Böse Geister: Roman (Fischer Klassik PLUS) (German Edition)
Zeitschrift Epocha aus finanziellen Gründen einstellen. Polina Suslowa und Anna Korwin-Krukowskaja weisen seine Heiratsanträge ab. Sommer/Herbst: Reise nach Westeuropa, in Wiesbaden verspielt Dostojewskij sein Geld. 1865/66 Erscheinen der dreibändigen Werkausgabe. November: Beginn der Niederschrift von Verbrechen und Strafe .
1866
Verbrechen und Strafe erscheint in der konservativen Zeitschrift Der russische Bote (Russkij vestnik). Oktober: In nur 26 Tagen diktiert Dostojewskij seiner Stenografistin Anna Grigorjewna Snitkina den Kurzroman Der Spieler .
1867
15. Februar: Heirat mit Anna Snitkina. Wegen hoher Verschuldung fluchtartige Abreise nach Dresden, wo ein Besuch bei Iwan Turgenjew im Streit endet. Weiterreise nach Genf. Oktober: Beginn der Arbeit an Der Idiot .
1868
Der Idiot erscheint in Der russische Bote (bis Februar 1869). Geburt der Tochter Sonja (22. Februar), die schon bald stirbt (12. Mai). Im April verspielt Dostojewskij im Kasino in Saxon-les-Bains sein ganzes Vermögen. Im September Ausreise nach Florenz.
1869
Übersiedlung nach Dresden, wo die Tochter Ljubow geboren wird (14. September). Entwurf eines großen Romanzyklus mit dem Titel Das Leben eines großen Sünders .
1870
Der ewige Gatte erscheint. Arbeit an Böse Geister und dem Romanzyklus.
1871
Rückkehr nach Russland. Zuvor verbrennt Dostejewskij mehrere Manuskripte (u.a. das des Romans Der Idiot ). 8. Juli: Ankunft in St. Petersburg, 16. Juli: Geburt des Sohnes Fjodor. Erste Kapitel von Böse Geister erscheinen in Der russische Bote .
1872
Kontakt zu konservativen Regierungskreisen. Arbeit an Böse Geister in Staraja Russa. Bekanntschaft mit Nikolai Lesskow.
1873
Dostojewskij wird Redakteur der konservativen Zeitschrift Der Staatsbürger , darin erste Lieferungen des Tagebuchs eines Schriftstellers . Bekanntschaft mit Wladimir Solowjow.
1874
Aufgabe der Anstellung, um sich vermehrt eigenen Projekten zu widmen. Reise nach Westeuropa, Kuraufenthalt in Bad Ems wegen einer Lungengeschwulst.
1875
Wieder Kur in Bad Ems. Ein grüner Junge erscheint. 10. August: Geburt des Sohnes Aljoscha.
1876
Weitere Lieferungen des Tagebuchs eines Schriftstellers . Im Juli Kuraufenthalt in Bad Ems. Die Sanfte erscheint.
1877
Zunehmendes politisches Engagement Dostojewskijs. Dostojewskij kauft in Staraja Russa ein Haus.
1878
Unterbrechung der Arbeit am Tagebuch eines Schriftstellers , Arbeit an Die Brüder Karamasow . 16. Mai: Tod des Sohnes Aljoscha. Dostojewskij fährt mit Wladimir Solowjow ins Kloster Optina Pustyn.
1879
Fortsetzung der Arbeit an Die Brüder Karamasow . Juli bis September: Kur in Bad Ems.
1880
Die Brüder Karamasow erscheint. 8. Juni: Dostojewskij hält eine Rede zur Puschkin-Feier, die er in einem Sonderheft des Tagebuchs eines Schriftstellers publiziert.
1881
Das letzte Heft des Tagebuchs eines Schriftstellers erscheint. 25./26. Januar: Blutsturz. 28. Januar (9. Februar neuen Stils): Tod Dostojewskijs in St. Petersburg. 1. Februar: öffentliche Trauerfeier mit ca. 60000 Teilnehmern. Beisetzung auf dem Friedhof des Alexander-Newskij-Klosters.
Aus Kindlers Literatur Lexikon:
Fjodor Dostojewskij, ›Böse Geister‹
Eine Darstellung des komplexen Handlungsverlaufs dieses 1871/72 erschienenen Romans muss sich an seinen simultanen Bedeutungsebenen orientieren – der konventionell-gesellschaftlichen, der sozialgeschichtlichen, der subversiv-politischen, der psychologisch-analytischen, der philosophischen und der symbolisch-religiösen. Konventionell gesellschaftlich betrachtet hat es der Leser mit einem Kleinstadtmilieu zu tun, in dem starke Frauen und dominante Mütter öffentlich und privat Regie führen. Die Generalswitwe Warwara Petrowna Stawrogina hat einst ihren Freund und Vertrauten, den liberal gesinnten, ›französelnden‹, gutmütigen, sich aber in viele Lebenslügen verstrickenden Bildungsbürger Stepan Trofimowitsch Werchowenskij als Erzieher ihres einzigen, abgöttisch geliebten Sohnes Nikolaj angestellt. Die beiden sind ein groteskes Paar, bei dem die ersehnte zärtliche Annäherung von der Frau konsequent als unschicklich tabuisiert wird. Warwara formt Stepan, dessen Intellekt sie gern zur Schau stellen möchte, der aber in der Gesellschaft unbeholfen und unzeitgemäß wirkt, nach dem Bild des von ihr in ihrer Jugend vergötterten Dichters Kukolnik.
Die Handlung setzt mit ihrem Plan ein, ihn mit ihrer Pflegetochter Darja zu verheiraten, was ihn zweifach aufbringt: Zum einen ist er damit
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