Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutige Verfuehrung 6

Blutige Verfuehrung 6

Titel: Blutige Verfuehrung 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Cult
Vom Netzwerk:
Nicholas' Werk. Ich ging an Lucrezia vorbei zu ihrer Mutter und beugte mich zu ihr herab:
    "Es tut mir so leid, dass das passiert ist.", sagte ich. Ramona sah durch mich hindurch.
    "Diese Bestie hat mir Narben zugefügt, die nie mehr ganz verheilen werden, hat Dr. Santorini gesagt. Ich wünsche ihm den Tod! Es genügt nicht, dass sie ihn foltern, sie sollten ihn sofort töten!" Mir schlug plötzlich so viel Hass entgegen, dass ich gar nicht wusste, wie ich darauf reagieren sollte. Ich blickte Lucrezia hilflos an. Doch sie wich meinem Blick aus.
    "Er ist wirklich ein Monster, das musst du einsehen, Lucia!", sagte sie leise:
    "Zum Glück haben sie ihn gerade noch rechtzeitig zur Strecke gebracht, bevor er sich auf mich stürzen konnte."
    "Ich wusste nicht, dass es so schlimm war.", sagte ich kleinlaut und ging wieder zur Türe. Im Hinausgehen sagte ich:
    "Wo halten sie ihn denn gefangen?" Lucrezias Blick versteinerte:
    "Dir darf das niemand sagen."
    Ich ging wieder hinauf in meine Schlafzimmer und warf mich auf mein Bett. Weinkrämpfe schüttelten mich. Nicholas war für mich für immer verloren. Er hatte sich selbst gerichtet. Keiner aus dem Clan würde ihn jemals akzeptieren. Ich war so verzweifelt, dass ich das Klopfen an der Türe wohl nicht gehört hatte. Plötzlich stand Silvio neben mir. Er sah irritiert auf mein verheultes Gesicht und sagte:
    "Der Fürst möchte mit dir sprechen und die Sitzordnung für die Hochzeitstafel festlegen." Ich wischte mir die Tränen mit dem Handrücken ab und antwortete:
    "Ich komme.", doch dann griff ich nach seiner Hand. Silvio erstarrte. Ich hatte ihn noch nie berührt.
    "Bitte sag Du mir, wohin sie Nicholas gebracht haben.", flehte ich. Silvios Gesichtsausdruck wurde verlegen.
    "Niemand darf dieses Versteck preisgeben.", sagte er und sah mich mitleidig an.
    "Er ist jedenfalls nicht hier im Schloss, sondern weiter weg." Das hatte ich mir schon gedacht und mir fiel nur der alte Palazzo ein, in den sie mich am Anfang gebracht hatten, um mich vor den Veneri zu beschützen. Doch ich kannte nicht einmal den Namen des Ortes, wo dieser Palazzo stand.
    "Kannst du zu ihm gehen und ihm eine Nachricht bringen?", fragte ich Silvio.
    Sein Blick wurde noch verlegener. Er überlegte einen Moment, dann nickte er.
    "Geh zu ihm und sage ihm, dass ich ein Kind von ihm erwarte." Silvio blickte mich verständnislos an.
    "Mehr musst du ihm nicht sagen." Er antwortete:
    "Ich verstehe."
    "Versprich mir aber, dieses Geheimnis für dich zu behalten.", ergänzte ich.
    Der Anruf bei Dr. Santorini hatte mir Gewissheit beschert. Ich war schwanger, aber ich hatte es selbst schon gespürt, diese ewige Übelkeit und Gefühlsschwankungen waren nicht normal. Nach einer genauen Prüfung meines Kalenders konnte ich auch Fred als Vater ausschließen, es blieb also nur einer übrig und das war Nicholas. Ich trug sein Kind in mir. Eine Abtreibung war mir nie in den Sinn gekommen, denn eigentlich liebte ich kleine Kinder, obwohl ich bisher kaum damit in Kontakt gekommen war. Aber Kinderwagen hatte mich schon immer magisch angezogen und wenn dann so ein kleines Gesicht neugierig herausblickte, war ich immer fasziniert gewesen. Ich versuchte mir Alfonso als Vater vorzustellen, doch ich kannte ihn viel zu wenig. Dass es Nicholas' Kind war, freute mich, denn dann würde ich wenigstens eine ewige Erinnerung an ihn behalten, wenn ich ihn schon nicht heiraten konnte. Ob mein Kind dann ein Vampir oder nur ein Halbvampir werden würde, so wie ich bei meiner Geburt, das war mit nicht klar. Ich wagte auch nicht, jemanden danach zu fragen.
    Dann kämmte ich meine Haare und legte etwas Make-up auf und ging zu meinem Vater, um die Sitzordnung zu besprechen. Der Fürst hatte einen Plan vor sich liegen, der eine lange Tafel zeigte.
    "Hast du besondere Wünsche, wer wo sitzen soll, oder können wir es nach den üblichen Vorschriften des Clans machen?, fragte mein Vater und sah mich erwartungsvoll an.
    "Was sind denn die Vorschriften des Clans?"
    "Da geht es nach der Rangfolge, die nur die engsten Familienmitglieder betrifft."
    "Dann ist es mir egal, wer neben wem sitzt. Schließlich wird doch auch getanzt, dann mischen sich doch eh alle.", sagte ich, weil ich die meisten noch nicht kannte.
    Mein Vater ergänzte:
    "Wir werden auch den Bürgermeister und ein paar der Honoratioren aus Gradara und Pesaro einladen, da wir mit ihnen immer wieder geschäftlich zu tun haben. Aber sie sind nur zum Essen da, dann verlassen sie das

Weitere Kostenlose Bücher