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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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deine Beschneidung verschwunden ist? Das ist sie.«
    Mir entglitten die Gesichtszüge, und Trent zögerte. Er hielt eine seidene Socke in der Hand, während er die Unterseite seines großen Zehs befühlte. Dann sah er mich an, und meine Wangen brannten, als ich mir eine Hand vor den Mund schlug. »Oh. Mein. Gott. Trent. Es tut mir leid.« Dreck auf Toast, hätte ich das noch mehr in den Sand setzen können?
    »Ähm«, sagte Trent, weil ihm offensichtlich sonst nichts dazu einfiel.
    »Ruf mich morgen an«, erklärte Al ernsthaft und deutete mit einer Flasche auf Trent, während er sich auf dem Bett zurücklehnte. »Ich habe einen Fluch, der sich darum kümmern wird.«
    »Ähm, ich hatte ein Narbe unter meinem großen Zeh«, sagte Trent offensichtlich verwirrt. »Manchmal war sie unangenehm.« Er zog seine Socke wieder an. Im Feuerschein war sein Stirnrunzeln deutlich zu sehen.
    »Außer, dir gefällt die Schlange im Rollkragenpulli«, sagte Al. Ich senkte den Kopf und massierte mir die Schläfen. »Ceri mochte sie. Aber sie war sehr bodenständig in ihrem Verlangen. Sie war ein wunderbares kleines Tierchen.«
    Plötzlich verstummte Al, und sein Atem rasselte, als hätte er Schmerzen. Ceri. Plötzlich verstand ich. Deswegen war er betrunken. Aber trotzdem war das keine Entschuldigung für die Anwesenheit des Dämons. »Es tut mir so leid«, sagte ich beschämt. »Ich habe nicht nachgedacht …«
    »Sie nannte es meinen Freudenbeutel«, erklärte Al der Decke. Nur seine Beine waren noch hinter dem Vorhang zu sehen, ein Fuß auf dem Boden, ein Bein auf dem Bett. Er schluchzte leise. »Ich hätte sie freilassen sollen. Ich hätte ihr ihre Freiheit schenken sollen …«
    Trent hatte sich abgewandt und ging mit großen Schritten zum Weinregal. »Rachel, hast du schon mal den Familienwein gekostet?«, fragte er, während er fast panisch nach einem Flaschenöffner suchte. »Dafür, dass wir die Reben in diesen Breitengraden ziehen, ist er recht schmackhaft. Mein Vater hat ein paar Gene zusätzlich in eine Rebe eingesetzt, damit sie mehr Zucker produziert.« Mit zitternden Händen goss er den Weißwein in ein Glas, um es sofort auszutrinken. Hätte ich ihn nicht besser gekannt, hätte ich gesagt, er plapperte.
    Das lief wirklich toll. Verdrießlich setzte ich mich vor den Kamin, die Ellbogen auf den Knien und den Kopf in den Händen. Der Wasserkessel dampfte, und ich zog ihn vom Feuer. Mir stand der Sinn nicht mehr nach Kaffee, und allem Anschein nach ging es Trent genauso. Al hinter seinem Vorhang gab Geräusche von sich, die genauso gut Singen wie Weinen sein konnten. Ich war mir nicht sicher. Wahrscheinlich war es keine gute Idee, den Dämon aufzufordern, in diesem Zustand durch die Linien zu springen.
    Das Klirren von Gläsern ließ mich den Kopf heben. Ich war nicht überrascht, als Trent sich vorsichtig neben mich setzte, die Gläser zwischen uns vor den Kamin stellte und sie beide füllte. »Er vermisst Ceri«, sagte ich leise. Trent nickte, während in seinem Blick seine ganz eigene Trauer stand.
    »Dieses kleine Miststück vermissen?«, fragte Al. Der Vorhang flatterte, als er sich bemühte, sich aufzusetzen. Mit rudernden Armen schaffte er es schließlich. Sein Blick wirkte gehetzt. Seine nächsten Worte erstarben, als er die zwei Gläser entdeckte, von denen Trent mir eines reichte. Sein Schmerz vertiefte sich, und er hob seine Flasche. »Ja, ein Toast auf Ceri.« Er schüttelte die Flasche, sodass der Wein darin herumschwappte. »Du warst eine einzigartige Vertraute.« Er senkte den Arm, und für einen Moment herrschte Stille. »Ich hätte dich freilassen sollen, Ceridwen. Vielleicht hättest du dann wieder für mich gesungen.«
    Ich dachte an Als blaue Schmetterlinge und stellte mein fast unberührtes Glas ab. Das Letzte, was ich jetzt noch brauchen konnte, war Kopfweh. »Es tut mir leid, Al«, sagte ich, während mir Tränen in die Augen stiegen.
    »Sie war eine Vertraute, mehr nicht«, lallte er und schwenkte die Flasche. »Warum soll es mich kümmern?« Aber sein Schmerz war offensichtlich. »Sie vermissen? Ha!«, rief der Dämon. »Diese Elfenfrau war nutzlos! Kaum fähig, morgens meinen Kaffee aufzuwärmen. Pierce hat sich besser an meinen Zeitplan gehalten. Ich würde sie nicht mal zurücknehmen, wenn ich diesen verdammten Auferstehungsfluch zum Laufen bringen könnte.« Sein Kopf sank nach unten, und ich hoffte, dass er bald umkippen würde. »Ständig hat sie mich morgens aufgeweckt, indem sie mit den

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