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Der Strahlenpirat

Der Strahlenpirat

Titel: Der Strahlenpirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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Auf Umwegen
     
    Don Channing betrachtete aus ein paar Schritt Entfernung seine neueste Errungenschaft mit der Verzückung eines jungen Mädchens bei der Betrachtung ihres ersten Cocktailkleids. Seine Begeisterung über dieses Gerät war so offensichtlich, daß die Männer den Rest der Verpackung von der anderen Seite der Werkbank angelten, um sich nicht zwischen den Leiter des Nachrichtenwesens und den Gegenstand seiner Anbetung drängen zu müssen.
    So entrückt war Don Channing, daß er nicht einmal das Öffnen der Tür hörte und auch nicht das Klicken der hohen Absätze auf dem Kunststoffboden. Er war sich seiner Umwelt überhaupt nicht bewußt, bis Arden erstaunt fragte:
    »Don, was um Gottes willen, ist denn das?«
    »Ein Prachtstück!« hauchte Channing hingerissen.
    »Sehr aufschlußreich!« Arden stöhnte. »Mehr könntest du mir wohl nicht verraten?«
    Don schien es schwerzufallen, sich von seiner Anbetung loszureißen. »Was hast du gesagt?«
    »Ich wollte nur in verständlicheren Worten wissen, was das ist.«
    »Oh! Du meinst die Energieübertragungsröhre.«
    »Freut mich, Sie kennenzulernen.« Arden machte einen Hofknicks vor der großen Röhre. »Komisches Ding, sieht gar nicht so aus, wie ich Senderöhren in Erinnerung habe.«
    »Keine Senderöhre, sondern eine dieser Energieübertragungsröhren, wie Baler und Carroll sie in der Marswüste gefunden haben.«
    »Aha, deshalb steht hier wohl auch: Made bei Terran Electric, Chicago, hm?«
    Channing lachte. »Sie ist der gefundenen natürlich nur nachkonstruiert. Mit diesen Röhren wird man die Energieübermittlung revolutionieren.«
    »Was weißt du darüber?«
    »Noch nicht allzuviel. Barney Carroll und ein paar Burschen von der Terran Electric kommen zu uns. Ich muß mich regelrecht zusammenreißen, mich nicht auf eigene Faust mit ihr vertraut zu machen. Aber die Terran Electric hat die Finger fest drauf. Es kostete schon Mühe, sie überhaupt dazu zu bringen, sie uns zu leihen. Sie wissen, daß wir sie zum Experimentieren haben wollen, und da es ihre Röhre ist, möchten sie es selbst tun, und wir sollen nur dabei zuschauen.«
    Die Männer kamen mit zwei kleineren Kisten zurück. Sie stellten sie links und rechts der Röhre auf die Werkbank und lösten die Verpackung. Etwas wie zwei kleinere Ausgaben der großen Röhre kamen zum Vorschein. Selbst Arden als Laie konnte sehen, daß diese beiden dem vorderen, bzw. dem hinteren Ende der Röhre gleichsahen.
    »Die müssen wohl erst noch wachsen?« sagte Arden lächelnd.
    »Mit ihnen wird der Stromkreis geschlossen«, brummte Don.
    »Kannst du das näher erklären?«
    »Aber gern. Hier zur Linken ist die Eingangsstufe. Die gute alte Gleichspannung wird an diese großen Klemmen angelegt. Auf der anderen Seite kommt sie als ein Strahl von weiß-der-Teufel-was heraus und schießt zur Relaisröhre, die an die Ausgangsstufe weitergibt. Die Leistung wird von den Klemmen an der Rückseite der Ausgangsstufe abgenommen. Die Verluste unterwegs sind etwas größer als bei der altmodischen Hochspannungsleitung. Die Kathode-Dynode muß etwa alle Jahre ausgewechselt werden. Gegenüber Hochspannungsleitungen hat die Sache so viele Vorteile, daß trotz der etwas höheren Verluste überall längere Leitungen durch Energieübertragungsröhren ersetzt werden.
    Wenn sie richtig eingestellt sind, können sie sogar im Bogen über einen Berg aus reinem Eisen hinweg ohne nennenswerte Verluste arbeiten. Man brauchte etwa alle zweihundertsiebzig Kilometer einen Turm, und die Höhe muß mindestens das Zehnfache von dem sein, was ein Funke bei starker Ultraviolettbestrahlung überspringen könnte.«
    »Das verstehe ich nicht ganz.«
    »Nun, Hochspannung schlägt bei Ultraviolettbestrahlung leichter über. Die Röhre muß hoch genug angebracht werden, um diesen Abstand bei der benutzten Spannung um das Zehnfache zu übertreffen. Die Jungs in den Palanortisdschungeln sind davon besonders angetan, denn an vielen Stellen wächst das palanortische Weißholz bis zu dreihundert Meter hoch, da ist das Aufstellen von Hochspannungsmasten praktisch unmöglich.«
    »Da müßte man schon ziemlich viele Bäume fällen, um eine freie Bahn von Northern Landing bis zum Kraftwerk am Boiling River zu bekommen.«
    »Stimmt«, sagte Don gedehnt. »Und Türme alle paar hundert Kilometer sind besser, als wenn man alle sechshundert Meter einen aufstellen muß. Ja, diese Röhren sind genau das Richtige, um die Energie über Land zu schicken.«
    »Könnten

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