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Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Titel: Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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zustimmen.«
    Gordan seufzte. »Du hast es noch immer nicht begriffen, Barsjk! Ihr werdet zu keiner Einigung kommen! Manchmal muss man die anderen zu ihrem Glück zwingen.«
    »Ich soll mit Gewalt die Macht ergreifen?«, fragte der Berenthi überrascht, hatte er Gordan bisher doch als besonnenen Mann des Friedens erlebt. Noch mehr überraschten ihn die nächsten Worte des alten Mannes.
    »Wenn es nötig ist, ja. Ein Krieg der Menschen gegen die übrigen Völker muss um jeden Preis vermieden werden, verstehst du? Um jeden Preis!«
    »Das ist Wahnsinn«, hauchte Barsjk. Er stand auf und wollte davongehen, drehte sich mehrmals im Kreis und suchte nach einer geeigneten Richtung.
    »Im Gegenteil«, beharrte Gordan. »Es ist der einzig vernünftige Schluss.«
    Barsjk versuchte den Magier zu ignorieren und starrte stattdessen Faeron an. »Bring mich weg von hier!«, forderte er den Elfen auf.
    Faeron tauschte einen sorgenvollen Blick mit Gordan. »Du kannst nicht gehen. Nicht vor morgen früh.«
    Barsjks Kiefer mahlten hörbar aufeinander und seine Hände wanderten zu den Griffen seiner beiden Spalthämmer. »Lass mich gehen«, sagte er völlig ruhig, was ihn umso gefährlicher erscheinen ließ.
    Faeron hob beschwichtigend die Hände. »Ich halte dich hier nicht fest. Aber du solltest mir vertrauen und den Wald nicht bei Nacht durchqueren.«
    Barsjk ließ die Hände sinken und entspannte sich ein wenig. »Also schön«, sagte er seufzend. »Aber geht mir aus den Augen!«
    Später in jener Nacht hielt sich Barsjk allein in einer kleinen Hütte auf, die wie der Rest der elfischen Bauwerke direkt aus dem Boden gewachsen zu sein schien. Der Hüne saß auf einem Baumstumpf, der als Hocker fungierte, und starrte durch ein Fensterloch nach draußen in den dunklen Wald hinein. Von Zeit zu Zeit glaubte er ein schwaches Licht zu sehen, doch einen Lidschlag später war es verschwunden.
    Gordans Worte gingen ihm nicht mehr aus dem Kopf. »König«, warf er tonlos in die Stille der Hütte.
    Barsjk erhob sich von dem Baumstumpf und ließ sich schwer auf das Bett fallen. Die Schlaflage bestand aus fein miteinander verwobenen Farnen und weichen Blättern. Barsjk sank ein wenig darin ein und augenblicklich umfing ihn ein wohliges Gefühl, ließ ihn schläfrig werden.
    »König«, wiederholteergähnend. »Ausgemachter Schwachsinn.«
    »Wäre es denn wirklich so unvorstellbar?«, erklang plötzlich Faerons Stimme leise vom Eingang her.
    Barsjk drehte sich grummelnd zur Seite und wandte dem Elfen seinen breiten Rücken zu. »Lass mich allein.«
    »Ich verstehe dich nicht, Mensch«, gestand Faeron. »Gordan unterstützt dich und der Rat hält dich für würdig. Du könntest ein großer König werden und das Leben aller zum Guten beeinflussen. Und stattdessen liegst du hier und schmollst.«
    Barsjk drehte sich langsam herum. »Ihr habt mich benutzt«, warf er dem Elfen vor. »Ihr hattet euren schönen kleinen Plan, und ich bin nur eine Figur in eurem Spiel.«
    »Das ist aber kein Spiel«, widersprach Faeron. »Ihr Menschen braucht eine neue Einheit.«
    Barsjk schüttelte den Kopf. »Nicht so. Nicht, indem ich sie mit der Waffe in der Hand zur Treue zwinge.«
    »Manchmal ist aber genau das nötig!«, warf Faeron lauter ein. Er besann sich sogleich wieder und lächelte Barsjk entschuldigend an. »Sie wissen nicht, was das Beste für ihr Volk ist.«
    »Ach, aber du und Gordan wisst es?«, spottete der Berenthi.
    »Manchmal haben außen stehende, neutrale Beobachter tatsächlich einen besseren Blick auf die Wahrheit.«
    »Ich glaube, Gordan und du schafft euch eure eigene Wahrheit«, sagte Barsjk stirnrunzelnd.
    »Werde nicht ungerecht!« Faeron kam einen Schritt näher. »Gordan und vor allem der Rat geben dir eine einzigartige Möglichkeit. Du solltest sie nicht leichtfertig ausschlagen.«
    Dem stolzen Berenthi entfuhr ein lautes Seufzen.
    »Kanduras braucht einen neuen Menschenkönig«, sagte der Elf sanft. »Barbaren, Orks, Goblins – die kommende Zeit wird eine harte Prüfung. Und ohne Einigkeit wird dein Volk möglicherweise untergehen.«
    »Möglicherweise«, wiederholte Barsjk. »Die Zukunft ist nicht in Stein gemeißelt, Elf.«
    »Sie steht aber unter dunklen Vorzeichen«, gab Faeron zu bedenken. »Vorzeichen, die du ins Gegenteil verkehren könntest.«
    »Vielleicht habt ihr beide sogar recht«, gestand der Berenthi plötzlich. »Vielleicht sollte sich ein Mann erheben und die Menschen des Nordens hinter sich vereinen … Aber ich lasse

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