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Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Titel: Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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es ausgerechnet so enden sollte: im Kampf gegen zwei Kreaturen, die nach totem Fisch stanken!
    Lachend wich er ein letztes Mal zurück, bis er mit dem linken Absatz gegen eine Baumwurzel stieß. Über ihm sorgte ein dicht belaubter Ast für tiefen Schatten. Er war am Ende seines Weges angelangt. Noch einen Schritt weiter, und er wäre mit dem Rücken gegen den Stamm einer mächtigen Eiche geprallt.
    Darum setzte er all seine Hoffnung in einen letzten, kraftvoll geführten Schlag, den er ansatzlos von unten heraufwirbeln ließ – direkt in die rechte Achselhöhle des mit erhobenem Schwertarm näher stampfenden Gegners. Wenn sich nicht die Rüstung selbst durchdringen ließ, so Uroks Gedanke, musste er eben die Stellen finden, an denen die einzelnen Hornschalen auseinanderklafften.
    Ellbogen und Knie schieden dabei aus. Dort sorgten kleine Platten über den Gelenken für einen vollständigen Schutz, auch wenn sie bei jeder Bewegung gegen die angrenzenden Arm- oder Beinröhren
stießen. Dabei entstand das dumpfe Scheppern, das diesen Kreaturen ebenso anhaftete wie der schlechte Geruch, den sie verströmten.
    Die Schwerthiebe erfolgten jedoch viel flüssiger als ihre Beinarbeit. Deshalb musste die Reibung in der Schulterpartie geringer sein.
    Das Geräusch, mit dem sich die geschwungene Schneide in die Achsel fraß, klang denn auch nicht dumpf, sondern schmatzend. Der Gepanzerte gab ein hektisches Klappern von sich, während etwas Dunkleres als Blut seinen Oberkörper herablief.
    »Es gibt nichts, was ein Ork nicht verletzen kann!«, schrie Urok triumphierend, aber dem Gefühl der Hoffnung, das ihn kurz durchzuckte, folgte rasch bittere Ernüchterung.
    Den einen Gegner zu verwunden, hatte ihn Zeit gekostet. Viel Zeit, die ihm zur Abwehr des Silberglänzenden fehlte. So rasch er seine Axt auch wieder hervorzog, der andere war schneller. Blitzschnell zuckte sein Schwert heran und klemmte sich mit dem längsten seiner vorspringenden Zacken hinter die obere Axtkopfschwinge.
    Fluchend versuchte Urok seine Waffe zu befreien, doch alles Zerren und Drehen nutzte nichts – Schwert und Axt blieben ineinander verkantet. Zumindest lange genug, um dem Glanzlosen die Möglichkeit zu geben, mit einem sauberen Hieb dazwischenzuhauen. Ein Mensch wäre wohl entsetzt zurückgesprungen beim Anblick der scharfen Klinge, die auf seinen ausgestreckten Arm niederfuhr, doch Urok wollte seine geliebte Streitaxt auf keinen Fall verlieren.
    Das Schwert traf sein Ziel und durchtrennte es mit einem harten Ruck, und Urok stolperte gegen die Eiche, spürte aber nur schmerzhaft, wie er mit dem Rücken gegen den breiten Stamm schlug. Als er die Arme in die Höhe riss, erkannte er erleichtert, dass er noch im Besitz beider Hände war. Von der Axt umklammerte er dagegen nur noch das untere Ende.
    Statt den Arm abzuschlagen, hatte ihn der Gepanzerte bloß entwaffnet.
    Fassungslos starrte Urok auf die beiden Helme, deren Mittelwülste sich nach vorn hin zu einem engen, dunklen Spalt öffneten. Was auch immer für Augen dahinter verborgen sein mochten, sie mussten
verdammt klein sein, aber trotzdem sehr scharf. Denn die beiden Schwerter, die zu Uroks Kehle emporzuckten, verharrten genau gleichzeitig eine Handspanne vor seinem Adamsapfel.
    Also hatten Feenes Worte doch Gehör gefunden.
    Man wollte ihn lebend fangen.
    Urok fletschte zufrieden die Zähne. Gleichzeitig riss er den gebrochenen Axtstiel in die Höhe und hämmerte ihn so schnell nach links und rechts gegen die flachen Schwertseiten, dass die gefährlichen Spitzen von seiner Kehle wegflogen.
    Schon im nächsten Atemzug hatte er dem Glanzlosen den durchgeschlagenen Schaft ins Visier gerammt.
    Zwar war der zu dick, um ihn allzu tief in den klaffenden Spalt zu bohren, doch einige spitz nach vorn ragende Splitter drangen weit genug ins Innere, und mit einem lauten Klappern, das einem Fauchen ähnelte, taumelte der Gepanzerte zurück.
    Sein silberglänzender Kamerad ließ dagegen den Griff seines Schwertes auf Uroks Handgelenk sausen. Der derbe Schlag traf so hart, dass dem Ork die Finger taub wurden. Er konnte den Axtstiel nicht länger halten. Klappernd prallte er auf die Baumwurzel und rollte zur Seite, während Urok selbst von zwei kräftigen Händen gepackt und gegen die Eiche geschleudert wurde.
    Hastig versuchte Urok den brutalen Griff zu sprengen, aber der Silberglänzende war stärker. Seine gewaltigen Pranken bohrten sich in die Schultern des Orks und pressten sie so heftig zusammen, dass der

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