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Blutwelt

Blutwelt

Titel: Blutwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kreis traf ein Ziel. Es war ein Baumstamm, und direkt daneben hielt sich die Person auf, die er gehört hatte.
    Ja, es war eine Frau!
    Und sie hatte Angst. Eine Tatsache, die Frantisek Marek aufatmen ließ, wobei er seine Vorsicht allerdings nicht vergaß. Aus Zufall hatte die Person den Weg bestimmt nicht zu ihm gefunden, und er war mehr als gespannt darauf, was sie von ihm wollte…
    ***
    Die Frau bewegte sich nicht. Durch Zufall war sie das perfekte Ziel geworden, denn der Lichtkreis hatte ihr Gesicht erfasst, und Marek dachte gar nicht daran, die Hand mit der Lampe zu senken. Durch sein Licht wollte er die Frau aus dem Konzept bringen.
    Sie hielt die Augen geschlossen, weil sie geblendet worden war. Frantisek begrüßte dies, denn ein Vampir hätte wohl so nicht reagiert. Er wäre starr geblieben, aber er hätte zugleich auch das Blut des Menschen gerochen und sich entsprechend benommen.
    Marek tat zunächst nichts. Er wartete darauf, dass sich die unbekannte Frau bewegte und auf ihn zuging oder es mit einer Flucht versuchte, doch das geschah nichts. Sie blieb stehen, als wäre sie vom Blitz getroffen worden.
    Frantisek wartete die folgenden Sekunden ab. Er schaute sie sich genau an und merkte dabei, dass er sich immer mehr entspannte. Die erste Gefahr war vorbei, aber davon ließ er sich nicht täuschen. Es konnte ebenso gut eine Falle sein.
    Marek kannte seine »Freunde«. Sie arbeiteten mit allen Tricks, um an ihn heranzukommen.
    Die Frau war noch nicht alt, auch wenn Marek nicht viel von ihrem Gesicht erkannte, denn sie hatte ein Tuch um den Kopf geschlungen, dessen breite Ränder auch vorn in ihr Gesicht hineinfielen. Es war nur zu sehen, dass sie unter dem langen Stoffmantel zitterte und sich dieses Zittern auch auf das Gesicht übertrug.
    Marek sprach sie an. »Du wolltest zu mir?«
    »Ja.«
    Der Pfähler wunderte sich über die prompte Antwort, die gar nicht mal so ängstlich geklungen hatte.
    »Wer bist du?«
    »Gundula.«
    Mehr als ihren Vornamen sagte sie nicht. Marek reichte das zunächst, und er stellte seine nächste Frage. »Warum hast du mich besuchen wollen?«
    »Du bist der Pfähler.«
    »Kann sein.«
    »Dann will ich mit dir reden.« Bisher hatte sie geflüstert, doch die letzte Antwort hatte sie mit lauterer Stimme gegeben, weil das Problem einfach rausgemusst hatte.
    »Ich höre!«
    Die Frau mit dem Kopftuch schaute sich um. »Bitte«, flüsterte sie dann, »Nicht hier. Nicht hier draußen. Ich habe Angst. Können wir nicht reingehen?«
    Der Pfähler ließ sich mit einer Antwort Zeit. Er überlegte und versuchte dabei, seine Gedanken zu kanalisieren. Er fragte sich, warum sich die Person angeschlichen hatte, wenn sie nur mit ihm sprechen wollte, und das zu dieser Zeit. Das sprach gegen sie.
    Auf der anderen Seite stand auch für ihn fest, dass sie keine Blutsaugerin war. Er und Gundula standen nahe genug beisammen, und sein Vampirpendel hätte ausschlagen müssen. Es war nicht geschehen, und Marek ging davon aus, dass er es nicht mit einer Blutsaugerin zu tun hatte, sondern mit einer Person, die schon unter ihrer Angst litt. Sie benahm sich auch weiterhin so, denn sie schaute sich immer wieder um, so gut es ihr möglich war.
    Dabei stand sie im Lichtkreis wie eine Gefangene, und Marek leuchtete auch ihren Körper ab, weil er nach einer Waffe suchte, die sie gut in einer ihrer Hände halten konnte, aber da war auch nichts zu sehen, denn die Arme lagen am Körper und waren leicht angewinkelt. Natürlich hätte sie eine Waffe unter dem Mantel verstecken können, und genau das wollte der Pfähler noch herausfinden.
    »Gut, wir werden ins Haus gehen. Aber nach meinen Bedingungen, verstanden?«
    »Ja, ja«, erwiderte sie hastig.
    »Spreiz die Arme vom Körper!«
    Gundula gehorchte.
    »Und jetzt komm her.«
    In der nächsten Minute tat sie das, was Frantisek wollte. Sie ging vor bis zur Hausmauer und musste sich dann gegen sie fallen lassen, so dass Marek sie abtasten konnte.
    Unter dem Mantel trug sie einen dünnen Pullover, eine Hose, aber es war keine Waffe dort zu finden, die ihm hätte gefährlich werden können. Nicht mal ein Taschenmesser hatte sie dabei.
    »Zufrieden?«
    »Ja, vorerst.«
    »Können wir jetzt ins Haus?«
    »Geh vor.«
    Gundula bewegte sich auf die Tür zu. Beide hielten sich dicht an der Hauswand, und Marek leuchtete einige Male in die Richtung, aus der die Frau gekommen war. Aber dort bewegte sich nichts. Sie war allein gekommen. Einen Begleiter oder Helfer konnte er nicht

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