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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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Ich habe eine Nachricht, eine Bitte, äh, ich muss dich was fragen.«
    Hm. Struller blieb locker. Spurtmann hatte eine neue Stelle bei den Fahrradcodierern angefangen, und sein Chef Hengstmann hatte ihm hoch und heilig versprochen, dass Spurtmann nicht mehr im KK 11 eingesetzt werden würde. Was sollte da jetzt kommen?
    »Frag, Kollege!«
    »Erst muss ich dir was erzählen.«
    »Hast du Scheiße gebaut? Ich kenne ein paar Leute, die können alles geradebiegen. Weißt du aus dem Kopf wie die Landesvorwahl von Litauen ist?«
    »Nein …«
    »Egal, schieß erst mal los!«
    Bertie räusperte sich. »Doris und ich, wir beide wollen heiraten.«
    »Oh«, sagte Struller. Da konnten jetzt auch Litauische Kontakte nicht helfen. Killer vielleicht …
    »Sie ist die Frau meines Lebens«, jubelte Spurtmann.
    Ja, dachte Struller, wahrscheinlich die einzige. Aus Fleisch und Blut. »Dann ist doch gut.«
    »Natürlich ist es gut. Und ich habe gedacht, also, ob du vielleicht unser Trauzeuge werden möchtest?«
    »Ähm …«
    »So wie du mich wieder aufgenommen hast. Letztens. Bei diesem Fall. So herzlich. So offen. Das hat mich sehr berührt. Das war ein gutes Omen. So möchte ich mich auch in der Ehe fühlen.«
    »Also, ich weiß nicht, ich habe sehr viel um die Ohren.«
    »Ich habe mit Doris darüber gesprochen, und sie war sofort begeistert. Ich habe doch sonst keine Freunde außer dir. Doris kennt dich zwar nicht, aber sie meinte, du würdest positives Karma versprühen. Seit ich mit dir zusammengearbeitet habe, sei ich ein viel lebensbejahenderer Mensch.«
    »Aha. Das meint sie also? Über deinen Monolog habe ich ganz den ersten Teil deiner Frage vergessen.«
    »Ob du mein Trauzeuge werden willst?«, fragte Spurtmann erneut.
    Strullers Augenbraue hob sich. »Trauzeuge? Muss man da nicht Christ sein?«
    »Nicht unbedingt.«
    »Ich bin schon lange aus der Kirche ausgetreten.«
    »Das ist kein Problem.«
    »Wie gesagt, ich habe viel zu tun und bin grad mit einem neuen Fall beschäftigt. Ich werd kaum frei bekommen.«
    »Das würde der Hengstmann regeln.«
    Struller schüttelte sich. »Aber grade ich? Bist du wahnsinnig?«
    »Nicht heute, nicht morgen und sonst auch nicht«, lachte Spurtmann mit der entwaffnenden Leichtigkeit eines ahnungslosen Kleinkindes.
    In Strullers Körper folgte eine Hitzewelle der nächsten. Trauzeuge? Junggesellenabschied. Brautstrauß fangen. Ringe. Und anzuziehen hatte er auch nichts!
    »Das wäre so … schön. Du hast so eine sensible Seite«, gurrte Spurtmann.
    »Sensibel? Ich? Suchst du Streit?«
    »Nein.« Spurtmann rieb sich die Hände. »Das wird eine großartige Hochzeit.«
    »Gibt es viel Licht?«, fragte Struller bissig.
    »Natürlich.«
    »Das dachte ich mir«, murmelte Struller.
    Spurtmanns Auserwählte war eine Lichtheilerin. So richtig fehlten Struller die Worte. Bertie allerdings schien sein Schweigen als eine Zustimmung zu missdeuten, denn er fiel Struller um den Hals, drückte ihn und rannte wieder aus dem Büro hinaus.
    »Das muss ich sofort Doris erzählen!«
    »Moment …«, rief ihm Struller hinterher, aber da war Bertie schon auf den Flur verschwunden.
    Was war das denn jetzt? War er jetzt Trauzeuge? Um Himmels willen! Wie kam er denn aus der Nummer wieder raus? Ihm
musste
etwas einfallen. Vielleicht irgendwas mit Gewalt? Oder eine ansteckende Krankheit …
    Die Tür schwang wieder auf. Jensen trat ein, grüßte, warf die Tür des Büros hinter sich krachend in den Rahmen, ließ sich ächzend in einen der beiden Schreibtischstühle fallen und strich sich durchs Gesicht. »Meine Güte, war das mühselig.«
    »Dienst ist keine Gefälligkeit.«
    Jensen wagte es, seine hellblauen Augen zu verdrehen und murmelte: »Ich hab mir meinen freien Sonntag irgendwie anders vorgestellt. Die Parkhalle gehört zur darüber liegenden Diskothek. Beides gehört einem Tim Winters. Der lebt seit mehreren Jahren auf Ibiza und hat die Insel nachweislich seit mehreren Monaten nicht mehr verlassen.«
    »Aha«, brummte Struller, der wusste, dass man jede Insel immer verlassen konnte. Mit einem Boot zum Beispiel.
    »Ich hab ihn gecheckt, er war früher mal ein heißer Feger, kleinere Drogengeschichten und so was, aber seit über zehn Jahren ist er polizeilich nicht in Erscheinung getreten. Geschäftsführer oder Hausmeister der genannten Diskothek ist ein Miro Pesic aus Kroatien. Total unauffälliger Typ. Er wird uns aber bestimmt ein paar Hintergrundinformationen geben können. Pesic hat in mehreren

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