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Blutige Nacht

Blutige Nacht

Titel: Blutige Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevor O. Munson
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Besten wenden wird. Wütend steckt er sich meinen Revolver in den Hosenbund seiner Wrangler und stapft zu mir.
    »Ich werde sanft sein, Freundchen. Was hältst du davon?«, sagt er und macht sich unverzüglich an die Arbeit. Er ist aber nicht sanft. Was er stattdessen tut, ist, den Bolzen hin und her zu zerren wie ein Hund, der wild an einem Seil zieht, wodurch er das bereits vorhandene, recht große Loch in meiner Brust noch größer reißt, während er den Bolzen Zentimeter um Zentimeter nach draußen zieht. Es tut höllisch weh. Vor Schmerz wird mir fast schwarz vor Augen. Schließlich löst sich der zwanzig Zentimeter lange Bolzen mit einem satten, schmatzenden Geräusch, und die schwarze Wand weicht vor mir zurück.
    Die Anzeichen der Schmerzen auf meinem Gesicht bringen Cotney zum Grinsen, und als er zur Schiebetür zurückgeht, lässt er den Bolzen auf den Boden fallen.
    »Ist es so besser, Geliebter? Kannst du sprechen?«
    »Ja«, ertönt mein schwaches Flüstern, kaum hörbar. Ich fühle mich noch immer taub, doch mit dem langsam zurückkehrenden Gefühl tauchen auch die ersten spitzen Nadelstiche auf.
    »Gut, denn ich will dir zeigen, was du mir angetan hast, und hören, was du als Entschuldigung vorzubringen hast.«
    Coraline, die aussieht wie eine Leichenbraut an ihrem Hochzeitstag, lüftet den Schleier.
    Reesa auf ihrem Sessel kann einen erschreckten Aufschrei nicht unterdrücken. Ich kann ihre Reaktion verstehen. Was darunter zum Vorschein kommt, ist schlimmer als alles, was ich mir je hätte vorstellen können. Ich starre auf Coralines aschfahle Haut, die zurechtgezogen und überstreckt aussieht, als gäbe es nicht genug davon, um alles abzudecken. Hier und da fehlen kleine mottenlochgroße Stücke. Ihre einst nahezu perfekten Gesichtszüge sind wie geschmolzenes Wachs über ihr Gesicht verschmiert. Und was das Ganze noch schrecklicher macht, ist, dass ich hinter dieser makabren Monsterfratze noch immer die Coraline ausmachen kann, die sie einst war. Das verschafft mir eine Gänsehaut, eine Tatsache, die sich nicht verstecken lässt. Ich bemühe mich erst gar nicht, es zu versuchen.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragt Coraline bitter, als sie den entsetzten Ausdruck in meinen Augen sieht. »Magst du mein neues Ich nicht?«
    Es gibt dort nichts, das mir gefallen könnte. Ich drehe mich einfach weg.
    »Wende dich nicht von mir ab«, zischt Coraline zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. »Du hast mir das angetan. Jetzt sieh dir an, was du angerichtet hast, du verdammter Mistkerl.«
    »Das hast du dir selbst angetan«, sage ich ihr, sehe sie aber nicht an. Ich kann sie nicht ansehen.
    »Weißt du, wie es war, mich selbst zusammenzusetzen? Weißt du, wie schrecklich das war?«
    »Tja, du hast gute Arbeit geleistet, Puppe, du solltest stolz auf dich sein.« Es rutscht mir heraus, bevor ich es zurückhalten kann.
    Als hätte er auf seinen Bühnenauftritt gewartet, rennt Cotney zu mir herüber und zieht mir den Griff seiner Pistole über das Gesicht. »Halt deine verdammte Fresse. So redest du gefälligst nicht mit ihr!«
    Getroffen senkt Coraline den Schleier wieder, aber nicht, bevor ich in ihren Augen eine Gehässigkeit aufblitzen sehe, wie ich sie noch nie zuvor in meinem Leben wahrgenommen habe.
    »Schon in Ordnung, Liebling. Wenn Mick die Tatsache lustig findet, dass ich für immer als eine Art Zirkusfreak leben muss, dann können wir nichts dagegen unternehmen. Und es ändert auch an nichts etwas.«
    »Ich hasse es, auf das ganz Offensichtliche hinweisen zu müssen, aber eigentlich solltest du nicht weiterleben«, sage ich.
    »Das tue ich aber. Das tue ich, und jetzt musst du für das, was du mir angetan hast, bezahlen.«
    »Darum geht es also bei dem Ganzen? Um Rache?«
    »Natürlich. Worum sonst?«
    Da war etwas dran. Worum sonst?
    »Warum hast du so lange damit gewartet?«
    Sie erzählt mir, wie das Haus mit ihr darin herunterbrannte. Wie lange sie brauchte, um wieder zu sich zu kommen, und wie viel länger, ehe sie wieder an die Oberfläche zurückkommen konnte. Sie erzählt mir, wie sie jahrelang darauf warten musste, dass ein Opfer vorbeikam.
    »Als ich stark genug war, plante ich meine Rache. Es war nicht schwierig, dich zu finden. Ich stellte ein paar Nachforschungen an und habe herausgefunden, dass du als Privatdetektiv arbeitest.« Jetzt lacht sie, sichtlich amüsiert.
    »Ist daran etwas lustig?«
    »Einfach nur, dass du so schrecklich klischeehaft bist, Mick. Also ehrlich,

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