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Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker

Titel: Bluttrinker - Bellem, S: Bluttrinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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müssen diesen Ort nun wieder verlassen.«
    »Aber … wie ist das möglich?«
    »Beeile dich, Barsjk von den Berenthi!«, sagte Faeron laut und betrat bereits wieder das ringförmige Gebäude.
    »Alles wird gut«, sagte Gordan mit einem Lächeln und folgte dem Elfen.
    Barsjk hatte so viele Fragen; wollte den Magier und seinen elfischen Begleiter zur Rede stellen; wollte sie zwingen ihm endlich die ganze Wahrheit zu erzählen. Aber sie waren bereits verschwunden und mit einem Mal machte der schwebende Elf ihm große Angst. So warm und gütig die Aura des Wesens zuvor noch erstrahlte, plötzlich spürte Barsjk eine bedrohliche Seite daran und beeilte sich die anderen noch einzuholen.
    »Ich verlange endlich ein paar Antworten!«, platzte es aus ihm heraus, als sie die seltsame Lichtung hinter sich gelassen hatten. Faeron führte sie wieder an. Barsjk erinnerte sich nicht genau an ihren bisherigen Weg, doch er war sich sicher, dass der Elf jetzt eine andere Richtung einschlug.
    Vor einer kleinen Hütte blieben sie stehen.
    »Also?«, fragte Barsjk mit aufforderndem Blick in die Runde. »Was ist da gerade passiert?«
    »Der Rat hat dich geprüft«, antwortete Gordan knapp.
    »Geprüft? Weshalb?«
    »Ob du ein würdiger König bist«, fuhr Gordan fort. »Die Elfen werden ihr Bündnis, das zwischen den Zwillingsgöttern Alghor und Alirion existierte, nur mit einem starken Menschenkönig fortführen.«
    Barsjk runzelte verwirrt die Stirn. »Ich bin kein König.«
    »Aber der Rat hat dich als würdig erachtet, Barsjk von den Berenthi«, schloss Gordan freundlich.
    Barsjk hob die Hände und zog eine Grimasse. »Und das soll mich nun zum König machen?«
    »Nein, aber es wird deinen Worten mehr Gewicht verleihen.«
    »Hör auf, in Rätseln zu sprechen!«, schrie Barsjk wütend und glaubte im nächsten Moment an mehreren Stellen im Dickicht des Waldes eine Bewegung auszumachen.
    Gordan nickte beschwichtigend. »Du hast recht, wir schulden dir die Wahrheit.«
    Faeron legte Barsjk beruhigend die Hand auf die Schulter. »Vor langer Zeit kämpften die Götter gemeinsam gegen Aurelion, den Göttervater.«
    »Gemeinsam mit den Völkern, die sie zu ihren Kindern ernannt hatten«, fügte Gordan hinzu. »Und es war das Opfer Alirions, das es Alghor ermöglichte, den Göttervater in die Niederhöllen zu verbannen.«
    Der Magier machte eine lange, von einem tiefen Seufzen begleitete Pause. »So viel Wissen ging verloren. So viele Allianzen sind zerbrochen … Weißt du, Barsjk, jene Tage waren eine Zeit des Friedens. Menschen, Zwerge, Elfen, Barbaren – sogar Orks –, sie alle lebten friedlich nebeneinander. Vielleicht weil Aurelion sie alle gleichermaßen bedrohte, aber es herrschte Frieden auf Kanduras.«
    »Aber was hat das mit mir zu tun?«, unterbrach der Berenthi barsch.
    Gordan wollte bereits etwas erwidern, doch Faeron kam ihm zuvor. »Damals war es einfach für die Sterblichen. Sie folgten ihrem Gott und die Götter unterstützten einander. Doch die Götter haben sich vor langer Zeit in die Himmlische Festung zurückgezogen.«
    »Und seitdem sind es vor allem die Menschen, die durch die Geschichte taumeln«, fügte Gordan hinzu. »Anstelle besonnen die Herrschaft Alghors fortzuführen, hat man sich in Eitelkeiten verstrickt und alte Bündnisse vergessen oder gar gebrochen.«
    »Wie das mit den Orks?«, erinnerte Barsjk sich an die Worte Gordans, was der Magier mit einem anerkennenden Nicken quittierte.
    »Und mein Volk will das Bündnis nicht eher erneuern, bis ein starker und vertrauenswürdiger König gefunden wurde«, sagte Faeron.
    »Und deshalb bist du hier, Barsjk von den Berenthi«, schloss Gordan. »Ich sehe die nötige Stärke in dir und ein großes Maß an Weisheit und Weitsicht. Du könntest den Norden unter deinem Befehl vereinen und die Bündnisse neu schmieden. Vielleicht könnten wir so wieder zu einer Zeit des Friedens gelangen.«
    Barsjk spürte, dass seine Knie weich wurden und seine Beine zu zittern begannen. Unweigerlich stolperte er einige Schritte zurück, ehe er mit dem Rücken gegen einen Baum stieß und langsam an dessen Stamm hinabrutschte, bis er zwischen zwei Wurzelsträngen saß. »König?«, hauchte der Hüne.
    »Nun«, lächelte Gordan, »es wäre etwas mehr als das, wofür du momentan auf den Versammlungen mit Balburan und Iphelia kämpfst … Aber … wäre es denn so falsch?«
    Barsjk schüttelte stirnrunzelnd den Kopf. »Die anderen Stammesführer werden einem solchen Vorschlag niemals

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