Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker
Bogenschützen gerichtet und verschafften ihnen wertvolle Augenblicke, in denen die kleine Kampfgruppe sich tiefer in die Goblins fraß.
»Wir müssen zum Tor!«, brüllte Gordan über den Kampfeslärm hinweg. Das Ende seines langen Zauberstabes brannte lichterloh und er nutzte die Waffe geschickt wie einen Kampfstab, steckte Goblinkleidung mit leichten Stößen in Brand oder brach den Gegnern mit harten Schwüngen die Knochen.
Throndimar führte sein Schwert in weit ausladenden Schwüngen, um so eine Gasse für ihren Vormarsch zu schaffen. Aus dem Augenwinkel sah er, dass die Goblins auf dem Wehrgang wieder feuerbereit waren. »Schützen!«, sandte er eine Warnung aus und verdoppelte seine Anstrengungen.
Gordan hatte die Goblins ebenfalls entdeckt und reckte ihnen seinen Zauberstab entgegen. Die Flamme flackerte hell auf und verschoss einen kleinen Feuerball, der die Goblins auf der Wehrmauer in Brand steckte und aufgeregt durcheinanderhüpfen ließ.
Nutzlose Maden
, dachte Throndimar über die Goblins.
Hirnloses Waffenfutter, das uns müde machen soll. Der richtige Kampf erwartet uns im Inneren.
Er gelangte zur Vorderseite der Festung und fand das Tor wie erwartet verschlossen vor.
»Dafür werden wir ewig brauchen«, stellte Gulmar nach einem prüfenden Blick fest.
»Und noch länger«, feixte Gordan. »Hier fällt es Karandras noch leichter, uns einzukesseln.«
»Und warum bist du dann so ausgelassen, alter Zauberer?«, fragte Gulmar verdutzt.
Gordan deutete mit einem Lächeln auf Throndimar, der vor der Mitte des Tores stand und die Hände dagegenstemmte.
»Das wird er nicht schaffen«, sagte Gulmar mit zweifelndem Blick.
Throndimar war tief in seine eigenen Gedanken versunken. Vor seinem inneren Auge formten sich Bilder aus seiner Vergangenheit. Die sterbende Nemena, die er nicht mehr rechtzeitig hatte erreichen können. Unlar, wie er von einem Troll zerrissen wurde, und Jhenrid, die leblos in Faerons Armen lag.
»Ihr Götter, wieso lasst ihr mich immer scheitern?«, flüsterte er gegen das dicke Holz. »Was muss ich tun, um mich vor euch als würdig zu erweisen?« Er ballte die rechte Hand zur Faust und schlug leicht gegen das Tor. »Lasst mich eure Rache sein. Lasst mich euer Schwert sein! Lasst mich euren Zorn über eure Feinde bringen!«, schrie er am Ende heraus und hämmerte mit der Faust gegen das Holz.
Gulmar und die Zwerge traten unwillkürlich einen Schritt zurück, als der Krieger immer lauter zu brüllen begann.
»Hört ihr mich, ihr Götter? Hört ihr mich in eurer Himmlischen Festung, in der ihr euch verkriecht? Ich stehe hier! Ich stehe hier und blicke eurem Feind ins Gesicht! Also helft mir!«
Er schlug noch ein letztes Mal mit der Faust gegen das Tor, dann legte sich eine gespenstische Stille über das Hochplateau. Selbst die Goblins schreckten vor erneuten Angriffen zurück, als die graue Wolkendecke aufriss und einem zaghaften Sonnenstrahl wich, der direkt auf Throndimar herabfiel.
Als hätten die Götter ihn erhört und würden ihn nun in ihre Macht hüllen, umspielte der Schimmer Throndimars Körper. Das Licht schien fast greifbar, wie feinste Seide, die sich an jede Kontur des Körpers schmiegte.
»Woher wusstest du?«, fragte Gulmar verblüfft.
Gordan lächelte ergriffen. »Ich habe Rhelons Geschichten gelauscht.«
Throndimar fühlte neue Kraft durch seine Adern pulsieren. Doch sie fühlte sich fremd an, auf gewisse Weise alt und urtümlich. Er wusste, sie gehörte nicht ihm, dennoch hatte er das Gefühl, seine Muskeln drohten zu zerreißen, wenn er die Kraft nicht nutzen würde. Er drückte die Handflächen flach gegen das Tor und spannte die Muskeln an. Das goldene Licht strömte von seinen Armen in das dicke Holz des Tores, doch weiter geschah nichts.
»Nemena!«, brüllte Throndimar wütend und warf sich gegen das Tor.
Gulmar schüttelte fassungslos den Kopf, als das Holz hörbar zu bersten begann.
Aus dem Inneren der Festung ertönte ein protestierender Aufschrei, da der Querbalken vor dem Tor brach und die beiden Flügel aufsprangen und den Weg in die Festung freigaben.
»Folgt mir!«, rief Throndimar seinen Gefährten zu und rannte los. Und wurde zurückgeschleudert.
Ein roter Feuerball prallte gegen den Krieger, riss ihn mit sich und warf ihn zwanzig Schritte nach hinten. Throndimar landete in einer Schneewehe und das weiße Pulver verdampfte direkt unter lautem Zischen.
Balburan, Gulmar und die Zwerge hielten den Atem an, als Throndimar sich nicht gleich
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