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Blutwelt

Blutwelt

Titel: Blutwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte. Es lag wohl daran, dass ihm seine verstorbene Frau wieder in den Sinn gekommen war. Er hätte viel dafür gegeben, Marie wieder bei sich zu wissen, doch das war leider unmöglich.
    Er saß noch immer auf seinem Bett und war in Gedanken versunken. Bis er wieder aufschreckte, denn das Geräusch hatte sich wiederholt.
    Erst jetzt wurde ihm richtig klar, dass er sich nicht geirrt hatte. Für ihn stand fest, dass es jemanden gab, der um sein Haus herumschlich und der ihm bestimmt nicht zum Geburtstag gratulieren wollte.
    Es gab keine elektrische Alarmanlage, aber Marek hatte vorgesorgt. In der unmittelbaren Nähe des Hauses waren dünne Fäden gespannt worden. Man sah sie kaum im Hellen und erst recht nicht im Dunkeln. Wenn jemand gegen sie stieß, waren sie so gut wie nicht zu spüren, doch ihre Vibrationen griffen über auf die leeren Konservendosen, mit denen die Drähte verbunden waren. Durch die Bewegungen prallten sie gegeneinander und begannen zu scheppern.
    Genau dieses Geräusch hatte Marek zwei Mal alarmiert.
    Er glaubte nicht, dass es ein Tier gewesen war. Die hier lebenden Vierbeiner waren zumeist zu klein und liefen unter den Drähten her. Das musste schon ein größeres Wesen gewesen sein, und der misstrauische Pfähler rechnete damit, es mit einem Menschen zu tun zu haben.
    Das ließ sein Misstrauen natürlich noch mehr ansteigen. Wer trieb sich um diese Zeit an seinem Haus herum? Bestimmt keiner, der ihn normal besuchen wollte.
    Und Feinde hatte er genug. Weniger unter den Menschen, als unter den Blutsaugern und denen, die mit ihnen in Verbindung standen, was durchaus auch Menschen sein konnten. Obwohl die Zeiten der Diktatur schon lange zurücklagen und Marek sie auch nicht mehr herbeisehnte, war der große Aufschwung für die Masse der rumänischen Bevölkerung ausgeblieben. Zu viele waren arm, und nur einige wenige hatten es geschafft, reich zu werden. Sie unterdrückten dann die ärmere Bevölkerung, so-dass es manchmal kaum einen Unterschied zu den alten Zeiten gab.
    Marek hatte bisher im Dunkeln gesessen, und das behielt er auch bei. Wer immer um sein Haus herumschlich, er wollte den anderen in dem Glauben lassen, nichts gehört zu haben.
    In seinem eigenen Haus kannte er sich perfekt aus. Er brauchte kein Licht, um sich anzuziehen. Die Kleidung lag da, wo sie immer lag, und auch die wichtigste Waffe, der Pfahl, befand sich immer in griffbereiter Nähe.
    Ebenso wie sein Vampirpendel mit dem in den Stein eingravierten Gesicht der alten Zigeunerin Zunita. Wenn die Blutsauger in der Nähe waren, dann schlug das Pendel aus, aber auch die Augen in dem fratzenhaften Gesicht glühten.
    Pflock und Pendel lagen in der Nahe auf einer kleinen Kommode. Marek warf einen ersten Blick dorthin. Er sah das Glühen in den Augen nicht, und seine starke Spannung verlor sich etwas. Er atmete aus und schlich auf Zehenspitzen zum Fenster.
    Wie alle Fenster in dem kleinen und immer geduckt wirkenden Haus war auch dieses recht klein. Ein Quadrat, vor dem ein dunkler Vorhang hing, den Marek mit zwei Fingern zur Seite schob, damit er sich eine Lücke schaffte.
    Er spähte hinaus und sah so gut wie nichts. Die Dunkelheit hatte alles gefressen. Selbst die Gewächse waren verschwunden. Es gab einfach kein Licht, und vom Himmel sickerte ebenfalls nichts auf die Erde herab, weil die Gestirne hinter einer fast geschlossenen Wolkendecke verschwunden waren.
    Ideale Bedingungen für einen Dieb, sich an einen bestimmten Ort heranzuschleichen. Allerdings glaubte Frantisek daran nicht. Diebe fanden bei ihm nicht viel, obwohl es auch welche gab, für die ein Fernseher und ein Handy schon etwas Tolles waren. Marek wusste auch, dass hin und wieder Banden aus der Großstadt die Gegend unsicher machten und oft gnadenlos vorgingen. Da hatte es sogar schon Tote gegeben.
    Nachdem er eine Weile durch das Fenster geschaut hatte und nichts passiert war, zog er sich wieder zurück. Er war nicht beruhigt und blieb weiterhin gespannt, aber seine Bewegungen waren trotzdem ruhig, als er die Kleidung überstreifte.
    Dabei lauschte er immer wieder. Er wartete auf das erneute Scheppern, das jedoch nicht erfolgte. Ihn allerdings beruhigte es nicht unbedingt, und so blieb die Spannung bestehen.
    Es war an den Tagen noch recht warm gewesen, auch wenn die ganz große Hitze verschwunden war, aber in den Nächten wurde es schon empfindlich kühl, und danach richtete sich der Pfähler. Seine Jacke hing im Flur.
    Das Pendel hatte er umgehängt. Der alte

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