Boba Fett 03 - Das Labyrinth
an sein Vermögen zu kommen. Zur Slave I zu gelangen und Aargau zu verlassen -und zwar ohne Aurra Sing.
Er steckte die Hand in die Tasche und berührte das Buch, das ihm sein Vater gegeben hatte.
Um Wissen zu erlangen, musst du Jabba finden.
Jabba finden. Boba hatte immer angenommen, dass er, um den berüchtigsten Gangster zu finden, zu dessen Heimatwelt Nal Hutta reisen musste. Oder nach Tatooine, wo der mächtige Klan-Anführer ein Schmuggelimperium aufgebaut hatte.
Aber was wäre, wenn sich Jabba tatsächlich hier auf Aargau befinden würde? Die Hutts hatten ihre Pfoten in sämtlichen illegalen Aktivitäten der Galaxis. Vielleicht war Jabba tatsächlich hier in der Unterstadt - genau in dieser Spielhölle!
Aber wie sollte er ihn finden? Boba dachte angestrengt nach. Er musste den Twi'lek wiederfinden, von dem er annahm, dass er Bib Fortuna sein könnte. Er schob den Lumpen ein wenig von seinen Augen weg und versuchte, in dem düsteren, verrauchten Raum etwas zu erkennen.
Hinter ihm dröhnte eine tiefe Stimme. Boba sah auf und stand einer der gammorreanischen Wachen gegenüber. Der Wächter hielt ein bedrohlich erhobenes Speer in seiner gewaltigen Hand. Die Bedeutung dieser Geste war klar: Wenn du kein Geld ausgeben willst, verschwinde hier!
Boba nickte einsichtig. Als er sich umdrehen wollte, packte der Gammorreaner ihn bei der Schulter.
Schluck! Wenn der Wächter ihm die Verkleidung vom Leib reißen würde, wäre es um Boba geschehen! Er griff schnell in seine Tasche und zeigte die Karte, wobei er darauf achtete, dass sie in seinem Ärmel blieb, damit man seine Hand nicht sah. Sie glänzte golden im matten Licht der Spielhalle.
Das hässliche Schweinegesicht des Gammorreaners wurde vor lauter Enttäuschung noch hässlicher. Er drehte sich mit einem Grunzen weg und ging irgendjemand anderem auf die Nerven.
Puh, dachte Boba. Das war knapp. Ich muss besser aufpassen!
Er schob sich langsam durch die Menge und hielt nach dem Twi'lek Ausschau. Einmal dachte er, dass er ihn gefunden hatte, doch es war nur ein anderes großes Wesen in einem Fellmantel. Einmal glaubte er, das tiefe, röhrende Grunzen eines Wookiees zu hören. Aber es war nur ein kleiner gepanzerter Droide, der durch die Menge rollte.
Boba beobachtete die Maschine neugierig, dann sah er sich wieder um. Hier gab es eine Menge Droiden. Mehr als er erwartet hatte.
Was taten sie hier?
Als er sich so umsah, wurde ihm klar, dass es keine Protokoll- oder Service-Droiden waren. Auch keine Servomechs.
Es waren Wächter-Droiden. Und Sicherheits-Droiden und mächtige Polizei-Droiden. Boba spürte, wie sich ihm die Haare im Nacken sträubten. Er hob den Kopf und sah, dass ein Wächter-Droide auf der anderen Seite des Raumes schwebte. Die Maschine drehte sich langsam im Raum und suchte mit ihren Sensoren die Halle ab. Die drei Waffenarme waren eindeutig bereit zu feuern.
»Was geht hier vor sich?«, fragte sich Boba. Was auch immer es war: Er traute der Sache nicht. Nicht im Geringsten.
Da gingen plötzlich - wie als Antwort auf seine Frage - zwei große Frauen in Pilotenuniformen an ihm vorüber. Sie unterhielten sich leise miteinander. Boba zog den Lumpen enger um sein Gesicht und drehte sich weg. Aber er hörte zu.
»Es gibt Gerüchte, dass Dooku ihn geschickt hat«, sagte eine der Pilotinnen leise. »Um mehr Geld zu beschaffen.«
»Es gibt in der ganzen Galaxis nicht genug Mittel, um die Republik zu stürzen«, gab die andere Frau zurück. »Dooku ist wahnsinnig.«
»Ich versichere dir, dass er das mit Sicherheit nicht ist«, antwortete ihre Freundin. »Und wenn es in der Galaxis nicht genug Geld gibt, um eine Rebellion zu finanzieren, dann gibt es dieses Geld sicherlich in den Taschen der Hutts!«
Die beiden Pilotinnen lachten leise. Sie bogen um eine Ecke und verschwanden außer Hörweite.
Count Doku! Konnte der finstere Graf etwa auch hier sein?
Nein. Dooku hat ihn geschickt, hatte die Pilotin gesagt.
Wen würde Dooku wohl schicken?
Boba dachte schnell nach. Und es fiel ihm wieder ein.
San Hill. Der Vorsitzende des Intergalaktischen Bankenclans und eine der mächtigsten Figuren der Galaxis. Und es war noch gar nicht lange her, da hatte die bothanische Spionin Nun erzählt, dass San Hill hier in der Unterstadt war.
San Hill wollte Gelder für die Separatisten auftreiben. Geld für Count Dooku. Und gleichzeitig waren die Klontruppen als Sicherheitskräfte der Republik hier - die Klontruppen, die auf Tyranus' Geheiß gezüchtet worden
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