Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)
weh zu sehen, wie Quen trauert und zu wissen, dass es zum Teil meine Schuld ist«, fügte Trent angespannt hinzu, während er ins Leere starrte. Der Duft von Zimt stieg auf und verband sich mit dem Rauch und dem verbrannten Bernstein in der Luft. In dieser Kombination roch sogar der Bernstein fast gut. »Es tut mir leid«, meinte Trent leise. »Das alles tut mir leid.«
Das sah Trent gar nicht ähnlich, aber ich war nicht überrascht. Der Tod von Ceri und Pierce bestürzte mich, aber ich hatte mit keinem von ihnen ein Leben geplant, wie Trent es mit Ceri getan hatte – zumindest auf eine seltsame, unabhängige Art. Allein. Er hatte immer damit gerechnet, allein zu sein, aber nie einsam. Selbst mit Ellasbeth wäre er einsam. Er tat mir leid. Es war nicht fair. Nichts davon.
»Es war nicht dein Fehler«, sagte ich. Ich sah ihn an. Es war nur ein kleiner Abstand zwischen uns, aber der schien unüberwindlich.
»Eines Tages werde ich dir vielleicht glauben.« Er runzelte die Stirn. »Rachel, ich habe dich heute Abend nicht nur deswegen hierhergebeten, um meine Finger zurückzubekommen.«
Panik stieg in mir auf. »Was?«
Trent verzog das Gesicht. Offensichtlich störte ihn Als schnarchende Anwesenheit in der Ecke. »Wir hätten das überall machen können, aber ich wollte, dass du das hier siehst; dass du mich siehst«, sagte er mit einer Geste, die den gesamten Raum umfasste. »Ich wollte dir zeigen, wo ich herkomme, was für eine Person ich bin, jenseits der Entscheidungen, die ich treffe.«
Mein Herz raste. »Was hast du getan?«, fragte ich mit Grauen.
Er atmete tief durch und sah auf die Uhr. Das Kristallglas glitzerte im Licht. Dann verängstigte er mich noch mehr, als er sein Glas in einem Zug leerte, bevor er es wieder füllte. »Ich habe einen großen Fehler gemacht, als ich dir nicht gesagt habe, warum ich die Versklaverringe für die bessere Wahl hielt.«
»Ich weiß«, unterbrach ich ihn. Er runzelte wieder die Stirn.
»Bei der Göttin, kannst du mal den Mund halten?«, fragte er. Hinter dem Vorhang murmelte Al etwas Unverständ liches. Ein kleines Schaukelpferd mit Flügeln materialisierte sich im Raum und stieß gegen die Decke. Dann fiel es zitternd zu Boden und lag still.
»Hör mir zu«, bat er, und ich schluckte meine Worte herunter. »Die Rosewood-Babys werden nächste Woche anfangen zu sterben«, erklärte er. Mir stockte der Atem. »Wenn sich nichts ändert, sind du und Lee nächsten Monat wieder die einzigen Überlebenden des Rosewood-Syndroms.«
»Aber du hast sie geheilt!«, sagte ich aufgebracht.
»Ja und nein«, erklärte Trent, nachdem er sein Glas erneut gefüllt hatte. »Ich musste ihr Genom reparieren, um sicherzustellen, dass Ku’Sox seine Seite der Abmachung einhält und Lucy nichts antut. Aber ich habe einen kleinen Fehler eingebaut, der erst zum Tragen kommt, wenn die DNA ausreichend oft kopiert wurde. Ich konnte nicht riskieren, Ku’Sox damit durchkommen zu lassen, falls er mich doch umgebracht hätte.«
Entsetzt starrte ich ihn an. Ruhig erwiderte er meinen Blick. »Du hast sie umgebracht. Die Babys«, flüsterte ich. Er schüttelte den Kopf.
»Noch nicht.«
»Was meinst du mit ›noch nicht‹?« Ich fühlte mich verraten und stand auf. »Trent, sie haben Eltern!«, rief ich. Al schnaufte und murmelte etwas.
Trent sah aufgewühlt zu mir auf. »Ich meine damit: noch nicht. Rachel, die Welt ist noch nicht bereit für sie.«
Das Feuer wärmte mir den Rücken, während ich auf Trent hinunterstarrte. »Wann ist die Welt je bereit für eine Veränderung, Trent? Wann?«
Er stellte sein Glas ab und beäugte mich. Hinter seinem Frust lag bittere Resignation. »Was wird passieren, wenn sie überleben? MegPaG weiß, dass es diese Kinder gibt. Du hast nur überlebt, weil du dich verteidigen kannst. Willst du, dass ich die Kinder an die Dämonen übergebe, damit sie sie aufziehen?«
Er stand auf. Ich wich zurück, als er begann, vor mir auf und ab zu laufen. »Oder vielleicht soll ich sie und ihre Familien verstecken? Ich könnte es schaffen. Aber du weißt, dass die Dämonen sie irgendwann finden werden. Ein Dämon nach dem anderen wird die Sonne sehen und dem Jenseits entkommen wollen. Und dann werden die Kinder entweder von Dämonen gestohlen oder von einem in Besitz genommen.« Mit blitzenden Augen zeigte der Elf mit der Hand auf mich, in der er das Weinglas hielt. »Ich werde nicht zulassen, dass Eltern ein Kind lieben, das seine Haustiere umbringt und grausige Magie
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