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Blutsverwandt: Kriminalroman (German Edition)

Blutsverwandt: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Blutsverwandt: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Giuttari
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fast vollständig. Das entscheidende Teil war eingefügt worden.

    »Signor Prestipino, Ihr Cousin Luigi ist vor Kurzem in New York verhaftet worden. Man hat sehr viel Geld bei ihm gefunden, Millionen von Dollar. Sie haben uns die Wahrheit gesagt.«
    Alfredo Prestipino riss die Augen auf.
    »Natürlich habe ich Ihnen die Wahrheit gesagt. Jetzt haben Sie den Beweis, Commissario.«
    Ferrara nickte.
    Sie saßen sich auf zwei gleichen Stühlen in der Einzimmerwohnung gegenüber.
    »Nun müssten Sie uns allerdings noch etwas anderes sagen.«
    »Was, Dottore?«
    »Wer wurde mit den Morden beauftragt?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Ferrara sah ihn zweifelnd an.
    »Dottore, Sie müssen mir glauben. Ich weiß es wirklich nicht. Mein Cousin hatte jede Menge junge Handlanger. Sie nannten ihn alle Zio, Onkel. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen …«
    Er schien zu überlegen.
    »Ich höre.«
    »Ich weiß sicher, dass mein Cousin am Tag der Morde in einem gelben Taxi auf die Killer gewartet hat, das er von einem seiner engsten Vertrauten hatte stehlen lassen. Dann sind sie zusammen nach Brooklyn gefahren.«
    »Wohin genau in Brooklyn?«
    »Das weiß ich nicht, aber soweit ich gehört habe, wurden die Handlanger umgebracht und ihre Leichen ins Meer geworfen. Sie werden sie nie finden.«
    »Wer waren diese Leute?«
    »Ich bin ihnen nie begegnet, aber Sie können ihre Namen herausfinden, indem Sie feststellen, welche jungen Männer in den Tagen nach den Morden oder vielmehr in den Stunden danach verschwunden sind.«
    »Da sind Sie ganz sicher?«
    »Hundertprozentig, Dottore.«
    »Ich glaube Ihnen.«
    »Schön − Sie jedoch haben unsere Vereinbarung nicht eingehalten«, beschwerte sich Prestipino.
    »Sagen Sie das nicht.«
    »Es stimmt aber! Ich bin immer noch hier und weiß nichts über meine Frau und meine Tochter. Dottor Ferrara, ich will die Wahrheit wissen. Was hat meine Frau gesagt?«
    Ferrara zögerte, doch dann beschloss er, mit offenen Karten zu spielen. Zumal sich Prestipinos Aussagen als wahr erwiesen hatten und neue Einzelheiten hinzugekommen waren. Er setzte ihn über das Gespräch, das Capitano Foti mit seiner Frau geführt hatte, in Kenntnis und auch darüber, dass sie mitsamt der Tochter von der Bildfläche verschwunden war.
    »Wir sind dabei, nach ihnen zu suchen. Die Grenzpolizei an den Flughäfen ist verständigt, aber ihre Namen sind bisher auf keiner Passagierliste aufgetaucht. Der Colonnello ist seit heute Morgen in San Piero …«
    »Commissario, warum haben Sie mir das nicht schon früher gesagt?« Prestipino war aufgesprungen und sah verzweifelt um sich.
    »Wir haben gewartet, weil wir die beiden zuerst ausfindig machen wollten. Bitte setzen Sie sich wieder, regen Sie sich nicht auf.«
    »Commissario, wenn meine Frau Nein gesagt hat, heißt das Nein. Ich kenne sie gut genug. Sie ist wie ihr Bruder Rocco. Sie hat den gleichen Charakter. Stark. Stolz. Unbeugsam.«
    »Sie haben keine Vorstellung, wohin sie gegangen sein könnte?«
    Alfredo Prestipino begann, in der Wohnung auf und ab zu gehen. Er rang die Hände und murmelte Unverständlichesvor sich hin. Dann nahm er sich zusammen und setzte sich wieder. »Das ist eine lange Geschichte, Commissario.«
    Ferrara hielt seinen Blick fest. »Sprechen Sie ruhig. Wir haben Zeit.«
    »Nein, leider haben wir jetzt keine Zeit mehr!«
    »Was meinen Sie?«
    »Don Ciccio Puglisi muss von meiner Kollaboration erfahren haben. Meine Frau und meine Tochter sind in Gefahr. Das heißt, zweifellos ist vor allem meine Tochter in Gefahr!«, erklärte er aufgebracht. »Wir müssen uns beeilen …«
    »Gut, erzählen Sie weiter – wir werden uns beeilen.«
    »Commissario, wir müssen sofort zum Kloster der Wallfahrtskirche Madonna d’Aspromonte.«
    Ferrara wurde hellhörig.
    »Warum zu dieser Kirche?«
    »Dorthin sind sie bestimmt gegangen oder vielmehr gebracht worden.«
    »Warum denken Sie das?«
    »Das ist das geheime Reich von Don Ciccio. Dort finden auch die Tribunale der ’Ndrangheta statt. Und dort werden sie auch entscheiden, was zu tun ist. Vielleicht wollen sie mich erpressen, indem sie meine Tochter als Geisel nehmen. Vielleicht töten sie sie auch, wenn wir uns nicht beeilen … Schnell, schnell, wir müssen sofort los.«
    »Sagen Sie mir noch eines: Spielt Francesco Puglisi eine Rolle in dieser Geschichte?«
    »Commissario, Commissario, Don Ciccio spielt bei allem eine Rolle! Er ist der wahre Drahtzieher der Morde. Niemand rührt einen Finger, wenn er es nicht will

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