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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Maar vorgeschlagen, sich den Schwarzen Marschen zuzuwenden, die im bereits eroberten Gebiet lagen. Die hiesige Sumpflandschaft eignete sich weitaus schlechter für einen Hinterhalt und wurde zudem von den Orks gemieden, wenn sie nicht gerade Teerlachen von der Wasseroberfläche abschöpften, um Pech zu gewinnen. Außerdem war die Jagd auf Lindwürmer sehr einträglich. Schon ein paar Dutzend ausgewachsene Exemplare reichten, um das komplette Heer für einige Tage zu versorgen.
    Feene zählte acht große Rücken, die aus dem Wasser ragten. Denen konnte man gefahrlos zu Leibe rücken.
    Vorsichtig richtete sie sich in dem Schilfdickicht auf, in dem sie sich mit Geuse und den anderen verbarg. Ein leichter Wind wehte ihr ins Gesicht. Solange er nicht drehte, konnte die Beute sie nicht wittern.
    Links und rechts von Feene trieben weitere mit Birkenrinden bespannte Kanus im Röhricht. Schmal geschnittene, äußerst bewegliche Boote, mit denen zwei geschickte Paddler kräftig Geschwindigkeit aufnehmen konnten, während ein Bogenschütze im Bug auf die verletzlichen Augen der Lindwürmer zielte.
    Die anderen Dreier-Besatzungen warteten bereits auf das Zeichen zum Angriff, doch Feene versicherte sich erst noch, dass die schwerfälligen Flöße der Gepanzerten nahe genug heran waren. Als sie dann auch noch die Umrisse der ersten Schädelreiter entdeckte, die sich von Norden her näherten, um ein Ausbrechen der umzingelten Tiere zu verhindern, hob sie die Hand als Zeichen, dass sich alle bereit machen sollten.
    Es war allerhöchste Zeit. Noch überdeckte der Geruch der vierbeinigen Land-Lindwürmer die Witterung der auf ihnen reitenden Reptilienkrieger, aber auf kürzere Distanz würde sich das schnell ändern.
    Feene ließ die erhobene Hand schlagartig in die Tiefe sausen.
    Auf dieses Signal hin stachen acht Paddel gleichzeitig in die schmutzigen Marschfluten. Wieder und wieder tauchten sie vorsichtig ein. Nahezu lautlos schoben sich die vier Kanus zwischen den kreuz und quer wuchernden Uferpflanzen hervor.
    Feene nahm den Bogen auf und spannte langsam die Sehne. Der Wellenschlag, den ihre Fahrt auslöste, verstärkte sich, aber noch übertönte das Schmatzen zerplatzender Wasserblasen das Eintauchen der Paddel. Wurzellose Schwimmpflanzen zogen vorüber, während die Kanus langsam auseinanderfächerten.
    Die Jagd auf Lindwürmer barg so manche Gefahr, aber wenn sie schnell und effektiv über die schlafenden Tiere herfielen, würde schon alles vorbei sein, ehe die Viecher zum Gegenangriff übergehen konnten. Feene hatte ein gutes Gefühl …
    Bis sie einige Strömungsbahnen bemerkte, die aus einer östlich von ihnen gelegenen Nebelbank hervorzogen. Sechs, nein, acht Stück an der Zahl!
    Sie bewegten sich parallel zueinander auf den freien Raum zu, der zwischen den Schattenelfen und den schlafenden Lindwürmern klaffte. Falls es irgendein Tier war, das diese Kielwasserspur hervorrief, so blieb es auch außerhalb der dichten Nebelschwaden vollkommen unsichtbar.
    Feene spürte, wie sich ihre Nackenhärchen aufstellten. Sie konnte sich dieses Phänomen beim besten Willen nicht erklären. Doch für einen Rückzug war es bereits zu spät. Darum hob sie den Bogen, zog die Pfeilhand bis an ihre rechte Wange und zielte auf den Kopf des am nächsten gelegenen Lindwurms.
    Zischend ging der Pfeil auf die Reise. Im gleichen Moment, da die Metallspitze durch das Augenlid schlug, knickten die acht Wasserbahnen seitlich ab und hielten von nun an genau auf die vier Kanus zu, kleine Strudel markierten den Wendepunkt.
    Erst da begriff Feene, dass sich das, was sich ihnen da näherte, unterhalb der Wasseroberfläche bewegte.
    Mit einem gequälten Protestlaut schreckte das von ihr getroffene Tier in die Höhe.
    Drei weitere Pfeile sirrten durch die Luft. Zwei von ihnen bohrten sich in die anvisierten Augenhöhlen anderer Lindwürmer, der andere verfehlte das Ziel; mit einem dumpfen Laut prallte er von den harten Stirnschuppen eines vierten Tiers ab.
    »Vorsicht!«, brüllte Feene in dem sinnlosen Versuch, das schmerzerfüllte Kreischen der verletzten Lindwürmer zu übertönen. »Da taucht irgendetwas auf uns zu!«
    Alle vier Bogenschützen hatten bereits ihre Sehnen neu gespannt. Weitere Schäfte jagten auf die emporgeschreckte Beute zu. Nur Feene sparte ihren Pfeil für die breite Wasserspur auf, die direkt auf sie zuhielt. Sie wollte schon auf die Spitze der anrauschenden Bewegung schießen, als sich die schlammigen Fluten abrupt vor ihr teilten

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