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Blutflecken (Ein Lucy-Guardino-Thriller) (German Edition)

Blutflecken (Ein Lucy-Guardino-Thriller) (German Edition)

Titel: Blutflecken (Ein Lucy-Guardino-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CJ Lyons
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mich hier. Der Junge ging auf ein College der Penn-State-Universität. Er fuhr gerne hier hoch zu uns, um die Höhlen zu erkunden. Richtig klug, der Bursche. Er wusste alles über Felsen und Geologie und Urgeschichte. Aber ihren Eltern passte die Verbindung gar nicht. Wie dem auch sei, als sie plötzlich verschwand, dachten die Eltern sofort, sie sei mit ihm durchgebrannt. Wir suchten nach ihr, aber sie war vor kurzem achtzehn geworden, also …«
    »Sie haben nicht besonders gründlich gesucht.«
    »Es gab auch nichts, wo wir hätten suchen können. Absolut keine Hinweise.«
    Er rückte seinen Waffengürtel zurecht.
    »Die Hinweise gab es erst, als Lucy Kurt Harding auf dem Kieker hatte. Die Leute fingen wieder an darüber zu tratschen, was Mrs Harding wohl damals in D.C. passiert sein konnte. Die Leute waren ganz aufgedreht, weil das FBI vor Ort war. Dann hörte jemand zufällig, wie Lucy mit dem Sheriff sprach – also mit dem alten Sheriff – und ihm ihre Theorie darlegte. Dass sie glaubte, dass noch mehr Frauen von demselben Mann verschleppt worden waren. Die Gerüchte verbreiteten sich … Tja, und dann war es für mich an der Zeit, sie aus dem Landkreis zu schaffen. Allerdings kamen wir nicht so weit.«
    »Weil Sie Adam Caine aufgabelten und erfuhren, dass man seine Mutter verschleppt hatte.«
    »Korrekt. Zuerst dachte niemand daran, dass das irgendwie zusammenhing. Etwas, das vor drei Jahren in der Hauptstadt passiert war, sollte mit Mrs Caines Entführung hier zu tun haben? Das klang schon fast wahnwitzig. Den Jungen als Zeugen zurückzulassen und sie am helllichten Tageslicht zu überfallen, das sah ganz nach einer Verzweiflungstat aus. Und Lucy hatte behauptet, dieser Typ sei sehr schlau. Aber egal, den Rest kennen Sie ja. Wie Lucy und Adam den Eingang zur Höhle fanden, die beiden jungen Frauen retteten und wie Mrs Caine, Gott hab sie selig, zusammen mit dem Mörder ums Leben kam.«
    Jenna fand diese Analyse viel zu oberflächlich. Und die Entführung von Mrs Caine – Verzweiflungstat schien ein Understatement. Nein, da war noch etwas anderes. Melodramatik. Als würde das Simsalabim eines Zauberers die Aufmerksamkeit der Zuschauer von dem eigentlichen Geschehen ablenken.
    »Und Sie haben keinen Verdacht, wer der Mörder gewesen sein könnte?«
    »In dem Lieferwagen konnten wir keine passenden Fingerabdrücke finden. Lucy war die Einzige, die den Täter hätte beschreiben können, und sie hatte ihn kaum richtig gesehen. Der Junge war völlig hysterisch. Es gab keine brauchbare Vermisstenanzeige. Niemand erkannte ihn, jedenfalls nicht hier. Die Presse verbreitete die vage Personenbeschreibung überall, aber das führte zu rein gar nichts.«
    »Was ist Ihre Theorie?«
    »Meine Theorie? Keine Ahnung. Der Sheriff – der neue Sheriff diesmal, der alte wurde kurz nach der ganzen Geschichte abgewählt – hält es wie das FBI. Irgendjemand entdeckte die Höhlen, stammte aber nicht von hier. Trotzdem war er gewieft genug, in den Höhlen Unterschlupf zu suchen. Ich habe gehört, dass man auch in anderen Gegenden Höhlensysteme abgesucht hat. Unten in Virginia und in Tennessee. Man ging davon aus, dass er hier und da ein paar Verstecke hatte.«
    Möglich. Aber das wären dann keine Höhlen. Jenna stellte sich vor, dass der Täter jedem Ort einen spezifischen Charakter verleihen würde. Vielleicht beeinflusste aber auch nur Lucy ihre Fantasie. Dennoch, die überlebenden Opfer hatten unterschiedliche Orte beschrieben, an denen man sie festgehalten hatte. Wenn er aber gewieft genug war, um verschiedene Schlupfwinkel zu haben, warum war er dann nicht einfach abgehauen, als Lucy anfing, Fragen zu stellen? Es musste mit New Hope zu tun haben. Etwas hier unterschied es von allen anderen Orten. Etwas, das ihm wichtig war. Sie konnte fast schon Lucys Stimme an ihrem Ohr hören. Irgendetwas hier stimmte ganz und gar nicht.
    »Hey, Bob. Ob es möglich wäre, dass ich mal in die Akte schaue?«
    Sie warf ihm ihr verbindlichstes Lächeln zu, das Lächeln, das Männer dazu brachte, ihr Drinks zu spendieren.
    »Natürlich. Ich richte Ihnen schnell den Computerarbeitsplatz ein. Fühlen Sie sich ganz wie zu Hause, Jenna.«
    Eine Stunde später und gestärkt dank Bobs Kaffee und den Zimtplätzchen, die er ihr aufgedrängt hatte, stellte Jenna fest, welchen Schaden es anrichten kann, wenn Pressefuzzis und hohe Tiere sich einmischen. Es gab haufenweise Daten und Beweismaterial. Alles war in dreifacher Ausführung dokumentiert worden.

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