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Blutige Nacht: Roman (German Edition)

Blutige Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Blutige Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevor O. Munson
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ganzes Leben darauf gewartet, den passenden Tornado zu treffen, um von ihm nach Oz mitgerissen zu werden. Und dank mir fand sie ihn im Heroin.
    »Ich will auch mal probieren«, sagte sie, während ich versuchte, mein Besteck zusammen mit meinem Schamgefühl vor ihr zu verbergen.
    »Das ist keine gute Idee, Süße.«
    »Warum? Für dich ist das in Ordnung, nicht aber für mich?«
    »Das ist für niemanden in Ordnung, aber ich kann damit aufhören. Und ich hör damit auf, versprochen.«
    »Ich habe dich nicht darum gebeten, damit aufzuhören, Mick. Ich habe dich nur gebeten zu teilen.«
    »Das werde ich nicht.«
    »Okay. Dann ziehe ich los und finde jemanden, der dazu bereit ist. Ist es das, was du willst? Soll ich losziehen und es mir selbst beschaffen? Ist es das?«
    Coraline konnte manchmal so dickköpfig sein. So richtig dickköpfig, wenn Sie es genau wissen wollen. Ich kannte sie bereits gut genug, um zu wissen, dass Reden jetzt nichts mehr half. Sie bluffte nicht. Sie würde in die Tat umsetzen, was sie gesagt hatte. Also gab ich nach. Ich wünsche bei Gott, ich hätte es nicht getan, aber ich tat es. Sie klatschte in die Hände wie ein kleines Mädchen, dem man gesagt hatte, es bekäme ein Pony zum Geburtstag.
    Dieses erste Mal musste ich ihr den Schuss verpassen, weil ihr vor Nadeln graute. Ich erinnere mich noch daran, wie sie mich ansah, einen seligen, schläfrigen Ausdruck im Gesicht. Ich erinnere mich genau an ihre geflüsterten Worte, nachdem ich den Kolben bis zum Anschlag heruntergedrückt hatte: »Wir sind nicht mehr in Kansas, Toto.«
    Das muss man ihr lassen, sie hatte recht. Das hier war Oz. Nur dass die Backsteinstraße in dieser Fassung schwarz war und direkt in die Hölle führte. Ich hatte gedacht, ich wollte sie beschützen, indem ich ihr nichts gab, doch bald fand ich heraus, dass ich mich die ganze Zeit nur selbst schützte. Obwohl ich es noch nicht wusste, hatte das Heroin meinen Platz in ihrem Herzen eingenommen, und nichts würde mehr sein wie zuvor.
    Im Verlauf der folgenden Monate gerieten wir beide in den Strudel der Abhängigkeit wie panische Schwimmer, die einander in den Fluten nach unten zogen. Wir verbrachten immer mehr Zeit damit, das Geld für den Kauf zusammenzukratzen. Zwei beträchtliche Abhängigkeiten zu finanzieren, war keine leichte Aufgabe. Ziemlich bald stellte ich fest, dass ich nicht mehr in der Band war. Ich verpfändete meine Trompete. Warum auch nicht? Es tat mir nicht gut, einfach nur herumzusitzen. Als dieses Geld weg war, frischte ich meine Schlossknackerfähigkeiten etwas auf und befasste mich mit Einbruch. Schlussendlich wurde allerdings Coraline die eigentliche Brotverdienerin, indem sie die eine Sache verkaufte, die sie besaß – ihren Körper. Es brachte mich um, sie das tun zu lassen, aber die Drogen, die wir dadurch beschafften, ließen mich das wieder vergessen.
    Mit ihrem Aussehen und ihrem Körper dauerte es nicht lange, ehe Coraline eine ziemlich beachtliche Anzahl von Stammkunden hatte, viele davon Schlüsselfiguren in der Filmindustrie, die bereit waren, einen schönen Batzen Geld für eine schnelle Nummer mit einem diskreten Mädchen hinzublättern. Meistens begleitete ich sie zu ihren »Dates« und achtete darauf, dass nichts schiefging. An einem bestimmten Abend aber hatte ich mich mit zu viel Stoff zugedröhnt, so dass Coraline allein zum Haus eines gewissen Produzenten in die Hollywood Hills fuhr. Drei Stunden später kam sie zurück, ihr wunderschönes Porzellanpuppengesicht grün und blau geprügelt. In der Vergangenheit immer ein Gentleman, hatte der Dreckskerl dieses Mal einen über den Durst getrunken und war brutal geworden.
    Eines ihrer Augen war völlig zugeschwollen, die linke Seite ihres Gesichts ein brutales Märchen in Blindenschrift, und während ich zuhörte, wie Coraline mir mit aufgedunsener Lippe davon erzählte, wurde ich immer wütender. Ich war groß geworden und hatte dabei zusehen müssen, wie meine Mutter regelmäßig von meinem Vater zusammengeschlagen wurde, bis er sie schließlich umgebracht hatte. Ich hielt nicht viel davon, die Hand gegen eine Frau zu erheben, und ich würde es irgend so einem reichen Hollywood-Arschloch ganz bestimmt nicht durchgehen lassen, meiner Lady das anzutun. Ich schnappte mir meinen 38er mit kurzem Lauf, der zu unserem Schutz unter der Matratze lag.
    »Lass uns zu ihm fahren.«
    Neugierig sah sie mich an. »Was wirst du mit ihm anstellen?«
    »Ich werde ihn dermaßen verprügeln, bis er so

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