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Blutsverwandte: Thriller (German Edition)

Blutsverwandte: Thriller (German Edition)

Titel: Blutsverwandte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Burke
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wegfahren sehen, und niemand hat sich darüber gewundert, dass sie weg waren. Offenbar waren sie es gewohnt, ständig umzuziehen.«
    »Und glaubst du, sie sind freiwillig umgezogen?«
    »Ich habe das Gefühl, mit dieser Frage werde ich mich nächste Woche beschäftigen, wenn nicht noch länger.«
    »Und wie haben die Fletchers von ihm erfahren? Ist der Leiter der Schule ein Fletcher?«
    »Nein. Es war eine katholische Vorschule. Aber Troy wurde von einer Frau namens Jill Lowry getestet, einer Schulpsychologin, die ehrenamtlich bei der Einstufung der Kinder für das Programm mitgearbeitet hat. Dreimal darfst du raten, wer die drei anderen Kinder getestet hat.«
    »Ist sie schon vernommen worden?«
    »Reed und Vince sind gerade bei ihr, deshalb werde ich als Laufbursche in die Berge geschickt.«
    Sein Handy verlor das Signal, und die Verbindung brach ab.
    Ben war bereits wieder drinnen und saß mit Ethan am Tisch. Bens Sandwich war noch unangetastet. Ich kam rechtzeitig zurück, um Ethan sagen zu hören: »Gift, pures Gift.«
    »Willst du Ben ausreden, die Sachen zu essen, die ich zubereitet habe?«, fragte ich. »Deines ist ja offenbar schon weg.«
    »Wir haben nicht über dich gesprochen. Und ja, mein Appetit kehrt langsam zurück. Ein gutes Zeichen, was? Ehrlich gesagt, falls noch etwas da ist …«
    Ich stand auf, um ihm noch ein Sandwich zu machen.
    »Ärger?«, fragte ich Ben.
    »Das war Anna.«
    »Ach?« Ich sah nach unten und stellte fest, dass ich das Brot beim Schneiden ein bisschen gequetscht hatte.
    »Wollte wissen, ob ich Frank dazu überreden kann, sie an der Suche teilnehmen zu lassen. Sie sagt, sie kennt die Kinder und macht sich Sorgen um sie.«
    Ich ließ alles am Brot aus. »Tatsächlich.«
    »Ich habe gesagt, es täte mir leid, aber sie wüsste so gut wie ich, dass ich ihr da nicht weiterhelfen kann. Dann habe ich sie noch daran erinnert, dass ich auch nicht mit der Hundestaffel in die Berge gehe, weil ich ausgetreten bin.«
    »Was hat sie dazu gesagt?«
    »Wir sind in Streit geraten. Was hat Frank denn berichtet?«
    Ich nahm den beiden rasch ein Schweigegelübde ab, ehe ich ihnen von unserem Gespräch erzählte und Ethan das zweite Sandwich reichte. Er musterte dessen zerquetschte Ecken. »Elfmeter wegen unnötiger Grobheit«, murmelte er.
    Ich ignorierte ihn. »Entschuldigt mich bitte kurz«, sagte ich. »Ich muss etwas aus Ethans Zimmer holen.«
    Als ich den Flur entlangging, hörte ich Ethan seufzen. »Wahrscheinlich meine Sachen«, mutmaßte er.
    Ich kehrte mit dem Thomas Brothers Guide for San Bernardino County und einem Satz topographischer Landkarten zurück. Dann trat ich an den Tisch, auf dem die Informationen lagen, die mir Caleb über Masons Fall gegeben hatte.
    »Was machst du denn da?«, fragte Ben. »Willst du nichts essen?«
    Ich bat ihn, mir meinen Teller zu reichen. »Mir ist gerade etwas eingefallen, das mir keine Ruhe lässt. Mir geht immer wieder durch den Kopf, was Elisa über Wohlfühlzonen gesagt hat.« Ben wechselte einen Blick mit Ethan, ehe sich beide wieder über ihre Teller hermachten. Sie sahen zu, wie ich meine Notizen überflog und den Thomas Guide mit seinen genauen Straßenkarten aufschlug.
    »Ich glaube, das Problem ist, dass wir Mason vergessen haben. Oder vielmehr nicht wir, aber ich glaube, die Polizei hat ihn vergessen.«
    »Was meinst du damit?«
    »Zuerst einmal, dass er noch lebt.«
    Ein oder zwei Sekunden lang sahen sie mich an, als hätte ich den Verstand verloren, ehe Ben sagte: »Und wir wissen, dass Cleo, ohne mit der Wimper zu zucken, Leute umbringt.«
    »Genau. Ich glaube, sie hatte den Auftrag, ihn am Leben zu lassen und ihm den Mord an Richard und den vermeintlichen Mord an Jenny anzuhängen. Wenn er erst vor Gericht gestanden hat und die Leute geschluckt haben, dass er der Täter ist, rechnet kein Mensch mehr damit, dass Jenny das Kind ihrer Nachbarn sein könnte.«
    »Und was schließt du daraus?«
    »Soweit ich weiß, wurde Mason Fletcher, ehe Tadeo Garcia ihn gefunden hat, am Abend zuvor zuletzt gesehen. Und zwar beim Verlassen einer Party – der ideale Augenblick für eine Frau, ihn um Hilfe zu bitten oder ihm etwas in den Drink zu schmuggeln.«
    »Er hat nicht getrunken, vergiss das nicht«, sagte Ethan.
    »Okay – dann eben in sein alkoholfreies Getränk oder sein Essen. Vielleicht hat sie ihn auch gebeten, sie zu ihrem Auto zu begleiten, und ihm dann eine Spritze mit Dormicum in den Arm gerammt. Oder mit irgendeinem anderen Mittel, das dem

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