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Blutsverwandte: Thriller (German Edition)

Blutsverwandte: Thriller (German Edition)

Titel: Blutsverwandte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Burke
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hier alle in Gefahr.«
    »Warum fahren wir dann nicht weg?«
    »Das will ich ja, aber wir müssen vorsichtig sein. Wenn wir nicht aufpassen, gibt es womöglich Verletzte. Cleo … Cleo hat besondere Fertigkeiten.«
    »Die vielen Pistolen …«
    »Sie tötet Menschen, Genie. Das ist mein voller Ernst.«
    »Sie ist eine Mörderin? Die vielen Pistolen – Dad – lass uns ins Auto steigen und sofort abhauen!«
    »Sie hat die Autoschlüssel. Außerdem glaube ich, sie hat irgendeine Alarmanlage und weiß Gott was in der Garage aktiviert. Sie hat mich gewarnt, dass es mir nicht gut bekommen würde, wenn ich dort eindringe. Und mit das Erste, was sie gemacht hat, als wir hier angekommen sind, war, mein Handy zu zerstören.«
    Genie runzelte die Stirn.
    »Selbst wenn sie ein bisschen … außer Kontrolle ist, sie mag mich, Genie. Und sie wollte uns helfen. Aber sie ist nicht wie andere Leute. Sie denkt nicht wie andere Leute. Ich will nicht, dass sie dir oder den Jungs etwas antut. Wir müssen fürs Erste dafür sorgen, dass sie ruhig bleibt und sich nicht von uns bedroht fühlt, klar? Früher oder später bekommen wir unsere Chance. Oder sie merkt, dass sie ohne uns besser dran ist, und verschwindet.«
    Genie blickte finster drein. »Dad, sie will bestimmt nicht, dass wir anderen von ihr erzählen. Wenn sie Leute umbringt …«
    »Deshalb müssen wir ja vorsichtig sein, Genie.«
    »Die Pistolen. Und die Sprengfalle …«
    »Du weißt von der Sprengfalle?« Er sah erschrocken drein.
    »Sie ist unter dem Haus.«
    »Es ist … es ist wie eine Bombe, Genie. Cleo kann jederzeit unters Haus kriechen, das Ding wieder anschließen und uns alle drinnen gefangen halten. Wenn jemand durch die Tür kommt, solange der Mechanismus in Betrieb ist, katapultiert es denjenigen – und uns – ins Jenseits.« Er holte abgehackt Luft. »Vom Haus aus kann man den Abhang hinuntersehen, stimmt’s?«
    »Ja.«
    »Sie sieht es, wenn jemand die Straße heraufkommt. Sie hat sogar an der Peripherie Alarmanlagen eingerichtet. Weißt du, was das heißt?«
    »Ich weiß, was Peripherie heißt …«
    »Die Dinger schlagen Alarm, sobald sich jemand dem Haus nähert. Sie machen aber keinen Lärm – es ist eine Reihe von Lampen oben an ihrem Bett und unten an ihrem Schreibtisch. Sie kontrolliert sie ständig. Wenn du nur die Einfahrt entlanggehst, weiß sie es schon.«
    »Mom und Carrie machen sich bestimmt Sorgen um uns. Und sie werden uns suchen.«
    Sie sah seine verzweifelte Miene.
    »Was ist denn? Was ist los?«
    »Mom ist verletzt. Schwer verletzt.«
    Genie versuchte das zu verarbeiten. »Hat Cleo ihr etwas angetan?«
    »Ich weiß es nicht. Ehrlich nicht. Sie sagt nein. Sie sagt, Mom sei die Treppe hinuntergefallen, ehe sie ins Haus kam. Es ist meine Schuld. Es ist meine Schuld …«
    Weil du Mom die Pillen ins Glas getan hast, dachte Genie und sah den Mörser und den Stößel vor sich. Cleo lügt, und du lügst auch. Auf einmal wurde ihr innerlich ganz kalt, und sie wollte von ihm abrücken, doch sie blieb sitzen. »Carrie …«, flüsterte sie.
    »Carrie ist in Sicherheit.«
    Sie sah zu ihm auf.
    Er hielt den Brief in die Höhe. »Du und Carrie – habt ihr an Ms. Kelly geschrieben?«
    »Nein«, antwortete sie.
    »Sag mir, warum Ms. Kelly zu unserem Haus gekommen ist, Genie. Sag mir die Wahrheit. Es ist wirklich wichtig. Das ist mein Ernst.«
    Also sagte sie ihm alles, was sie wusste. Sie ließ den Teil aus, wie sie das mit den Pillen in der Bloody Mary herausgefunden hatte, doch der Gedanke daran verhalf ihr zu einem gewissen Trotz. »Und ich erinnere mich an jemanden namens Mason. Wer ist das?«
    Er wandte den Blick ab. »Dein Bruder. Er ist im Gefängnis.«
    Bruder, ja! Ihr geistiges Bild von ihm wurde schärfer. Dann wurde ihr die Bedeutung der nächsten Worte klar. »Im Gefängnis!«
    »Ja.«
    »Warum?«
    Er zögerte, ehe er antwortete: »Er wurde fälschlicherweise eines Verbrechens beschuldigt.« Er holte tief Luft und fügte hinzu: »Wenn mir irgendetwas zustößt, Genie, dann versuch, Aaron und Troy von hier wegzuschaffen. Wenn du jemanden triffst, der dir helfen will, bitte ihn, die Polizei zu rufen. Wenn derjenige sich weigert, die Polizei zu verständigen, halt dich von ihm fern. Ein anständiger Mensch ruft die Polizei, wenn du ihn darum bittest, okay?«
    Sie nickte.
    »Bitte die Polizei, dich zu Großvater zu bringen, und sag ihm, er muss dich zu deiner Tante Elisa bringen – und zwar nur zu ihr.«
    »Wer ist das?«
    »Das ist … sie

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