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Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Titel: Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Feind bezwingen konnte.
    Der Gepanzerte drängte sofort nach, doch wegen der scharrenden Rüstung wirkten seine Schritte ein wenig ungelenk, und Urok bewegte sich wesentlich schneller, obwohl er rückwärtsging. Aber dieses Spiel ließ sich nicht endlos fortsetzen. Zumal nun auch Uroks anderer Gegner, der bisher still zugeschaut hatte, in den Kampf eingriff. Unter dumpfem Scheppern machte sich der Kerl daran, dem Ork den Weg abzuschneiden.
    Nach außen hin glichen die beiden einander wie ein Ei dem anderen, waren in Größe und Gestalt absolut identisch; sie hätten jedes einzelne Teil ihrer Rüstung problemlos mit dem Nebenmann tauschen können, und es hätte haargenau gepasst.
    Der Kerl, der ihn nun zusätzlich bedrängte, unterschied sich nur in einem einzigen Punkt von seinem Kameraden: Seine Rüstung war mit einem silbernen Puder bestäubt, das stärker glitzerte als Sterne am tiefschwarzen Himmelszelt; er musste durch ein Mondblumenfeld gelaufen sein.
    Dennoch, sein Schwert schwang er genauso gefährlich wie der andere Gegner, der dem Ork schon so sehr zugesetzt hatte. Die Zeit wurde allmählich knapp. Urok musste sich etwas einfallen lassen.
    Blitzschnell stieß er die Axt zweimal gerade nach vorn, als ob er den Gegner auf Abstand drücken wollte. Statt eines metallischen Echos erklang ein dumpfer, merkwürdig hohl tönender Laut. Stahl, der auf Stahl prallte, hörte sich anders an. Heißer Teer und Elfenrotz,
mit was für Kreaturen schlug er sich hier bloß herum? Ihre Rüstungen bestanden nicht aus brüniertem Stahl, wie er geglaubt hatte, sondern aus natürlich gewachsenen Hornschalen!
    »Stammen die wirklich aus den Tiefen des Innersunds?«, rief Urok laut, weil er nicht wusste, wo Feene steckte. »Ich dachte, das wäre nur dummes Elfengeschwätz.«
    Sie antwortete nicht, trotzdem dämmerte Urok allmählich, woran ihn der Geruch der Hornrüstungen erinnert hatte: an Flusskrebse, die auf dem Trockenen lagen! Ja, genau so rochen diese Kreaturen.
    Nur salziger und viel, viel strenger …
    Wütend hämmerte er auf den Helm des glanzlosen Gegners ein, ohne dessen Vormarsch auch nur einen Herzschlag lang ins Stocken zu bringen. Der Kerl zog weiterhin seinen Säbel durch die Luft, und Urok spürte einen scharfen Luftzug über dem linken Ellbogen. Zum Glück konnte er ihn gerade noch rechtzeitig in die Tiefe drücken, sonst hätte er den Unterarm verloren.
    Inzwischen hatte sich auch der Silberglänzende herangepirscht, und zwar so, dass Urok sich nicht mehr umdrehen konnte, ohne ihm den Rücken zuzuwenden. Für eine Flucht war es damit endgültig zu spät.
    Flucht! Allein dass ihm dieser Gedanke während eines Kampfes durch den Kopf schoss, empfand er als Schande. Doch Urok fehlte die Zeit, um mit sich selbst zu hadern. Mit raschen Bewegungen wehrte er die Schwerthiebe ab, die nun abwechselnd von links und rechts auf ihn eindrangen.
    »Ihr dürft ihn nicht töten!«, schrie Feene von irgendwoher auf die beiden Gepanzerten ein. »Dieser Ork verfügt über großes Wissen! Der Lichtbringer braucht ihn lebend!«
    »Schlangenzunge!«, schimpfte Urok, erbost über ihre verräterischen Worte, obwohl er selbst nie ein Bündnis mit ihr angestrebt hatte.
    Den beiden Gepanzerten war nicht anzusehen, ob sie Befehle von der Elfin annahmen. Schweigend, ohne sich mit Blicken oder Worten abzustimmen, drangen sie immer heftiger auf Urok ein. Der Ork
kam längst nicht mehr zu eigenen Angriffen, sondern mühte sich bloß noch, die auf ihn einprasselnden Schläge abzuwehren. Einen Kampf wie diesen hatte er noch nie zuvor geführt.
    Er stand am Rande einer Niederlage, die sich nur noch hinauszögern, aber keinesfalls mehr verhindern ließ. Jeder noch so starke Hieb, den er den Gepanzerten entgegenschmetterte, scheiterte an ihren starken Rüstungen. Selbst weit ausholende Schläge, die gegen ihre Helme krachten, lösten nur ein Kopfschütteln aus. Die Hornschalen waren nicht nur undurchdringlich, sie milderten auch die Wucht seiner Hiebe so stark, dass die fremden Krieger kaum eine Spur von Benommenheit zeigten.
    Urok hingegen schmerzten die Handflächen längst so sehr, dass er kaum noch den Axtstiel halten konnte. Selbst seine Orkhaut vermochte den harten Rückschlägen auf Dauer nicht schadlos zu widerstehen, und so war das glatte Holz längst schlüpfrig vor Blut geworden. Dennoch fasste er den Schaft fester, längst bereit, bis zum letzten Atemzug zu kämpfen.
    Urok verspürte keine Furcht vor dem Tod, nur Ärger darüber, dass

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