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Blutflecken (Ein Lucy-Guardino-Thriller) (German Edition)

Blutflecken (Ein Lucy-Guardino-Thriller) (German Edition)

Titel: Blutflecken (Ein Lucy-Guardino-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CJ Lyons
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richtige Moment für einen Sinneswandel. Du musst jetzt ein Mann sein. Tu es für mich, deinen Dad. Mach mich stolz. Ich weiß, dass du das kannst.«
    Endlich fand Adam den Mut, die Frage zu stellen, wegen der er überhaupt hergekommen war.
    »Was ist mit Mom?«
    »Mom? Was hat sie mit dem Ganzen zu tun?«
    »Du hast nie gefragt, wie sie überhaupt ums Leben gekommen ist. Was in dieser Höhle passiert ist. Liegt das daran, dass du ihr gesagt hast, was sie tun sollte?«
    »Ob ich was …?« Clint lehnte sich zurück und ließ sich in den Stuhl sinken. Mit zusammengekniffenen, dunklen Augen taxierte er Adam. Abschätzend, verächtlich. Als sei Adam ein Fisch.
    »Deine Mutter war eine mutige Frau. Und schlau. Ich brauchte ihr nicht zu sagen, was sie zu tun hatte, um ihre Familie zu beschützen. Sie kam von ganz allein darauf.«
    »Sie hat diesen Mann umgebracht. Sie hat sich umgebracht. Nur um dich zu retten.«
    »Sie wäre sowieso gestorben. Der Arzt hatte ihr maximal noch einen Monat gegeben. Sie wusste, dass wir die Dinge in New Hope zu weit getrieben hatten. Das ist das Problem mit deiner Heimatstadt, wo sich jeder an alles erinnert; mit wem du beim Abschlussball warst und wer dich abgewiesen hat oder wer dich in der Umkleidekabine der Schule terrorisiert hat. Kleinigkeiten, aber wenn jemand wirklich mal eins und eins zusammengezählt hätte, dann wären wir dran gewesen. Zum Glück hatte ich diesen Penn-State-Studenten lang genug am Leben gelassen, so war er doch noch zu etwas nutze. Er war vollgepumpt mit Drogen. So konnte deine Mutter ihn als Prügelknabe benutzen. Im wahrsten Sinne des Wortes.«
    Sein Kichern jagte Adam einen Schauder über die Haut.
    »Ich denke mal, sie war der Meinung, dass es besser ankommen würde, wenn sie mit ihm ginge. Wie ich gesagt habe, sie war schlau. Der schlaueste Fisch, den ich jemals gefangen habe.«
    Als er das hörte, zuckte Adam zusammen, beinahe sprang er aus seinem Stuhl hoch.
    »Sie war kein Fisch.«
    »Sie hat es dir nie gesagt?« Clints Augen funkelten herausfordernd. »Vor ihr, das waren alles nur schnelle Jobs. Aber sie, sie war so süß, irgendwie besonders. Ich behielt sie länger als sonst. Und verzichtete darauf, es zu Ende zu bringen. Ach, all die Dinge, die wir gemacht haben. Sie genoss jede einzelne Minute. Sie bettelte darum. Sie brauchte mich. Sie wollte, dass ich ihr sagte, was sie tun und denken sollte. Sie lernte das Handwerk perfekt und hatte gute Ideen, aber davor hätte sie ohne meine Erlaubnis nicht geblinzelt. Der beste Fisch, den ich jemals hatte.«
    Er seufzte.
    »Es war eine gute Zeit. Also enttäusche deine Mutter nicht. Du tust das, was ich dir sage. Halte den Mund. Und alles wird gut. Ich bin schneller hier draußen, als du denken kannst. Die Dinge werden wieder so sein wie früher.«
    Adam schüttelte den Kopf.
    »Nein.«
    »Was soll das heißen, nein? Du gehörst mir, mein Junge. Du bist genauso Teil des Ganzen wie ich. Vergiss das nicht.«
    »Nein.«
    Die Ketten spannten sich, als Clint versuchte, aufzustehen und Adam zu ohrfeigen. Aber bevor er auch nur zur Hälfte ausholen konnte, schnappte Adam seine Hand, drehte den Daumen zurück und schob Clint von sich weg. Als sei Clint schwach. Machtlos. Das war das richtige Wort. Adam drückte den Knopf, um die Wärter zu rufen. Er schob den Stuhl nach hinten und stand auf. Von oben blickte er auf seinen Vater hinunter.
    »Tu das nicht, mein Sohn. Du wirst das noch bereuen. Ich habe Freunde hier drinnen, einflussreiche Freunde. Du wanderst auch in den Knast und ich werde dir das Leben zur Hölle machen.«
    Clint war so wütend über Adams Rebellion, dass während seiner Tirade Spucke aus seinem Mund sprühte und auf die Tischplatte tropfte. »Du wirst zurückkommen und mich anflehen, dass ich dich beschütze. Aber das werde ich nicht tun, und zwar, weil du ein Fisch wie alle anderen bist. Wertlos, nutzlos …«
    Die Wärter stürmten in den Raum. Einer von ihnen drückte Clints Gesicht mit aller Kraft auf die Tischplatte, damit Clint sich nicht wehren konnte.
    »Bist du fertig hier, mein Junge?«, fragte der andere Wärter.
    »Ich bin fertig.«
    Sie begleiteten Adam nach draußen, wo Lucy im Flur auf ihn wartete. Sie hatte dieses letzte Treffen organisiert, bevor Adam in vormundschaftlich betreuten Gewahrsam genommen wurde. Für die Dauer seines psychologischen Gutachtens hatte er in der Jugendstrafanstalt bleiben müssen. Danach, so hatte der Richter entschieden, konnte er in einer Pflegefamilie

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