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Boba Fett 03 - Das Labyrinth

Boba Fett 03 - Das Labyrinth

Titel: Boba Fett 03 - Das Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hand
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hellrotem Haar fiel ihren Rücken hinunter. Stechend blaue Augen suchten den Raum ab und ließen nichts außer Acht. Sie sahen alles.
    Aurra Sing.
    Bobas Herz raste. Er hatte eigentlich gedacht, dass es nicht schlimmer hätte werden können. Aber es war noch schlimmer geworden. Es gab nur etwas, das schlimmer war, als gefangen genommen oder getötet zu werden: von der furchtbarsten Kopfgeldjägerin der Galaxis gefangen genommen oder getötet zu werden. Aurra Sing würde keine Gnade kennen. Es würde ihr vollkommen gleichgültig sein, ob er ein Kind oder der Sohn von Jango Fett war. Für sie war er einfach ein Verräter. Jemand, der sie um ihren Anteil an einem Vermögen bringen wollte - auch wenn das Vermögen gar nicht ihr gehörte.
    Wie auch immer, jetzt war nicht der Zeitpunkt, um auf einen ehrlichen Umgang mit ihr umzuschwenken. Boba beobachtete, wie sie den Raum absuchte. Plötzlich drehte sie sich auf dem Absatz um und ging los, und zwar genau auf den Tisch zu, unter dem er kauerte.
    Boba hielt den Atem an und rührte sich nicht. Er sah, wie das braune Stiefelpaar nur ein paar Zentimeter vor seiner Nase an ihm vorüberging und vielleicht zwei Meter von ihm entfernt stehen blieb. Er hörte das zischende Flüstern der Barabels, die sich in ihrer Sprache unterhielten. Dann wurde Aurras kraftvolle Stimme hörbar.
    »Ich suche einen Jungen«, sagte sie. »Vielleicht so groß. Braunes Haar, braune Augen. Er trägt eine blaue Tunika und schwarze Stiefel, könnte sich aber auch verkleidet haben.« Sie machte eine kurze Pause und fügte missgelaunt hinzu: »Das würde ich ihm durchaus zutrauen.«
    »Wir haben niemanden gesehen«, zischte einer der Barabels. »Und jetzt verschwinde, es sei denn, du willst bei unserem Spiel mit. arg!«
    Boba schob sich so weit vor, dass er einen Blick auf die Szenerie erhaschen konnte. Aurra Sing hatte eine ihrer starken Hände fest um die Kehle des Barabels gelegt. In der anderen hielt sie einen Dolch.
    »Ich bin nicht hier, um meine Zeit mit Abschaum wie dir zu verschwenden«, wütete sie. »Antworte! Hast du einen Jungen gesehen?«
    »Jaaa«, sagte der Barabel tonlos. Er gestikulierte wild mit seiner Klauenhand. »Erst vor ein paar Minuten. genau da drüben.«
    Boba holte tief Luft. Jetzt durfte er keine Zeit verlieren. Er drehte sich um und kroch auf das Ende des Tisches zu. Dort war eine massive Holzwand. Boba tastete den Boden nach einer Waffe ab - einem Stein, einem Stock oder sonst etwas, das er zur Selbstverteidigung verwenden konnte. Er bekam etwas Kaltes, Hartes zu fassen. Einen schweren Metallring, größer als seine Hand. Er zog daran so fest er konnte. Er schien eine Tonne zu wiegen, doch er zog weiter, bis sich der Ring schließlich bewegte.
    Aber zu seinem Entsetzen bewegte sich der Boden ebenfalls. Boba sah erstaunt nach unten.
    Der Ring war am Boden befestigt. Es war gar kein Ring, sondern ein Griff. Als er daran gezogen hatte, hatte er eine Luke bewegt.
    Es war eine hölzerne Falltür.
    »Ich würde euch raten, mich nicht anzulügen«, erklang Aurra Sings Stimme aus nur ein paar Metern Entfernung. »Sonst schnitze ich euch neue Schuppen in eure hässlichen Visagen.«
    Boba hörte Schritte. Es war Aurra, die auf den Tisch zukam. Er zog noch fester an dem Ring und versuchte, die Falltür weiter anzuheben. Die Schritte kamen näher. Das Holz knarrte und schabte, als sich die Tür langsam hob. Das Geräusch erschien Boba ohrenbetäubend laut. Die Falltür war jetzt ein paar Zentimeter angehoben. Er schob seine Hände darunter und drückte sie mit aller Kraft nach oben, bis der Spalt groß genug war, damit er sich hindurchzwängen konnte. Er schob seine Beine durch den Spalt und spürte nichts.
    Was wäre, wenn es wirklich keinen Boden gab? Was wäre, wenn die Falltür ins Nichts führte?
    »In Ordnung, Junge, das war's!« Aurra Sings drohende Stimme drang aus dem Raum über Boba an seine Ohren.
    Er holte ein letztes Mal tief Luft und zwängte seine Beine durch die Falltür. Dann die Brust und die Schultern. Er ließ sich nach unten gleiten, die Hände noch an der hölzernen Lukentür. Unter ihm war nichts und das so schwarz wie die Luft der Unterstadt. Einen endlos langen, furchtbaren Moment hing er zwischen dem Fußboden über ihm und diesem Nichts unter ihm. Dann ließ er mit einem Keuchen die Tür fallen. Sie fand lautlos wieder ihren Platz und Bobas Finger glitten von dem Holz ab. Seine Arme ruderten in der Luft. Und dann fiel Boba, ohne ein Geräusch von sich zu

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