Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
Vom Netzwerk:
Lindwurm begnügen, der ihr Kanu zerstört hatte.
    Kurz bevor sie den geschuppten Rücken erreichte, drehte sich Feene noch einmal in der Luft, die Knie fest an die Brust gezogen, und landete mit den Füßen voran auf jener kammlosen Stelle, wo der Lindwurmrücken in den kräftigen Flossenschwanz überging.
    Jeder normale Krieger wäre auf den teerverschmierten Schuppen ausgeglitten und ins Wasser gestürzt. Den Atem des Himmels nutzend, gelang es Feene jedoch mühelos, das Gleichgewicht zu halten. Der kurze Moment, in dem sie Widerstand unter den Füßen spürte, genügte ihr, um mit behänden Sprüngen den Rücken hinaufzueilen, an dem mit Schwimmhäuten bespannten Stachelkamm vorbei.
    Der Lindwurm, der die Schritte auf seiner Oberseite spürte, riss den Kopf zurück, ebenso wie der muskelbepackte Krieger, der das Tier an einem primitiven Ledergeschirr zu führen versuchte. Die wilden Lindwürmer waren den Blutorks schon seit vielen Generationen zugetan, weil ihnen die Teerfischer lästige Sumpfzecken entfernten, bevor deren Befall die sonst vergleichsweise friedlichen Pflanzenfresser aggressiv machen konnte. Aber zum Reiten abgerichtet waren sie deshalb noch lange nicht. Und so reagierten Lindwurm und Ork auch nicht als Einheit, sondern einzeln für sich.
    Blitzschnell wirbelte der Ork mit dem Oberkörper herum und schlug mit dem Schwert so weit wie möglich nach hinten. Eine eher unbeholfene Attacke, vor allem, weil er gleichzeitig um Halt kämpfen musste.
    Feene, die mit ihren Stiefeln regelrecht an dem Schuppenpanzer klebte, egal, wie sehr sich das Tier auch aufbäumte und wand, musste bloß rechtzeitig zurückweichen, um dem stählernen Halbkreis zu entgehen. Gleichzeitig zuckte ihre eigene Klinge nach vorn und bohrte sich, direkt unterhalb der Schulterpanzerung, unbarmherzig in den grünen Oberarm.
    Der Ork verzog das Gesicht, schrie aber nicht.
    Feene zog das Schwert in einem blutigen Schwall zurück und schlug erneut damit zu. Die scharfe Schneide fraß sich tief durch Fleisch und Knochen, und der abgetrennte Arm flog davon.
    Fassungslos starrte der Ork auf den blutigen Stumpf an seiner Schulter und bekam ihre erbarmungslose Kampfkunst auch am Hals zu spüren. Mit weit geöffneter Kehle, die plötzlich wie ein zweites Maul unter seinem Kinn aufklaffte, rutschte er zur Seite.
    Feene sprang sofort näher heran und entwand ihm die Zügel aus den erschlaffenden Fingern, bevor sich das bockende Tier noch weiter in die Höhe schrauben konnte. Während der Sterbende unter ihr in die aufgewühlten Fluten klatschte, blieb sie wie festgewurzelt auf dem Lindwurmrücken stehen. Erst als sich das Tier anschickte abzutauchen, setzte sie sich mit einem kräftigen Sprung ab.
    Das schmale Schwert fest in der Rechten, rauschte sie aufrecht durch die Luft, landete mit einem Fuß auf dem Kiel eines umgekippt dahintreibenden Kanus und drückte sich von dort sofort wieder ab, um einem herbeistürzenden Orkkrieger mitsamt Lindwurm zu entgehen.
    Neben Feene spritzte plötzlich eine Fontäne in die Höhe. Ihrem ersten Schreck folgte ein Moment der Erleichterung, als sie aus den Augenwinkeln sah, dass es Geuse war, der sich, mit Schlamm und stinkendem Tang behängt, aus der Wassersäule löste. Der verlässliche Legionär hatte genau den umgekehrten Weg gewählt wie Feene, um der ersten Angriffswelle zu entgehen: Er war in die lichtlosen Tiefen der Marsch abgetaucht in der Hoffnung, dort irgendwann auf festen Grund zu treffen, von dem er sich entsprechend stark abstoßen konnte. Ein gefährliches Unterfangen, aber von Erfolg gekrönt.
    Kampfeslustig attackierte er einen der Blutorks, Stahl schlug gegen Stahl, während Feene auf einen anderen Lindwurmreiter zuhielt.
    Das Tier riss jedoch den Kopf herum, und das offene Schnabelmaul zuckte auf sie zu. Frisches Blut klebte zwischen den scharfen Zahnreihen, die den spitz zulaufenden Rachen säumten. An einigen von ihnen hingen noch Fetzen einer mintgrünen Kapuze, die Feene als die von Bel-Bar erkannte.
    Rasch ließ sie sich in die Tiefe sacken, der lange Hals der Bestie schoss über sie hinweg. Knapp über der Wasseroberfläche bremste Feene ihren Sturz so weit ab, dass sie sich von einer emporschlagenden Welle abdrücken und wieder emporspringen konnte. Die Schwertklinge zwischen die Zähne geklemmt, packte sie die Zügel des Lindwurms mit beiden Händen und wirbelte daran herum, um sich auf den geschuppten Rücken zu schwingen, wo sie einem überraschten Ork mit gestreckten Beinen die

Weitere Kostenlose Bücher