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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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hinein. Schließlich saß Urok da, am ganzen Leib zitternd.
    »So ist es richtig!«, rief ihm Benir zu. »Bleib auf diesem Weg, und dringe tiefer in dein Innerstes vor, bis du den belebenden blauen Himmelsatem sehen kannst.«
    Diese Forderung war so frevelhaft, dass sie Urok beinahe aus seiner Versunkenheit gerissen hätte, wenn … ja, wenn er nicht im gleichen Augenblick die winzig kleine Flamme in seinem Herzen gesehen hätte.
    Und den rot glühenden Strom, der durch seine Venen und Adern floss.
    »Nicht kühl und blau«, brachte er mit leiser, aber verblüfft klingender Stimme hervor, »sondern feurig rot!«
    Schweigen erfüllte den Kerker, während die hell umrissene Flamme immer näher kam. Fasziniert starrte er ihr entgegen, unschlüssig, was er nun machen sollte, bis Benir rief: »Dann glüht deine Magie eben feuerrot und nicht blau wie die meine! Was macht das schon? Ergreife die Kraft, die du vor dir siehst, und befiehl ihr, dich zu heilen!«
    Und Urok tat, wie geheißen.
    Am Hafen
    Die Schreie der noch lebenden Hafenknechte gellten weit über den Vorratsspeicher hinaus. Mit offenen Brüchen, aus denen die zersplitterten Knochen hell hervorschimmerten, wälzten sie sich wie besessen am Boden. Dichte Kalkschleier schwebten über ihnen in der Luft, denn einige der schweren, aus großer Höhe auf sie herabgestürzten Holzfässer waren beim Aufprall auf die Erde auseinandergeplatzt.
    Zwischen geborstenen Dauben und Eisenreifen stiegen immer neue Wolken auf und nebelten alles weiß ein. Beißend setzte sich der ungelöschte Kalk in den Lungen fest, verätzte die Augen und brachte das Blut in den offenen Wunden zum Schäumen.
    Von überallher rannten Knechte und Seeleute zusammen, um nachzusehen, was in dem Speicher vorgefallen war, doch niemand griff helfend ein, aus Angst, sich selbst zu verätzen. All die Unglücklichen, denen die Fässer nicht sofort den Schädel zertrümmert oder das Genick gebrochen hatten, würden in kürzester Zeit qualvoll zugrunde gehen, da ließ sich nichts mehr machen.
    So blieben die Herbeigeeilten in sicherer Entfernung stehen, derart mit ihrer Gafferei beschäftigt, dass sie den Orks, die etwa zwanzig Schritte entfernt beieinander standen und nur stumm zu Boden starrten, keine große Beachtung schenkten.
    Lediglich Ranek, der die Orks gerade nach draußen führen wollte, um das Eigentum des Herzogs zu schützen, wurde gefragt, was eigentlich geschehen war.
    »Ach, diese Idioten von der Speichergilde!«, schimpfte der Großknecht abfällig über die gerade Sterbenden. »Ich habe sie gewarnt, die Fässer so hoch zu stapeln, aber dieses Pack weiß ja alles besser als wir Hafenknechte.«
    Zustimmendes Gemurmel erhob sich unter den Zuschauern, die überwiegend auf den Kais und auf den Schiffen arbeiteten. Die Rivalität zwischen den einzelnen Gilden im Hafen blickte auf eine lange Tradition zurück, und an der hatte sich auch unter Gothars Herrschaft nichts geändert.
    Auf die Idee, dass der hohe Fässerstapel erst durch die Orks errichtet und dann in einem günstigen Moment absichtlich zum Einsturz gebracht worden war, kam keiner der Hinzugeeilten. Und jene Hafenknechte, die es wie Ranek hätten bezeugen können, gehörten alle zur Skorks Vasallen.
    Die Stadtwachen, die erst hinzukamen, als auch der Letzte den Todeskampf überstanden hatte, konnten nichts Gegenteiliges beweisen, und ebenso verhielt es sich mit den Schattenelfen, die sich erst gar nicht offen blicken ließen, sondern nur als schillernde Flecken in angrenzenden Schatten und Winkeln sichtbar wurden.
    Alles, was Tabor und seine Getreuen tun mussten, um ungeschoren davonzukommen, war vollkommen ruhig zu bleiben und die ganze Zeit über mit leerem Blick auf dem Boden zu ihren Füßen zu starren. Kein sonderlich kriegerisches Verhalten, fürwahr, sondern eines voller Arglist und Heimtücke. Aber so war sie nun mal, die Art und Weise, wie die Menschen in Sangor kämpften.
    Zumindest so viel hatten die Orks in den vergangenen Tagen gelernt.
    In den Gewölben der Arena
    Benir verfügte über keine besonderen Fähigkeiten, die es ihm erlaubten, anderen seinen Willen aufzuzwingen. Ein gesundes, mit Intelligenz beseeltes Wesen, ob nun Ork, Mensch oder Elf, hätte er niemals so einfach beeinflussen können. Aber zu Urok verspürte er eine besondere Verbindung, seit sich ihre unterschiedlichen Kräfte einen ausgedehnten Handschlag lang abgetastet und miteinander gemessen hatten. Nun, da ihm der große Muskelberg völlig entkräftet

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