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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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und fiebernd allein gegenübersaß, fiel es ihm leicht, den anderen mit seinem eigenen Geist wenn schon nicht zu übernehmen, so doch zumindest zu leiten, allerdings nur in Regionen, die Urok auch freiwillig betreten wollte.
    Ihm den Atem des Himmels näherbringen zu wollen, war ein Fehler gewesen, das sah Benir ein, aber zum Glück hatte sich der Ork auf dem letzten Stück des Wegs ganz allein zurechtgefunden.
    So ist es gut , wisperte eine wohlbekannte Stimme in seinem Kopf, von der er immer noch nicht wusste, ob sie nur seine eigenen Gedanken widerspiegelte, oder ob sie doch die Einflüsterungen einer übergeordneten Macht waren.
    Füge! , forderte sie wieder, um dann, etwas weniger rätselhaft, hinzuzusetzen: Und lehre dabei nicht nur, sondern lerne auch selbst!
    Zu lernen gab es wirklich einiges auf dieser gemeinsamen Reise. Die Kräfte, die Urok gerade selbstständig entfachte, waren ganz anders als alles, was Benir bisher kannte, ähnelten den seinen aber immer noch genug, dass er ihnen nachspüren, sie verstehen und entschlüsseln konnte.
    Fasziniert beobachtete er mit seinen geistigen Fühlern, von denen er zuvor nicht einmal gewusst hatte, dass sie überhaupt existierten, wie das Blut der Erde in Urok eintrat, ihn bis in die letzte Haarspitze überflutete und dabei eine ungeheuer heilende Wirkung entfaltete, wie sie der Atem des Himmels so nicht hatte.
    Eins stellte er dabei eindeutig fest: Das Blut der Erde war keineswegs stärker als der Atem des Himmels, sondern nur … anders.
    Wenn Benir lernen konnte, es wie ein Ork zu beherrschen, würde das seine Kräfte auf einen Schlag verdoppeln!

8
    n der Schwarzen Marsch
    Der Anblick der im Morast vor sich hin dümpelnden Leiber erinnerte Feene unangenehm an ihre Erlebnisse auf einer von Teerfischern erbauten Pfahlhütte. Damals war sie gemeinsam mit Urok auf der Flucht gewesen – und hatte sich noch auf die Geburt ihres Kindes gefreut. Bei dieser Gelegenheit waren ihr auch erstmals amphibische Lindwürmer begegnet, die die sumpfigen Marschen von Arakia bevölkerten. Deren mit scharfen Zähnen bewehrten Mäulern war sie seinerzeit glücklich entkommen, aber nicht dem grausamen Schicksal, das ihr kein eigenes Kind vergönnte.
    Und nun war sie auch noch von dem Sohn getrennt, den sie sich selbst genommen hatte. Ihr Leben war wirklich geprägt von großer Bitterkeit.
    »Wir kommen gerade noch rechtzeitig«, flüsterte Geuse neben ihr und riss sie damit aus ihren trüben Gedanken.
    Die Luft war noch kühl, das Wasser hingegen wurde von unterirdischen Quellen aufgeheizt. Auch wenn die Tierwelt noch schlief, das Schmatzen, mit dem sich modrig braune Blasen fortwährend auf der Oberfläche aufblähten und zerplatzten, war allgegenwärtig.
    Die gegensätzlichen Temperaturen ließen nicht nur Wärmeblasen aufsteigen, sondern auch graue Nebel. In dichten Schwaden hing er über dem von Torf und Teerschlieren durchzogenen Gewässer, als wollte er die tief eingesunkenen Lindwürmer in ihrem Schlaf behütend zudecken. Ihre Rückenhörner ragten trotzdem wie die Zacken monströser Sägeblätter aus den dunklen Fluten. An den fächerförmigen Schwanzenden spannten sich Schwimmhäute zwischen den spitz zulaufenden Verdickungen. Ansonsten lagen sie ebenso tief eingesunken unter der schwarz glänzenden Wasserfläche wie die langen Hälse.
    Selbst die Schädel mit den Schnabelmäulern ragten erst oberhalb der Augen und Nüsternlinie hervor. Wer diese meistens grün, manchmal aber auch in allen Regenbogenfarben schillernden Giganten sah, mochte zuerst gar nicht glauben, dass sich unter ihren harten Schuppenpanzern zartes, nach Hühnchen schmeckendes Fleisch verbarg.
    Allein bei dem Gedanken an einen frischen Braten lief Feene das Wasser im Munde zusammen. Obwohl Schattenelfen mit weitaus weniger Nahrung als menschliche Gardisten auskamen, wühlte auch in ihrem Magen der Hunger. Ein großes Heer wie das des Maar – sie weigerte sich inzwischen, es noch vor sich selbst als das des Königs zu bezeichnen – musste fortwährend mit ausreichend Wasser und Nahrung versorgt werden, sonst büßte es an Kampfkraft ein.
    Anfangs war es in Arakias wildreichen Gründen kein Problem gewesen, die Versorgung sicherzustellen, doch inzwischen hatte die rücksichtslose Jagd die Bestände stark dezimiert und alle überlebenden Tiere vertrieben. Die Gardisten mussten immer tiefer in die dichten Wälder eindringen, das machte sie zu leichter Beute für feindliche Attacken.
    Feene hatte deshalb dem

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