Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Boba Fett 02 - Im Kreuzfeuer

Boba Fett 02 - Im Kreuzfeuer

Titel: Boba Fett 02 - Im Kreuzfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Bisson
Vom Netzwerk:
Kinder spielten irgendwelche Spiele oder saßen da und hielten ihre Spielzeuge oder Puppen im Arm. Alle bis auf einen Jungen, der am Fuß von Bobas Bett saß.
    „Wach auf", sagte er - oder war es gar ein Mädchen? Das war schwer zu sagen. Das Kind am Fuße seines Bettes war auf jeden Fall humanoid, wie Boba, hatte aber eine dunklere Haut und kürzere Haare. Und sehr fröhliche Augen.
    Boba lächelte. Er konnte nicht anders. „Wer bist du?"
    „Das einzig normale ältere Kind in diesem Zoo. Und ich bin genau das, was du brauchst."
    „Und das wäre?"
    „Ein Freund."

Kapitel 12

    „Ich bin Garr", sagte der Besucher am Fuße seines Bettes und streckte ihm die Hand hin.
    Boba nahm sie vorsichtig. „Teff", sagte er in Erinnerung an den Namen, den er für die Jedi angenommen hatte (er wünschte sich jetzt, er wäre etwas kreativer gewesen). Er setzte sich auf und fuhr sich durch die Haare. „Ich muss eingeschlafen sein. Wie lange habe ich geschlafen?"
    „Tage", sagte Garr. „Auf jeden Fall einen Standardtag, wenn man nach den Chronos des Schiffes geht. Uns fällt immer auf, wenn ein Neuer kommt. Du warst zwar im Bacta-Bad, hast aber immer noch ein bisschen überreif gerochen. Wo haben sie dich eigentlich aufgelesen?"
    „Raxus Prime", sagte Boba.
    „Uh. Ist es da so übel wie man sagt?"
    „Schlimmer", gab Boba zu. Er beschloss, das Thema zu wechseln. „Und wo haben sie dich, äh, aufgelesen?"
    „Excarga", gab Garr zurück. „Meine Eltern sind Erzhändler. Als die Separatisten kamen und die Kontrolle über die Erzraffinerien dort übernahmen, haben sie alle gefangen genommen. Deshalb haben meine Eltern mich versteckt. Später, als die Republik ihren Gegenangriff begann, nahmen sie mich mit, konnten aber meine Eltern nicht finden. Was ist mit deinen Eltern?" „Meine Eltern?"
    Garr zeigte auf den Waisensaal. „Wir sind alle hier, weil wir von unseren Eltern getrennt wurden. Separiert. Manchmal glaube ich, dass sie deshalb Separatisten heißen. Was ist mit deinen Eltern? Wurden sie gefangen genommen oder... du weißt schon."
    Garr zögerte, das Wort in den Mund zu nehmen. Boba hingegen nicht. „Getötet", sagte er. „Mein Vater wurde getötet. Niedergemäht. Ich habe es gesehen. Habe dabei zugesehen."
    Boba sah nach unten und stellte fest, dass seine Hände zu Fäusten geballt waren. Er fragte sich, ob er seinem neuen Freund erzählen sollte, dass nicht die Separatisten seinen Vater getötet hatten, sondern die Jedi.
    „Das tut mir Leid", sagte Garr. „Was ist mit deiner Mutter? Das heißt, wenn es dir nichts ausmacht, dass ich dich frage."
    „Es macht mir nichts aus, dass du fragst. Wenn es dir nichts ausmacht, dass ich nicht antworte."
    „Kein Problem." Garr stand auf und zog an Bobas Hand. „Lass uns etwas zu essen besorgen. Die Kantine schließt in ein paar Minuten und die meisten der Raumbälger hier sind total erschöpft, also haben wir ein wenig Ruhe und Frieden."

    Während der nächsten paar Tage hatte Boba das erste Mal in seinem Leben einen Freund. Er konnte es kaum glauben, beschloss aber, nicht darüber nachzudenken, sondern es einfach als eine der Überraschungen zu betrachten, die das Leben einem bot. Er war von Natur aus - und weil er es gelernt hatte - misstrauisch, wenn ihm jemand zu nahe kam. Doch jetzt ... genoss er es.
    Mit Garr konnte man eine Menge Spaß haben. Wenn sie nicht das Schiff erkundeten, spielten die beiden Sabacc oder lagen einfach auf ihren Betten und redeten. Dabei versuchten sie immer, das Chaos und den Wahnsinn zu ignorieren, den die anderen Waisen verursachten.
    Es gab noch ein paar andere Kinder in ihrem Alter, aber Garr wich ihnen aus und Boba ebenfalls. Sie könnten zu viele Fragen stellen. Da die meisten der Waisen um einiges jünger waren, war Ulu die meiste Zeit mit den „Raumbälgern" (wie Garr sie nannte) beschäftigt, anstatt sich um die Älteren zu kümmern.
    Es war allen Waisen untersagt, unbeaufsichtigt im Schiff umher zu wandern, doch genau das taten Garr und Boba. Sie erzählten Ulu, dass sie zu einer der Schiffsbibliotheken gingen, um sich ein Buch zu holen (was sehr unglaubwürdig war, denn es gab dort nur langweilige Militärfachbücher). In Wirklichkeit erkundeten sie die endlosen Korridore der Candaserri.
    Boba teilte Garr eine seiner wichtigsten Erfahrungen mit: Dass sich niemand um einen Zehnjährigen scherte. Und es stimmte. Die Klonkrieger und Besatzungsmitglieder, die die Korridore bevölkerten, nahmen einfach an, dass irgendjemand anderes

Weitere Kostenlose Bücher