesicht seines Vaters ausmalte, spürte er die Kälte nicht mehr.
    Der Bürgersteig hörte auf und Adam balancierte am Straßenrand entlang. Die Arme weit ausgestreckt, setzte er langsam einen Fuß vor den anderen, so wie er es als kleines Kind getan hatte. Dann stieß er auf eine Überraschung: Anstatt der vier alten Stoppschilder gab es jetzt an der Kreuzung von Main Street und der Route 4004 eine Verkehrsampel. Sie blinkte gelb in die eine und rot in die andere Richtung und schien völlig fehl am Platz angesichts der Tatsache, dass, so weit das Auge reichte, der einzige Verkehr aus einem nach Westen laufenden Adam sowie den Rücklichtern eines südlich fahrenden Lasters bestand. Das war dann doch wieder typisch für New Hope, wo man die Hoffnung niemals aufgeben wollte.
    Adam überquerte die Straße, die jetzt nicht mehr Main Street hieß, sondern nur noch eine namenlose Landstraße war, und entdeckte eine weitere Neuerung. Das ehemalige Dairy-Treat-Fastfoodlokal beherbergte nun eine Nebenstelle der Sheriffwache von Huntingdon, wie ein großes Schild an der Außenfassade stolz verkündete. Die Lichter waren aus, der Parkplatz war verlassen. Nur eine einsame Straßenlaterne zwischen Eingangstür und Bordsteinkante beleuchtete das gedrungene Betongebäude.
    Adam stieg über einen Schneehaufen am Rand des Parkplatzes und ging über ordentlich aufgeschütteten Schotter auf die Eingangstür zu. Ein goldener Sheriffstern prangte auf der Glastür und hob sich von der dahinterliegenden Dunkelheit ab. Bürozeiten von 8.00 bis 16.00 Uhr, geschlossen an Wochenenden und Feiertagen. Im Notfall 911 anrufen. Bitte klingeln.
    Es hatte nie eine Polizeiwache in New Hope gegeben. Man hatte geglaubt, keine zu brauchen. Bis vor vier Jahren. Dann fiel sein Blick auf die kleine Kupfertafel, die an der Außenwand neben der Tür angebracht war: In Erinnerung an Marion Caine. Die anderen toten Frauen wurden nicht erwähnt. Man hatte die Leichen nie gefunden, daher nahm Adam an, dass man die Namen nie hatte bestätigen können. Aber Lucy hatte eine Reihe von Möglichkeiten im Visier gehabt.
    Mit den Fingern fuhr er den Namen seiner Mutter nach. Den Leuten von New Hope galt sie als Heldin. Die Kälte brannte ihm in den Augen, als sich seine Wut mit Trauer mischte. Er schlug mit der Faust auf die Tafel und hämmerte so stark auf die Reliefbuchstaben ein, dass sie sich in seine Haut eingravierten. Er liebte seine Mutter. Er vermisste seine Mutter. Aber sie war keine Heldin. Sie hatte es sich ausgesucht, dorthin zu gehen, obwohl sie wusste, was sie riskierte. Sie hatte ihre Wahl getroffen. Hatte sich dazu entschieden, Adam zurückzulassen. Hatte ihren eigenen Tod gewählt.
    Durch seine Wut drang ihre Stimme an sein Ohr. Beruhigend und tröstend, wie immer. »Ich kann nicht anders, mein Schatz«, sagte sie in diesem Singsang, in den sie immer verfiel, wenn sie ihn um Verzeihung bat. »Ich kann einfach nicht anders. Ich liebe diesen Mann einfach zu sehr.«
    Sie hatten sich umarmt und geweint, und Adam hatte ihr verziehen. Denn er konnte ganz genau nachempfinden, wie es ihr ging. Denn auch er würde alles für seinen Dad tun. Er liebte diesen Mann einfach zu sehr.

    Normalerweise kam Lucy gerne abends nach Hause. Der renovierte viktorianische Bau, in dem die Familie lebte, stand auf einem großzügigen Hanggrundstück in West Homestead, einem Vorort von Pittsburgh. Sie kam so gerne nach Hause, dass sie sich neuerdings an einigen Morgen regelmäßig zwingen musste, ihren sicheren Hafen überhaupt zu verlassen.
    Aber als sie an diesem Abend an Taylor in dessen grauem Ford Taurus, der sich perfekt dem Regen und Nebel anpasste, vorbei auf die Auffahrt fuhr, fühlte sie sich alles andere als entspannt. Sie schaltete den Motor aus, knirschte mit den Zähnen und suchte noch aus dem Auto heraus das Anwesen nach irgendeiner Gefahr ab. Megan kannte solche Ängste natürlich nicht. Energiegeladen wie immer sprang sie aus dem Auto und veranstaltete den üblichen Radau. Lucy streckte sich zum Beifahrersitz, um sie zurückzuhalten, aber es war zu spät. Ihr blieb nichts anderes übrig als die Pizzakartons zu greifen und, eine Hand an der Waffe, hinter ihrer Tochter ins Haus zu hetzen.
    So hatte sie sich ihr Nachhausekommen nicht vorgestellt, als sie am Morgen zur

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