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Blutmond der Templer

Blutmond der Templer

Titel: Blutmond der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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besaß der Spuk, ein mächtiger Dämon, ein amorphes Wesen und Hüter der Dämonenseelen. Er war Herr im Reich der Schatten und hätte durch die Kraft des Würfels die Welt aus den Angeln heben können.
    Wenn es nicht noch den zweiten gegeben hätte. Er — gleichstark — hob die Kräfte des ersten auf. So war ein Gleichgewicht entstanden, eine Waage, die um Himmels willen nicht kippen durfte.
    Der Würfel erlaubte unserem Freund zwar keine unbegrenzte Macht, doch dank seiner Hilfe konnte er viele Tatsachen erkennen, die sich auf der anderen Seite abspielten.
    Er sah den Fluß der drei Zeiten: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Der Würfel vermittelt ihm Informationen, die er zum Positiven verwenden konnte.
    Dabei sah er völlig normal aus, wäre nicht seine tiefrote Farbe gewesen, die einen Stich ins Violette bekommen hatte. Diese Farbe besaß Ähnlichkeit mit der des Blutmondes am Nachthimmel. Ich konnte mirdurchaus vorstellen, daß es eine Verbindung zwischen Würfel und Blutmond gab.
    Abbé Bloch legte seine schmalen Hände um die Würfelseiten. Auf uns wirkte diese Geste so, als hätte er etwas sehr Kostbares angefaßt, das um alles in der Welt nicht zerstört werden durfte. Der Kontakt zwischen Hand und Würfel aktivierte die Kräfte, die in ihm wohnten. Es waren kleine Schlieren von heller, fahler Farbe, die sich zuckend in Bewegung setzten.
    Informationsträger, vergleichbar mit Chips auf dem elektronischen Gebiet. Nur gaben diese hier magische Informationen ab, die den Kreislauf Kaum und Zeit einschlossen.
    »Ich freue mich«, sprach er uns an, »daß ihr meiner Einladung, ohne zu fragen, gefolgt seid. Ich habe den Zeitpunkt nicht mehr länger hinauszögern können, ich wußte, daß etwas geschieht, daß gewisse Dinge in Fluß gekommen sind, die in tiefer Vergangenheit ihre Geburtsstunde erlebt haben und nun wiederkehren.«
    »Was ist es?« fragte ich.
    »Zwei Dinge sind wichtig. Sie hängen mit uns, den Templern zusammen, aber auch mit dem Urvolk, das einst, vor knapp siebentausend Jahren, die Insel besiedelt hat.«
    »Niemand weiß, woher dieses Volk kam.«
    Der Abbé nickte. »Das ist sehr wichtig. Man spekuliert nicht einmal in den Kreisen der Wissenschaftler. Aber…«, er räusperte sich und holte tief Atem, »ich bin darüber informiert. Der Würfel hat mir das Wissen gegeben, und so sind Spekulationen zur Wahrheit geworden, auch wenn sie nur für mich gilt.«
    »Atlantis!«
    Der Abbé zögerte noch, bevor er nickte. »Ja, es müssen Atlanter gewesen sein. Oder zumindest Abkömmlinge dieses alten Volkes, das mehr als fünftausend Jahre verstreut irgendwo gelebt hat, viel von seiner einst sehr hochstehenden Kultur vergaß, sich mit anderen Urstämmen vermischte und schließlich nach Malta wanderte, wo es eine neue Heimat fand und die ältesten Spuren hinterlassen hat. Heute geht man davon aus, daß es in vorgeschichtlicher Epoche eine Verbindung zwischen Malta und Sizilien gegeben haben muß. Ob sie damals, als Malta besiedelt wurde, noch Bestand hatte, weiß niemand zu sagen.«
    »Dieses Volk ist verschwunden«, sagte Suko. »Ausgestorben, wie von einer Seuche dahingerafft.«
    »So ist es.«
    »Niemand kann sagen, wie es geschehen konnte.«
    »Man wagt nur nicht auszusprechen, was ich weiß. Schon die Templer des Mittelalters, die auf der Insel für kurze Zeit Fuß gefaßt haben, hatten sich mit dem Urvolk beschäftigt, und sie sind der Wahrheit sehr nahe gekommen. Sie haben erfahren, daß dieses Volk einem besonderen Totenkult frönte, der es schließlich ins Verderben riß. Unter dem Blutmond muß es vernichtet worden sein, aber nicht für alle Zeiten, da der Totenkult eine starke Magie beinhaltet und gewisse Wege zwischen dem Diesseits und dem Jenseits offenließ.«
    Ich hatte über die Worte nachgedacht und kam zu einem Entschluß.
    »Heißt das, daß Jenseits und Diesseits miteinander in Verbindung stehen und die alten Templer darüber Bescheid wußten?«
    »Davon gehe ich aus.«
    »Dann konnte das Bindeglied zwischen den beiden Welten nur das hier ansässige Urvolk gewesen sein.«
    Der Abbé stimmte mir durch sein Nicken zu. »Wobei die Frage entstellt, wer überlebt hat. Die Erinnerung oder die Magie?«
    »Das Volk ist verschwunden!« stellte ich noch einmal fest.
    »Ja, verloren, nicht verschwunden. Möglicherweise wird es durch die nicht zerstörte Magie noch einmal zurückkehren. Das aber weiß ich alles nicht. Der Würfel hat mich gewarnt.«
    »Inwiefern?«
    »Er zeigte mir auf mentalem

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