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Blutige Nacht: Roman (German Edition)

Blutige Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Blutige Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevor O. Munson
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aussieht wie du, und dann bekommt er noch eine Extraabreibung.«
    »Ich habe eine bessere Idee. Er ist reich. Weißt du, wie man einem Kerl wie ihm zusetzt, Liebling? Du nimmst ihm sein Geld. Die Banken haben ihn neunzehnhundertneunundzwanzig über den Tisch gezogen, und seitdem bewahrt er sein ganzes Geld in einem Safe in seinem Haus auf. Ich habe ihn gesehen. Einmal hat er Geld da rausgeholt, um mich zu bezahlen. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so viel Geld gesehen. Wenn wir das tun, dann haben wir keine Geldprobleme mehr.«
    Ich hätte nein sagen sollen. Hätte ich das getan, wäre alles anders, aber das habe ich nicht. Ich war sauer – stinksauer, wenn Sie es genau wissen wollen –, und sie rannte bei mir offene Türen ein.
    »Lass uns einen Kompromiss schließen – wir machen beides.«

    Wir stiegen in den schwarzen Packard, den wir zu diesem Zeitpunkt hatten, und fuhren für eine kurze Stippvisite in die Hills. Das zweistöckige Haus mit efeuumrankten weißen Steinmauern, einem roten Ziegeldach und Torbogen sah aus wie tausend andere, die entlang der gewundenen Straße durch die Hollywood Hills standen.
    Wir klopften. Keiner kam an die Tür, also ließen wir uns selbst hinein. Wir trafen ihn völlig weggetreten auf dem Sofa an, Coralines Blut klebte noch immer an seinen Fingerknöcheln. Er war ein großer Kerl, aber die Muskeln seiner Jugend waren im Lauf der Jahre durch übermäßigen Genuss und Völlerei zu schwabbeligem Fett geworden. Er erwachte durch den Lauf meines 38er, der in Woody-Woodpecker-Manier auf seine Stirn klopfte. Sein Ausdruck wechselte von mürrisch zu besorgt, so lange, wie er brauchte, um Coraline hinter ihrem verschwollenen Gesicht zu erkennen und den Revolver zu registrieren.
    »Ich bin zurück, Roy. Und ich habe einen Freund mitgebracht«, ließ Coraline ihn über meine Schulter wissen. »Stimmt etwas nicht? Freust du dich nicht, mich zu sehen, Liebster?«
    Er sah nicht erfreut aus. Verängstigt. Bestimmt auch verwirrt, aber nicht erfreut.
    »Was is?«, lallte er betrunken. »Was is los?« Er blickte von einem zum anderen. Ich überließ Coraline die Erklärung. Sie konnte das einfach besser als ich.
    »Schau dir mein Gesicht an, Roy. Schau an, wie du mich entstellt hast. Ich bin hergekommen, damit du eine nette Zeit haben konntest, und jetzt schau, was du daraus gemacht hast.«
    »Ich hätt’s nich tun soll’n«, lallte er.
    »Nein, hättest du nicht. Und jetzt wirst du dafür bezahlen. Das tun erwachsene Menschen, nicht wahr? Sie bezahlen für ihre Fehler.«
    »Wie viel wills’ du?«
    »Tja, so, wie ich aussehe, werde ich eine Weile nicht arbeiten können, also wirst du mich dafür entschädigen müssen. Und das könnte teuer werden.«
    »Wie v-v-viel?«
    »Ich schlage dir was vor. Lass uns zu deinem Safe gehen. Du fängst an zu bezahlen, und ich sage dir, wenn mein Gesicht aufhört weh zu tun.«
    »Ich mach mein’ verdammt’n Safe für niemand’n auf.«
    »Es tut mir leid, das zu hören«, sagte Coraline und blickte zu mir. »So, wie es aussieht, wirst du wohl Hand anlegen müssen, Mick.«
    Ich legte Hand an. Und ich machte das gern. Ich polierte das Gesicht des fetten Scheißkerls mit dem Griff meines Revolvers, bis es dem von Coraline ähnelte, und fuhr dann noch ein bisschen damit fort. Er heulte wie ein übergroßes Baby, als Coraline mich schließlich am Handgelenk packte, damit ich aufhörte. Eine glibberige Mischung aus Blut, Rotz und Spucke triefte von Roys Nase und Mund herunter und befleckte sein teures Leinenhemd.
    »Tut mir leid, tut mir leid, tut mir leid.«
    »Das ist okay, Roy. Ich vergebe dir. Es ist vorbei. Alles, was du tun musst, ist, jetzt schön brav sein und uns die Zahlenkombination für den Safe geben. Dann werde ich nicht zulassen, dass er dir weiter weh tut. Versprochen«, gurrte Coraline.
    Obwohl er bereits übel zugerichtet war, zögerte Roy noch immer. Ich hob den Revolver erneut, und die Zahlen purzelten aus ihm heraus wie ein Jackpot aus einem Spielautomaten.
    Wir drängten ihn mit vorgehaltenem Revolver in die Mahagoniwelt seines Büros. Der Safe befand sich in der Wand, hinter dem Porträt von Roys unattraktiver Mutter. Er nahm es von der Wand und schickte sich an, den Safe zu öffnen, aber ich stieß ihn zur Seite. Ich wollte das Risiko nicht eingehen, dass er vielleicht eine seiner Waffen darin versteckt hatte. Ich übergab Coraline den 38er, trug ihr auf, ihn damit im Auge zu behalten, und drehte an dem kleinen schwarzen

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