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Blutsäufer (German Edition)

Blutsäufer (German Edition)

Titel: Blutsäufer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trash Thompson
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heißt
du?“
    „Fraaanz.“
    Ach Gott, dachte sie, war er etwa der
Heiratskandidat von der kleinen Irren? Kam er ja vom Regen in die Traufe. Andererseits:
Wenn jemand freiwillig auf einer Vampirin liegt, müssen sich bei dem auch schon
ein paar wichtige Schrauben gelöst haben. Im Stillen gab sie Franz und der
Trommelfrau ihren Segen.
    „Was ist denn mit deinen Armen los?“
    „Die Polizisten haben mir Handschellen
angelegt. Auf dem Rücken.“
    „Warum das denn?“
    „Weiß ich nicht.“ Er schluckte, schien einen
Kloß im Hals zu haben. „Kannst du mich bitte nach Hause fahren, Magdalena?“
    „Klar“, versprach sie, „mach ich, doch vorher
…“ Sie sah kurz hinter sich. „Vorher muss ich noch ein Monster erlegen. Wartest
du solange hier auf mich?“
    „Mhm.“
    Sie beugte sich zu ihm hinunter und gab ihm
einen Klaps auf die Schulter. „Dann bis später, Franz.“
    „Bis später … Magdalena. Vergiss mich nicht.“
    Bevor sie um das Haus zu dem Streifenwagen lief,
zog sie zwei Fackeln aus dem Boden, das Schwert trug sie wieder auf dem Rücken.
Sie atmete tief durch, als der Streifenwagen in Sichtweite kam. Die Fahrertür
stand weit auf. Von dem Monster und dem Polizisten fehlte jede Spur.
    Sie ging einmal um den Wagen herum.
    Am Kofferraum stutzte sie.
    Er war nicht richtig geschlossen.
    Da sie keine Hand frei hatte, stieß sie mit
einem Fuß in den Spalt und schob den Kofferraumdeckel mit dem Spann nach oben.
    Sie hatte es fast erwartet, den Anblick, der
sich ihr jetzt bot, dennoch erschrak sie. Den Fuß zog sie zurück.
    Der Polizist lag auf der Seite, die Beine
angezogen, den Kopf verdreht und nach oben gerichtet. In seinem Hals klaffte
ein dunkles Loch. An einem Hautlappen hing das dazugehörige herausgebissene
Fleisch. Die Gesichtsfarbe des Polizisten war wächsern geworden, blutleer. Aus
seinem Mund ragte ein metallenes Gerät.
    Magdalena streckte eine der Fackeln aus, um
besser sehen zu können.
    Was da aus seinem Mund ragte, war ein
Funkgerät. Jemand hatte ihm die Antenne in die Kehle gerammt. Das Ding
schwankte leicht hin und her und schürfte die toten Lippen des armen Mannes auf.
    Jemand hatte ihm die Antenne in die Kehle gerammt?
    Dieses scheiß Monster muss es getan haben, dachte
sie. Wer sonst?
    Wo war dieses Vieh jetzt? Es musste noch in
der Nähe sein. Irgendwo würde es auf sie lauern. Irgendwo.
    Sie drehte sich auf der Stelle, sah Büsche,
Bäume, wieder Büsche. Viel mehr gab es nicht.
    Versteckte es sich vielleicht im Auto? Oder
unter dem Auto?
    Sie hielt die Fackeln an die Scheiben. In dem
Wagen war niemand. Unter das Auto zu lugen, gestaltete sich als schwierig mit
dem Schwert auf dem Rücken und den Fackeln in beiden Händen.
    Schade, dass hier keine Vasen rumstehen,
dachte sie, da hätte ich sie kurz hineinstellen können.
    Sie ging vorsichtig in die Knie und dann auf
alle Viere. Die Unterarme hatte sie am Boden, als ihr plötzlich etwas ins
Gesicht sprang.
    Oder haarscharf am Gesicht vorbei.
    Ihr Herz setzte kurz aus – und begann wieder
zu schlagen, als sie den Verursacher ihres Schrecks erkannte: ein kleines Eichhörnchen,
das drei Meter von ihr entfernt hocken blieb und seinen pelzigen Kopf neugierig
in ihre Richtung drehte.
    „Hast du mich erschreckt“, flüsterte Magdalena.
    Sie warf einen Blick unter den Wagen, indem
sie die Fackeln so tief wie möglich hielt und dabei rückwärts krabbelte. Das
Licht reichte aus, um sich zu vergewissern, dass dort niemand war.
    Kein Monster und auch sonst nichts.
    Ihr eigenes Auto hatte sie weiter oben, dicht
bei den Büschen geparkt. In der Dunkelheit war es kaum auszumachen.
    Vielleicht sitzt das Monster in deinem Auto,
wartet auf dich.
    Sie richtete sich auf und lief geduckt zu den
Bäumen vor dem Haus.
    Nein, es musste hier irgendwo nah am Haus
sein, das hatte sie im Urin. Sie setzte sich unter eine Esche und prüfte, ob
die Erde weich genug war, um die Fackeln hineinstecken zu können. Sie schaffte
es, aber nur ein Stück. Blieb eine wacklige Angelegenheit, zumal der Wind
zunahm. Er kam in Schüben, kalte Windstöße. Die Kälte spürte sie vor allem auf
der Haut ihrer oberen, freiliegenden Gesichtshälfte.
    Mit ihrem Rücken schützte sie die Fackeln. Sie
durften nicht ausgehen. Es waren brauchbare zusätzliche Waffen.
    Magdalena zog ihr Schwert, damit sie bequemer
sitzen konnte, und schob die Kapuze nach hinten. Ihre Kopfhaut juckte wie
verrückt. Sie legte das Schwert vor sich auf den Boden und kratzte sich mit
beiden

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