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Blutinsel

Blutinsel

Titel: Blutinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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mit der flachen Hand auf das Dach seines Wagens.
    » Lasst sie laufen, und dann nichts wie weg hier! « , befahl er und setzte sich wieder in seinen Wagen.
    » Rover von Rover eins, kommen! «
    Fleischman meldete sich. » Das sind nicht unsere Kunden « , berichtete Donovan. » Waren ein paar Schwule, die ungestört sein wollten. Wir verschwinden wieder und gehen auf Position. «
    » Alles klar « , bestätigte Noah. » Übrigens, wir haben eine Spur von Frank Duval. Er hat einen geklauten Wagen bei Bartol Island im Wasser versenkt. Die Kollegen haben seine Fingerabdrücke im Wagen gefunden. Er war nicht allein, ich gehe davon aus, dass Wesley Tyler in seiner Begleitung ist. Sie haben sich wohl ein Boot gekrallt. «
    » Bartol Island « , wiederholte Donovan. » Wo zum Teufel liegt das Nest? «
    » Bei Freeport, im Yarmouth County « , erhielt er zur Antwort.
    Parish Hall, Hell’s Kitchen Island, Maine,
    17 . März 2007 , 20 . 05 Uhr (Samstag)
    Der Regen hatte nachgelassen. Cathy und Brian hatten sich in das kleine provisorische Büro im Gemeindehaus zurückgezogen. Auf einer schwarzen Schultafel hingen Fotos aller drei Tatorte. Das grelle Neonlicht brannte, während draußen ein wolkenverhangener Himmel die Insel in eine undurchdringliche Finsternis tauchte.
    » Du hast dich für mich weit aus dem Fenster gelehnt « , sagte Cathy, die rittlings auf dem Schreibtischstuhl saß und zusah, wie Brian mit einem Filzstift die Seite eines Flipcharts mit den Namen der Ermordeten beschrieb.
    Brian brummte nur Unverständliches und ließ sich in seinem Tun nicht beirren.
    » Stoddart ist nachtragend, so schnell wird er dir das nicht verzeihen « , sprach Cathy weiter.
    » Stoddart ist ein Sesselfurzer, er hat bislang nur Stabsarbeit geleistet und kam auf den Chefsessel des Dezernats wie die Jungfrau zu einem Kind. Sie wollten einen Theoretiker an der Spitze, und jetzt haben sie ihn, aber von echter Polizeiarbeit hat er keine Ahnung. «
    Brian drehte das Blatt des Flipcharts um und schrieb weiter. Das Kratzen des Filzstifts erfüllte den Raum, und Cathy spürte einen unangenehmen Schmerz an ihren Zähnen.
    » Was machst du da eigentlich? «
    » Moment noch « , antwortete Brian, und erst als er seinen Aufschrieb beendet hatte, drehte er sich um. Wie ein Schulmeister baute er sich vor Cathy auf und zeigte in Richtung des Flipcharts.
    » Vergessen wir alles, was wir bislang wissen oder annehmen, und fangen noch einmal von ganz vorne an. Und diesmal mit System. «
    Cathy lächelte. » Da bin ich mal gespannt. «
    » Die erste Leiche, der Leuchtturmwärter Gabriel Jefferson, Mitte siebzig, lebte abgeschieden von den anderen in seinem kleinen Haus in der Nähe des Leuchtturms. Bei ihm lebte seine Ehefrau. Er wurde gefoltert und an ein Kreuz genagelt. Er starb durch die massiven Verletzungen, und der Täter hat ihm die Augen ausgestochen. Todeszeitpunkt dürfte die Nacht von Dienstag auf Mittwoch gewesen sein. Über den Tod der Frau von Jefferson können wir nur sagen, dass sie höchstwahrscheinlich über die Klippen ging. «
    » Das wissen wir bereits « , unterbrach Cathy gelangweilt.
    » Was lässt sich aus dem Modus Operandi des oder der Täter erkennen? «
    Cathy schaute Brian fragend an. » Ich denke, das liegt doch auf der Hand « , stellte sie fest. » Wie wäre es mit grenzenlosem Hass und Menschenverachtung! «
    Brian schüttelte genervt den Kopf. » Siehst du, das ist dein Fehler. Du betrachtest nicht die objektive Tat, sondern bringst deine Interpretation ins Spiel. Wir müssen uns an die Fakten halten. Also weswegen foltert man jemanden, bis er stirbt? «
    » Ich sagte doch schon, Hass bis aufs Blut « , antwortete Cathy gereizt.
    Brian zeigte auf die Flipcharttafel, dort stand das Wort Motiv in großen blauen Buchstaben.
    » Könnte es nicht auch sein, dass man etwas von ihm erfahren wollte? Ist dir das schon einmal in den Sinn gekommen? «
    Cathy blickte betreten zu Boden.
    » Gabriel starb zu einem Zeitpunkt, als es auf der Insel stürmte. Die Stürme tobten bereits seit einigen Tagen, so dass es unwahrscheinlich ist, dass der Täter an diesem Tag auf die Insel kam und nach dem Mord wieder verschwand. «
    » So weit waren wir schon « , meldete sich Cathy zu Wort. » Der Täter stammt von dieser Insel und, siehe Lawrence und Evans, er ist noch immer hier. «
    » Auch das ist zunächst eine reine Vermutung. Die Insel ist groß, da kann sich jemand tagelang verbergen. «
    » Aber der Computer von Lawrence « ,

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