Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutinsel

Blutinsel

Titel: Blutinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
Vom Netzwerk:
der beste Platz für die Schafe ist, da haben wir uns den Wuchs der Wiese angesehen. Wir kamen von oben den Hügel herunter, da sah Nic etwas am Baum hängen. Als wir näher kamen, erkannten wir, dass es eine Leiche ist. Wir wollten wieder zum Wagen laufen, da fanden wir die Frau in der Wiese liegend. Wir sind in die Stadt gefahren und haben es Logan erzählt. Wir sagten ihm, dass wir die Bergmans am Western Creek gefunden haben, tot, ermordet. «
    » Sie kennen das Ehepaar? «
    Zac Wollow nickte. » Hier kennt jeder jeden « , erklärte er. » Sie spielen ab und zu Bridge in Mias Bar. «
    Logan meldete sich zu Wort. » Ich habe sofort bei den Havermans vorbeigeschaut, da war niemand zu Hause. Sam war im Garten. Er hat mir erzählt, dass Jonathan und Kathleen ab und zu hier heraufkamen um Pilze zu pflücken. «
    Cathy warf Sam Haverman einen Blick zu, der am Boden kauerte und dessen Gesicht weiß wie ein Bettlaken war.
    » Kommen Sie klar? « , fragte sie.
    Haverman nickte. » Ich habe so etwas Schreckliches noch nie gesehen « , stammelte er.
    Cathy wandte sich Logan zu. » Zeigen Sie uns die Leichen! «
    Logan nickte und wies die Höhe hinauf. » Hundert Meter von hier. «
    Bevor sie losgingen, wandte sich Cathy noch einmal um, wobei sie einen genauen Blick auf die Füße der drei Männer warf. » Warten Sie bitte hier, wir brauchen Ihre Aussagen. «
    Lower Goose Island, Gulf of Maine,
    18 . März 2007 , 17 . 00 Uhr (Sonntag)
    Sie mussten nicht lange suchen. Das Boot der Coast Guard legte unmittelbar an der Stelle an, an der Lance, der Fischer, das verdächtige Motorboot ausgemacht hatte. Fleischman und der Sheriff aus Freeport warteten mit dem Landgang, bis der Hundeführer seine zwei Bluthunde an Land gebracht hatte. Dem schmalen Uferstreifen folgte ein immer dichter und undurchdringlich werdender Nadelwald, bestehend aus einer Kiefernart, die unangenehme Nadeln von sich streckte. Die beiden Hunde schnupperten am Ufer der kleinen Bucht, bis einer von ihnen schließlich eine Spur aufnahm und in Richtung Wald rannte. Fluchend sprang der Hundeführer hinterdrein, während Noah Fleischman und der Rest des knapp zwanzigköpfigen Suchtrupps dem seltsamen Gespann belustigt nachsahen.
    » Diese Bloodhounds haben einen guten Zug « , bemerkte der Sheriff beiläufig. » Ich habe Lester gesagt, dass er aufpassen soll. Die Biester verstehen keinen Spaß, wenn sie Witterung aufgenommen haben. Aber er wollte ja unbedingt beide mitnehmen. «
    » Er wird es überleben « , antwortete Fleischman und schaute auf die Stelle, wo der Hundeführer mit seinen beiden Tieren im Wald verschwunden war.
    Dort knackte und knisterte es, dass sogar das Rauschen der sanften Wellen in der Bucht von Lower Goose Island übertönt wurde. Das aufgeregte Schnüffeln der Vierbeiner war zu hören – und natürlich ab und an Lester, der vergeblich versuchte, die Hunde zu beruhigen. Plötzlich drang lautes Gebell aus dem Dickicht, ein schriller Pfiff, dann folgte Lesters heisere Stimme:
    » Kommt rüber, ich hab was! «
    Fleischman kletterte als Erster über die Reling, der Sheriff und die Mannschaft folgten.
    » Wo bist du, Lester? « , rief der Sheriff in den Wald.
    » Hier! «
    Der Ruf ertönte ein paar Meter südlich ihrer Position. Der Sheriff übernahm die Führung, während Fleischman und der Kommandant des Suchtrupps folgten. Sie drangen in den Wald ein, und Fleischman hob schützend seine Arme vor das Gesicht, damit er von den stacheligen Kiefernästen nicht getroffen wurde. Schon war das Hecheln der Hunde direkt vor ihnen zu hören. Lester stand breitbeinig auf dem Waldboden und stemmte sich gegen das Ziehen seiner Vierbeiner.
    » Hier rüber! «
    Der Sheriff änderte die Richtung, und ein kleiner Ast sauste Fleischman schmerzhaft an die Hand.
    » Verdammt! « , fluchte er.
    » Hier ist was « , sagte der Hundeführer und zeigte auf eine mit Ästen und Blattwerk bedeckte Kuhle im Waldboden. Der Sheriff schaute sich um und griff nach einem Ast, der auf dem Boden lag. Vorsichtig schob er den Reisighaufen auseinander, bis der Oberkörper eines Menschen freigelegt war. Noah Fleischman hatte sich seine Handschuhe übergestreift und bückte sich. Ein unangenehmer Geruch ging von der Leiche aus, doch der Leichnam war beweglich, die Leichenstarre hatte sich bereits gelöst, und die ersten Anzeichen der Autolyse hatten eingesetzt.
    » Ich brauche den Fotografen « , sagte Noah zu dem Einsatzleiter des Suchkommandos.
    » Ich hole ihn « , antwortete der

Weitere Kostenlose Bücher