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Blutwelt

Blutwelt

Titel: Blutwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rumänien schon kühl sein.
    Im September lief der Sommer aus. Da waren die Tage oft noch warm, aber die Nächte weniger, und deshalb entschloss ich mich, einen Pullover einzupacken, und legte auch noch einen zweiten hinzu. Ersatzhosen, auch zwei, dann die Unterwäsche und was man noch alles so braucht für einen Kurztrip in die Karpaten, den ich allerdings nicht allein unternehmen wollte, denn mein Freund Bill Conolly flog ebenfalls mit, das war er einem alten Freund schuldig, der uns zu seinem Geburtstag eingeladen hatte.
    Auch Suko hätte mitfliegen sollen, Sheila und Shao ebenfalls, aber die Frauen hatten auf den Trip verzichtet. Suko wäre gern mitgeflogen, wenn er nicht zu einer Beerdigung gemusst hätte, denn einer seiner »Vettern« war gestorben.
    Suko war nicht direkt mit ihm verwandt, doch man kannte sich, und man schätzte sich auch, und so gab es zwischen den Chinesen in London ein Netzwerk, durch das auch Informationen liefen. Die Menschen standen untereinander in Verbindung, und wenn jemand starb, der wichtig war, denn erwiesen ihm viele Menschen die letzte Ehre.
    So war es auch in diesem Fall. Ich kannte den Mann nicht, den der Sensenmann dahingerafft hatte, aber für Suko war er wichtig gewesen, und es hätte seiner Reputation schon geschadet, wäre er der Beerdigung fern geblieben.
    Also hatte er schweren Herzens nachgegeben oder zugestimmt, ganz wie man das sah. So flogen Bill Conolly und ich zu zweit nach Rumänien, um einen Geburtstag unseren alten Freundes Marek zu feiern.
    Was hatten wir schon alles gemeinsam er- und durchlebt. Marek war der Vampirhasser und Vampirjäger par excellence . Er hasste die Blutsauger, die ihm auch seine Frau genommen hatten. Seit dieser Zeit hatte er sein Leben noch stärker der Jagd nach den Vampiren gewidmet.
    Frantisek Marek wohnte in Petrila, einem kleinen Ort nahe der Karpaten, also richtig in der Szene, wie man so schön sagt. Früher war sein Haus nicht mehr als eine Hütte mit angeschlossener Werkstatt gewesen, denn Marek hatte als Schmied gearbeitet. Jetzt wirkte das Haus nach außen hin kaum anders, aber innen hatte sich etwas getan. Es war renoviert worden. Marek hatte umgebaut und sich der Zivilisation angepasst. Er besaß ein Telefon, ein Handy ebenfalls und würde sogar einen Laptop bekommen, den brachte ihm Bill als Geschenk mit.
    Die Conollys hatten Marek finanziert und finanzierten ihn auch weiterhin, denn es war wichtig, ein Vampirjäger zu sein. Da es den Conollys nicht an Geld fehlte, war für sie selbstverständlich, dass sie sich um Frantisek Marek kümmerten und auch, dass Bill zu seinem Geburtstag mitflog.
    Das Geschenk war praktisch von uns allen. Die entsprechenden Voraussetzungen gab es im Haus des Pfählers, und jetzt war ich praktisch der Einzige, der keinen Computer in seiner Wohnung stehen hatte, was ich allerdings nicht als tragisch empfand, denn nebenan wohnten Shao und Suko, wobei sie ein Computer-Fan der Superklasse war und oft im Internet surfte.
    Der Pfähler wusste nicht, was wir ihm mitbrachten, und Bill war davon überzeugt, dass er sich darüber freuen würde, denn so würde die Kommunikation zwischen uns wesentlich schneller.
    Dennoch schüttelte ich den Kopf, wenn ich an die Jahre zurückdachte und mich an die Anfänge erinnerte. Da hatte der gute Frantisek Marek nicht mal ein Telefon besessen.
    Ich hatte alles eingepackt und schaute noch immer ein wenig verloren auf meine Reisetasche. Es war Vormittag. Suko hatte sich bereits von mir verabschiedet und war zusammen mit Shao auf die Beerdigung gegangen. Als sich das Telefon meldete, rechnete ich damit, dass mich Bill anrufen wollte.
    Es war ein Irrtum, denn Glenda Perkins wollte mich noch mal sprechen. »Na, Geisterjäger, alles klar?«
    »Bis jetzt schon.«
    »Dann sieh zu, dass du gesund zurückkehrst, und bestelle Frantisek die besten Grüße, Glückwünsche, verbunden mit einem möglichst langen Leben.«
    »Werde ich machen, danke.«
    »Und denk daran, wo du bist, John.«
    Ich tat unwissend. »Was meinst du damit?«
    »Im klassischen Land der Vampire. Wie ich dich kenne, ziehst du die Blutsauger an wie das Licht die Mücken. Also gib bitte Acht.«
    »Danke. Deine Fürsorge ist…«
    »Echt, John, wirklich echt. Das Gleiche haben auch Jane Collins und Lady Sarah gesagt. Hast du übrigens das Geschenk für Frantisek von ihnen dabei?«
    »Habe ich. Der Umschlag steckt in meiner Jacke.«
    »Okay. Dann gute Reise.«
    »Ja, wir sehen uns.«
    Ich lächelte, als ich aufgelegt

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