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Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Titel: Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Tür hinaus.
    Baldrokk runzelte kurz die Stirn.
Trolle? So weit im Westen?
, fragte er sich. Er wischte die Gedanken mit einem schnaubenden Kopfschütteln beiseite und beeilte sich zur Wehrmauer zu gelangen.
    Dulbar war eine kleine Zwergensiedlung. Ein Versuch einiger Pioniere, die Enge der Berge zu verlassen und die weitläufigen Steppen für Grimmons Kinder zu erobern.
    Die für zwergische Maße erbauten und kegelförmig mit Grassoden gedeckten runden Steinhäuser flogen an ihm vorbei. Auf der Treppe zum Wehrgang immer zwei Stufen gleichzeitig nehmend kam er schließlich neben Furran zum Stehen. Der Schildwächter hatte seinen Visierhelm aufgesetzt, einen stilisierten Drachenkopf mit aufgerissenem Maul, was ihn als einen der besten Kämpfer in Gulmars Heer auszeichnete.
    Jeder Zwerg war im Umgang mit der Kriegsaxt vertraut, doch nur die Schildwachen bildeten eine ständig unter Waffen gehaltene Kampftruppe. Und die Drachenhelme wurden den Anführern kleinerer Gruppen anvertraut. Baldrokk kannte Furran schon viele Jahre und neben keinem anderen Zwerg hätte er lieber gestanden.
    »Wissen wir schon, wie viele es sind?«, fragte der Prinz den Schildwächter.
    »Mindestens ein Dutzend«, antwortete Furran leise, doch der Helm verstärkte seine Stimme und verlieh ihr zusätzlich ein metallisches Echo, was den Krieger beinah selbst wie eine Bestie wirken ließ.
    »So viele?«, fragte Baldrokk ungläubig. Bis zu diesem Moment war er davon ausgegangen, dass es sich bei den Angreifern um einen verirrten Jagdtrupp handeln würde. Aber ein Dutzend Trolle waren ein ernst zu nehmender Gegner.
    »Die Jungs haben schon Feuerbecken bereitgestellt«, sagte Furran grimmig. »Wir fackeln sie ab, noch ehe sie die Mauer erreichen.«
    Baldrokk bleckte die Zähne in einem bösartigen Grinsen. Trolle mochten Furcht einflößende Gegner sein, deren Sinne durch das Leben im Sumpf um ein Vielfaches geschärft waren, doch das Leben im Sumpf brachte auch einen entscheidenden Nachteil mit sich.
    Trollen haftete ein durchdringender Schwefelgestank an, der tatsächlich von den zahlreichen Gasblasen herrührte. Trolle atmeten den Schwefel mit ein, der sich daraufhin in ihrem Körper ablagerte, bevor sie ihn beim Atmen und anderen Ausdünstungen als Gas wieder absonderten.
    Als leicht entzündliches Gas.
    Schon flogen die ersten brennenden Bolzen in Richtung der Angreifer. Einer der Trolle wurde am linken Unterschenkel getroffen und ging wenige Augenblicke später in Flammen auf.
    Baldrokk zählte die heranstürmenden Trolle und kam auf nicht weniger als fünfzehn. Vierzehn, wenn man den in Flammen Stehenden nicht beachtete.
    Entgegen ihrer enormen Größe und den eher schlaksig wirkenden Gliedmaßen waren Trolle ungemein schnell in ihren Reaktionen. Baldrokk beobachtete mit offenem Staunen, wie ein besonders riesiger Troll geschickt drei Bolzen auswich und einen vierten kurz vor seinem Gesicht abfing. Ein anderer preschte ungebremst voran und schlug die Brandgeschosse einfach mit seinen Pranken beiseite.
    Baldrokk verzog die Miene zu einer Grimasse. »Da werden zu viele durchkommen«, teilte er Furran seine Gedanken mit.
    Der Schildwächter nickte. »Jungs, macht euch bereit!«, brüllte er kurz darauf den übrigen Schildwachen zu.
    Die kampferfahrenen Zwerge reagierten so, wie Baldrokk es erwartete – sie stimmten einen lauten Schlachtengesang an, der durch ihre Helme zu einem einzigen Donnergrollen verschmolz. Die Krieger hoben ihre Turmschilde schützend vor den Körper und ihre Äxte schlagbereit in die Höhe.
    Die Wehrmauer Dulbars war für menschliche Angreifer noch ausreichend, gegen die Trolle jedoch nicht annähernd hoch genug. Ein Sprung und die Monster erreichten bereits die obere Mauerkante.
    Furran und seine Jungs hackten dem ersten Troll einfach die Hände ab und das Monster fiel schreiend nach hinten. Dickes Blut sickerte zähflüssig aus seinen Armstümpfen und begann die Wunde bereits wieder zu verkleben. Nicht viel Zeit würde vergehen und die Hände wären nachgewachsen, wusste Baldrokk.
    Überall auf der kleinen Wehrmauer waren mittlerweile Kämpfe entbrannt. Die Zwerge hackten die Trolle in Stücke, stießen die blutigen Überreste von der Mauer oder setzten sie vereinzelt in Brand.
    Einem besonders großen Troll gelang es, allem Widerstand zum Trotz, sich auf den Wehrgang zu schwingen. Seine messerscharfen Krallen fuhren zwei Zwergen – Minenarbeitern, die nur selten eine Axt zum Kampf erhoben – quer über das Gesicht und

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