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Blutinsel

Blutinsel

Titel: Blutinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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protestierte Cathy.
    Brian hob abwehrend die Hände. » So weit sind wir noch nicht. Zuerst müssen wir klären, Täter oder Tätergruppe? «
    » Einzeltäter, Hurst hat von einem Mann berichtet, den er … «
    Brian verzog seine Mundwinkel. » Du hast es noch immer nicht kapiert. Wer sagt denn, dass der Geist dieses Schafhirten auch tatsächlich unser Täter ist? «
    » Es liegt doch nahe. «
    Brian atmete tief durch. Er wurde langsam ungehalten. » Es liegt nahe, aber es ist nicht sicher. Noch einmal zu Jefferson. Der Täter hat ihn ans Kreuz genagelt. Das Kreuz hat er zuvor gefällt. Kann das ein einzelner Mann schaffen? «
    » Vergiss nicht, seine Frau, die von den Klippen gestoßen wurde « , wandte Cathy ein.
    » Zu der kommen wir noch. Also, was glaubst du, kann ein einzelner Mann die Tat ausführen? «
    » Klar doch « , antwortete Cathy. » Jefferson war ein kleiner und schmächtiger alter Mann, und das Kreuz wurde gefällt, das könnte durchaus ein einzelner Täter schaffen. «
    Brian lächelte zufrieden. » Richtig! Erkennst du nun die Systematik? «
    » Ich sehe nur, dass du alles oberflächlich betrachtest und nicht in die Tiefe gehst. Quasi von oben herab, wie ein unbeteiligter Zuschauer. «
    Brian trat einen Schritt vor und klopfte ihr auf die Schulter. » Ja, genau, das ist der Weg, den wir gehen müssen. Zuerst tragen wir alle objektiven Tatsachen zusammen, ohne sie zu bewerten oder zu deuten, und erst zum Schluss fragen wir nach subjektiven Umständen. Und wenn wir alles richtig machen, dann kommt ein gutes Ergebnis dabei heraus und wir können unsere Nachforschungen zielgerichtet weiterführen. «
    Cathy blickte verständnislos. » Ich habe doch bislang nichts anderes gemacht « , sagte sie verdutzt.
    » Doch, du fischst im Trüben. «
    Die halbe Nacht verbrachten sie damit, alle erdenklichen Tatsachen zusammenzusuchen. Anfänglich war Cathy skeptisch, doch sie hatte sich entschlossen, Brian als ihren Lehrmeister zu akzeptieren und seinen Weg mitzugehen. Und wenn es auch bis in die frühen Morgenstunden dauerte, so war es dennoch ein sehr gewinnbringender Einsatz.
    Es war kurz nach drei Uhr in der Früh, als sich Brian zufrieden auf die Schreibtischkante setzte und stolz das beschriebene Blatt des Flipcharts betrachtete. Am Ende waren sie sich einig, dass es sich höchstwahrscheinlich um einen Einzeltäter handelte, der von der Insel stammte oder sich zumindest sehr gut hier auskannte und mit den Menschen hier lebte. Weiterhin musste es ein kräftiger Mann sein, denn Evans wie auch Lawrence waren nicht gerade Leichtgewichte gewesen. Einer Frau oder einem eher schwächlich gebauten Mann waren diese Taten nicht zuzutrauen. Und auch das Alter des Täters dürfte sich in einem Bereich bewegen, in dem man noch kräftig zupacken konnte. Außerdem war klar, dass die malträtierten Leichen der Männer gefunden werden sollten. Es wäre dem Mörder ein Leichtes gewesen, Willy Evans mit der Ankerkette um den Hals für immer im Atlantischen Ozean zu versenken. Doch der Täter hinterließ ein deutliches Zeichen. Aber warum, für wen? Für seine weiteren Opfer oder für die Ermittler, die sich des Falles annahmen? Eines jedoch war klar, es steckte mehr hinter den Morden als die bloße Gier nach Blut. Am Ende standen vierundzwanzig Namen auf ihrer Liste.
    » Das ist der engere Kreis der Verdächtigen « , resümierte Brian.
    Cathy saß müde hinter ihrem Schreibtisch und hatte den Kopf auf die verschränkten Arme gelegt. Kurz hob sie ihn. » Logan kannst du streichen, und Bould ebenfalls. «
    » Weshalb? « , fragte Brian.
    » Logan hat Schuhgröße zwölf. Niemand trägt kleinere Schuhe, das gibt es nicht. Es sei denn, der Mörder ist Masochist. «
    » Und Bould? «
    » Er nahm tatsächlich an einem Ornithologenkongress in New Heaven teil. Ich habe es überprüfen lassen. Er wurde dort auch gesehen und hätte nicht rechtzeitig zur Insel zurückkehren können, um Gabriel Jefferson zu töten. Er hing in seinem Hotel auf dem Festland herum. «
    Brian strich die Namen von Bould und Logan von der Liste. » Morgen machen wir weiter. Wir teilen uns auf und nehmen unsere Verdächtigen unter die Lupe. «
    » Ich bin hundemüde « , stöhnte Cathy. » Ich brauche jetzt unbedingt ein Bett, bevor ich zusammenbreche. «
    » Und ich habe Hunger « , entgegnete Brian und legte den Filzstift in die Ablage des Flipcharts. » Machen wir eine Pause, dann geht es weiter. Wir sind noch nicht fertig. «
    Hell’s End, Hell’s

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