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Body-Coach

Body-Coach

Titel: Body-Coach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Feil , Thomas Wessinghage
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Immunzellen entstammen den Stammzellen des Knochenmarks, werden aber zusätzlich auf unterschiedliche Weise für ihre endgültige Abwehrfunktion differenziert. Die sogenannten T-Zellen reifen im Thymus heran (einer Drüse hinter dem Brustbein) und wandern danach in die Lymphknoten, wo sie Teil der spezifischen Abwehr werden. Die sogenannten B-Zellen benötigen für ihre Entwicklung ein Organ in der Darmwand, das Bursaäquivalent. Werden die speziellen Immunzellen durch fremde Zellen aktiviert, so produzieren sie Antikörper, die passgenau auf die Zielzellen (z. B. Bakterien, Krebszellen) ausgerichtet sind. Angeborene oder erworbene Krankheiten können die Immunzellen beeinträchtigen. Man bezeichnet derartige Situationen als Immunmangelzustände.
    REM-Aufnahme von B- und T-Lymphozyten.
Der Darm – der beste Immunabwehrspieler
    Ist es nicht auch Ihr Wunsch, immer fit und gesund zu sein? Sich nicht schlapp zu fühlen, wenn im Herbst die ersten Erkältungswellen über uns zusammenschlagen? Wie oft haben Sie sich schon gefragt, warum die Person X sich besterGesundheit erfreut, während Sie sich mit Hals- und Gliederschmerzen herumplagen? Dann sollten Sie wissen, dass 70 % unseres Immunsystems im Darm beheimatet sind. Da können wir ansetzen, um unsere Körperabwehr zu stärken. Aber schauen wir zunächst, welche Schutzfunktion der Darm hat.
Die Schutzfunktion
    Eigentlich ist es nicht verwunderlich, dass der Darm für unser Immunsystem eine so wichtige Rolle spielt. Ist er doch der Ort, der mit den meisten Fremdlingen zu tun hat. Speisen, ganz gleich ob tierischen oder pflanzlichen Ursprungs, bestehen ja zu einem großen Teil aus Eiweiß. Dieses als fremd zu erkennen und richtig zu behandeln bzw. zu verdauen, ist eine der Hauptaufgaben des Darms und unseres Immunsystems. Geht dabei etwas schief, kann das unangenehme bis fatale Folgen haben. Allergische Erkrankungen beruhen auf der Bildung einer unkontrolliert hohen Zahl bestimmter Antikörper (sogenannter IgE- und IgG-Immunglobuline). Normalerweise wird ihre Produktion durch bestimmte Immunzellen (sogenannte T-Helferzellen und T-Suppressorzellen) gedrosselt. Funktioniert dieser Rückkopplungsmechanismus nicht, entstehen die speziellen Antikörper in sehr hoher Zahl und werden beim Zweitkontakt mit dem auslösenden Fremdeiweiß (dem Antigen) massiv freigesetzt. Das gilt für Substanzen, die wir einatmen (Hausstaub, Pollen), einige Nahrungsmittel (Nüsse, Früchte, Fisch), für Medikamente (Penizillin), Insektengifte (Bienen und Wespen) und auch für Infektionen (Würmer). Es werden Substanzen frei, die Juckreiz, Niesen, Asthma, gegebenenfalls aber auch heftige, ja lebensbedrohliche Kreislaufreaktionen verursachen können. Man spricht dann vom anaphylaktischen Schock.
    Gut zu wissen
    Allergien sind erblich
    Die häufigsten Immunkrankheiten sind allergische Erkrankungen. Etwa 10–12 % der europäischen Bevölkerung haben die entsprechende genetische Veranlagung.
    Pollenallergien sind weit verbreitet.
Autoimmunerkrankungen
    Ebenfalls sehr häufig sind die sogenannten Autoimmunerkrankungen. Hier richtet sich die Immunantwort des Körpers gegen körpereigene Strukturen. Die Unterscheidung zwischen „fremd“ und „nicht fremd“ gelingt nicht mehr. Es treten sehr unterschiedliche Mechanismen auf, die auf die Fehlsteuerung von Teilen des Immunsystems zurückzuführen sind. Es kommt zu einer Überproduktion von Antikörpern gegen Zellen des eigenen Körpers.
    Typische Krankheiten sind u. a. Diabetes mellitus Typ 1 (jugendlicher Diabetes), chronische Dickdarmentzündung, Entzündung im Dünndarm (Morbus Crohn). Noch sind viele der zugrunde liegenden Mechanismen nicht vollständig geklärt, aber das Fehlen anderer, nachweisbarer Ursachen lenkt den Verdacht bei einer großen Zahl bekannter chronischer Krankheiten auf das Immunsystem.
Die Aktivierung von Antikörpern
    Eine der gängigsten Formen, das Immunsystem zu aktivieren, ist die Impfung. Durch abgeschwächte oder abgetötete Erreger wird das Immunsystem zur Bildung von spezifischen Abwehrmechanismen, insbesondere zur Bildung von Antikörpern, angeregt. Wenn es dann zu einem späteren Zeitpunkt zu einer echten Infektion kommt, läuft in kürzester Zeit die Produktion der Antikörper auf Hochtouren und erstickt die Infektion im Keim. Den gleichen Effekt haben Auffrischimpfungen. Sie sorgen dafür, dass die einmal erworbene Immunkompetenz des Organismus nicht über die Jahre und Jahrzehnte hinweg in „Vergessenheit“

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