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Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Titel: Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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blickte auf eine heiße Sanddüne. Balburan schien ähnlich verunsichert und machte einen halben Schritt zurück, doch Throndimar erinnerte sich an Gordans Ermahnung und hielt den Fürsten mit eisernem Griff fest.
    Kurz darauf verschwammen seine Konturen zur Unkenntlichkeit. Zwar fürchtete Throndimar die Auswirkungen der Magie, doch er vertraute Gordans Fähigkeiten. Schließlich war von ihnen nicht mehr übrig als ein blauer Dunst, den der Wind rasch zerstreute.
    *
    Gulmar hob misstrauisch eine Augenbraue, als sich plötzlich in der Mitte des Thronsaals, direkt neben ihm, ein bläulicher Nebel bildete, der nach wenigen Augenblicken die Konturen dreier Männer annahm.
    Der Zwergenkönig wollte schon seine Wachen rufen, doch etwas hinderte ihn daran. Er blickte an sich herab und bemerkte, dass das Schutzamulett, das Gordan ihm gegeben hatte, ebenfalls blau leuchtete.
    »Alter Zausel«, schnaubte er, als er schließlich die immer deutlicher werdenden Gesichtszüge des Magiers erkannte. Schließlich manifestierte Gordan sich völlig und neben ihm zwei Männer, die Gulmar noch nicht kannte.
    »König Gulmar«, eröffnete Gordan feierlich. »Ich präsentiere Euch Fürst Balburan Totenfels und Throndimar, den Beschützer des Nordens.«
    Gulmar musterte den Mann mit abschätzigem Blick. »Dieser Jüngling hat die Stämme des Nordens vereint?«
    »Ganz recht, Hoheit, das hat er!«, sagte Gordan laut. »Doch wir sind nicht hier, um Höflichkeiten auszutauschen. Ist der Durchbruch vorbereitet?«
    »Welcher Durchbruch?«, fragte Throndimar neugierig.
    »Natürlich ist er das!«, warf sich Gulmar in die Brust und deutete auf einen Durchgang an der hinteren Wand seines Thronsaales. »Kommt.«
    »Ihr solltet erst Eure Krieger zusammenrufen«, gab Gordan zu bedenken.
    Gulmar grinste verschlagen. »Die sind längst unterwegs.« Die Miene des Zwergs verfinsterte sich. »Wart Ihr am Pass erfolgreich?«
    »Furran hält ihn mit den verbliebenen Verteidigern«, berichtete Gordan, »doch uns wurde der Rückweg abgeschnitten. Deshalb musste Furran den Tunnel zum Einsturz bringen.«
    Gulmar nickte. »Wenn er es für nötig hielt, dann war es das Beste für uns alle.«
    Throndimar verschlug es den Atem, als er den kleinen Durchgang passierte und mit einem Mal in einer gewaltigen natürlichen Höhle stand. Warmer Wind zog heulend nach oben und es schien, in der Tiefe würde ein rotes Licht ganz schwach leuchten. Zu seiner Linken lagen einige Fackeln neben einem kleinen Feuerbecken. Er nahm sich einen der mit ölgetränkten Leinen umwickelten Holzstäbe und entzündete ihn an den unruhigen Flammen.
    »Die Niederhöllen!«, hauchte Balburan, als er nach unten blickte, und insgeheim musste Throndimar ihm zustimmen.
    Vor ihm erstreckte sich ein schmaler Sims, der anscheinend auch natürlichen Ursprungs war. An den Sims schloss sich ein steinerner Bogen an, der sich zur gegenüberliegenden Höhlenwand spannte. Throndimar staunte mit offenem Mund, dass die natürliche Brücke die Zeit überdauert hatte. Am meisten faszinierten ihn jedoch die Holztreppchen und Holzbrücken, die sich kreuz und quer durch die Höhle zogen und so einen Aufstieg des Berges von innen heraus ermöglichten.
    »Dort oben liegt Karandras’ Festung«, sagte Gordan, der Throndimars Blick bemerkt hatte.
    »Wie konntet Ihr frei schwebende Brücken und Treppen errichten?«, fragte der Krieger atemlos.
    »Magie«, sagte Gordan lächelnd. »Wenn Karandras eine Festung mithilfe des Göttervaters erbauen kann, dann können die Elementare mir auch helfen sie zu stürmen«, erklärte er mit einem schelmischen Augenzwinkern.
    »Ihr habt das alles erschaffen?«, flüsterte Balburan ehrfurchtsvoll.
    »Das habe ich doch gerade erklärt, Fürst Totenfels!«, lachte Gordan.
    »Barsjk erzählte mir, dass Ihr dem Gebrauch von Magie sehr kritisch gegenübersteht.«
    »Das tue ich auch«, lenkte Gordan ein. »Doch hier gab es keinen anderen Weg. Die Festung muss rasch gestürmt werden, ehe der Sohn der Dunkelheit sich noch weiter verschanzen kann. Aber die Brücken sind nicht von Dauer. Schon bald werden sie einstürzen.«
    Balburan riss die Augen auf und betrachtete jeden Balken und jede Stufe von da an sehr genau, bevor er einen Fuß darauf setzte.
    »Hundert Krieger stehen oben bereit«, durchbrach Gulmar die aufkommende Stille. »Sobald der Durchbruch geglückt ist, werden sie das Hochplateau stürmen.«
    »Sie werden viele Verluste hinnehmen müssen«, sagte der Magier.
    Gulmar nickte

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